Squealer-Rocks.de CD-Review
Chalice - Shotgun Alley

Genre: Hard Rock
Review vom: 25.10.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Fans des norddeutschen Fünfers Chalice steht eine Überraschung ins Haus: Gegenüber dem Vorgänger „Chameleonation“ aus dem Jahr 2002 wurde eine Schippe Härte draufgelegt und die Keys genauso reduziert wie die progressiven Elemente.

Im Manager-Jargon würde so was als „Verschlankung“ tituliert, wir bezeichnen es einfach als arschgeilen Hardrock. Von überflüssigem Schnickschnack befreit und mit einer Portion Wut im Bauch ob der ausgefallenen Tour zur Vorgängerscheibe gibt’s 12 Hardrock-Dampfhämmer plus die obligatorische Ballade auf die Ohren, die jedem Fan von Shakra, Pink Cream 69 und Konsorten mächtig gefallen dürften. Apropos Pinkies: Keinem geringerern als Dennis Ward wurde die Produktion der Scheibe übertragen – selbstredend, dass „Shotgun Alley“ klingt wie sie heißt, es knallt mächtig! Kein Wunder auch, dass die ganze Kiste etwas mehr nach Pink Cream 69 klingt als die vorherigen Alben der Band, was nun wahrlich nix Schlechtes ist. Rumgeschwuchtelt wird eh nicht, die Keys von Burkhard Becker kommen bestenfalls zur atmosphärischen Intensivierung zum Einsatz, ansonsten regieren die 6 Saiten und jede Menge Riffs. Dabei geht’s mal heftiger nach vorne wie beispielsweise bei „King Of The Neighbourhood“, mal etwas dezent-melodischer („Price Of Love“) oder auch partytauglich („Kick It“), aber immer mit Power. Okay, die Ballade „Make A Cross“ fällt für meine Ohren eher gewöhnlich aus, dafür haben die Hamburger mit dem Titelsong einen echten Killer am Start: „Shotgun Alley“ erinnert spontan an Großtaten Queensrych’scher Prägung, zumal Frontmann Naschke in den hohen Passagen etwas an Geoff Tate erinnert. Egal, ein Wahnsinns-Song, der auch auf dem Überwerk „Operation: Mindcrime“ von Queensryche keine schlechte Figur gemacht hätte, womit auch über die Qualität alles gesagt wäre.

So, ab zum Fazit: Auch wenn nicht jeder Song ein Killer ist: Chalice tut die kleine Korrektur in der stilistischen Ausrichtung verdammt gut, und mit „Shotgun Alley“ ist für meinen Geschmack einer der besten Hardrock-Songs diesen Jahres überhaupt auf dem Silberling. Sollte mich wundern, wenn wir von dieser Kapelle nicht noch viel hören werden. Dazu gibt’s noch eine Bonus-Scheibe mit den besten Songs der Band quasi gratis dazu – mehr kann auch der kritischste Fan nicht für sein Geld verlangen. Geile Scheibe, antesten!


Tracklist:
01. Prologue
02. Opera Burns
03. Shotgun Alley
04. Hollywood Daze
05. Twisted Lover
06. Shadow Of Soul
07. Price Of Love
08. Kick It
09. Time
10. Sweet Taste Of Life
11. King Of The Neighbourhood
12. Beyond The Light
13. Make A Cross

Lineup:
Gino Naschke (v)
Oliver Scheer (g)
Steve Lagleder (b)
Michael Mehl (d)
Burkhard Becker (k)

DISCOGRAPHY:

1995 - In Wonderland
1998 - Persistence Of Time
2000 - Digital Boulevard
2002 - Chameleonation
2005 - Shotgun Alley
2007 - Bare
2015 - Overyears Sensation

SQUEALER-ROCKS Links:

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