Squealer-Rocks.de CD-Review
Jorn - The Gathering

Genre: Metal / Hardrock
Review vom: 02.02.2007
Redakteur: Maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Kann man beim zeitgleich erscheinenden Cover Album „Unlocking The Past“ noch zweigeteilter Meinung über die Verkaufslogik sein, das Teil als reguläre Einzel – CD zu veröffentlichen, so stehen für „The Gathering“ alle Ampeln auf Grün.
Voller und abwechslungsreicher kann eine Best Of Scheibe nicht sein – und vor allen Dingen: Selten war ein Retrospektive sinnvoller und notwendiger.

Höchst notwendig sogar! Schließlich ist Jorn Lande dem Gros der Fans hauptsächlich erst seit seinem Einstieg bei Masterplan ein Begriff. Diese Zusammenstellung ist also in erster Linie für die Leute gedacht, die bisher wenig von Jorns Großtaten vor Masterplan wussten – und derer gab es viele.

Man merkt dieser CD absolut an, dass sie keine lieblos zusammengeschusterte Collection ist, sondern eher die persönliche Visitenkarte von einem der besten – wenn nicht sogar dem besten - Sänger unserer Tage, der hier viel Herzblut einfließen lässt.
So wurden nahezu alle der älteren Stücke entweder komplett neu eingespielt oder zumindest produktionstechnisch nachbearbeitet. Das birgt den überaus lobenswerten Effekt, das sich alle Songs soundmäßig auf dem selben Level bewegen und wie aus einem Guss klingen.

12 der 16 Tracks stammen von den ersten drei Solo Alben des norwegischen Übersängers, wobei sein bestes Werk „Worldchanger“ mit 6 Liedern, darunter der alles überragende, leicht proggige Titelsong, verdientermaßen den Löwenanteil einnimmt.

Positivster Aspekt ist allerdings die enorme stilistische Bandbreite, sowie Landes unverwechselbare Art des Songwritings.
Mal erfreut uns der blonde Barde mit eingängigem Hardrock zum Mitklatschen, wie bei der Liebeserklärung an seine Frau „Christine“, ein anderes Mal gibt’s eine stampfende Metal Hymne nach Black Sabbath Manier mit dem norwegischen Titel „Tungur Knivur“.

Weiterhin hören wir an der „Sunset Station“ eine schnelle Variante guter, alter Rainbow Tugenden, nur um dann im „House of Cards“ Zeuge einer faszinierenden Verschmelzung von Romantik und Progressive Rock zu werden.

Den Traum von ewiger Jugend vertont Meister Lande im leicht vertrackten Power Metal Gewand von „Young Forever“ und in selbigem steht er auch vor dem „Gate of Tears“.

Vielfalt pur und über alldem thront DIE Stimme, die man einfach gehört haben muss und deren Faszination man sich nicht entziehen kann.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Pluspunkt dieses akustischen Lebenslaufs sind die vier Nummern, die nicht aus Jorns Solo Karriere stammen.
Der Allen / Lande Klopper „My Own Way“ sollte hinlänglich bekannt sein, während „Gonna Find The Sun“ von The Snakes eher weniger Leuten etwas sagen dürfte. Hier handelt es sich um das Projekt der alten Whitesnake Recken Marsden und Moody (später Company of Snakes, jetzt M 3), wo Jorn beweisen darf, dass er der bessere Coverdale ist.

Ebenfalls ein Exot ist die Ark Nummer „Where The Wind Blows“, die auch nicht in jeder Plattensammlung zu Hause sein dürfte. Allerdings ist dieses Stück eher untypisch für die Prog Formation, weil es ungewohnt kommerziell gehalten ist.
Wie wichtig ein göttlicher Sänger für eine Band sein kann, lässt sich beim Millenium Übersong „Hourglass“ wunderbar nachhören. Kaum zu glauben, wie toll dieses Stück aus den Boxen tönt und wie erbärmlich diese Truppe heutzutage ohne Lande klingt.

Ein rundum gelungenes Arbeitszeugnis also, das der Ex Masterplan Sänger hier vorlegt.
Einziger Mini - Minuspunkt stellt für mich das Fehlen eines Beyond Twilight Songs dar, weil Jorn bei dieser Formation die intensivste Performance seiner Karriere geboten hat.

Insgesamt ist „The Gathering“ aber ein Album, dessen grandiose Musik in jeden vernünftigen Rock – Haushalt gehört, so wie Bier in den Kühlschrank.

Bereits veröffentlicht

Tracklist:

1. Something real
2. Gonna find the sun
3. Bridges will burn
4. Young forever
5. Tungur knivur
6. One day we will put out the sun
7. Sunset station
8. Hourglass
9. Gate of tears
10. House of cards
11. My own way
12. Worldchanger
13. Abyss of evil
14. Where the winds blow
15. Christine
16. Big

DISCOGRAPHY:

2000 - Starfire
2001 - Worldchanger
2004 - Out To Every Nation
2006 - The Duke
2007 - Unlocking The Past
2007 - The Gathering
2007 - Live In America
2008 - Lonely Are The Brave
2009 - Live In America (DVD)
2009 - Spirit Black
2009 - Dukebox
2010 - Dio
2012 - Bring back Heavy to the Land
2013 - Symphonic

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Jorn - Unlocking The Past (CD-Review)
Jorn - The Gathering (CD-Review)
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Jorn - Bring Heavy Rock To The Land (CD-Review)
Jorn - Symphonic (CD-Review)
Jorn - Traveller (CD-Review)
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