Squealer-Rocks.de CD-Review
Tesla - Into The Now

Genre: Hard Rock
Review vom: 11.03.2004
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



10 Jahre ist es her, seit die gewesenen Helden von TESLA mit "Bust A Nut" einen eher durchwachsenen Longplayer ablieferten und anschließend für etliche Jahre von der Bildfläche verschwanden. Nun aber in einer Zeit, in der offenbar jede Band, die in den 80ern auch nur halbwegs Platten verkaufte, wiedervereint wird, treten auch TESLA in Originalbesetzung wieder ins Rampenlicht. Und im Gegensatz zu einigen Re-Unions, die wir uns getrost hätten schenken können, empfangen wir TESLA mit offenen Armen ... und Ohren!

Im Gegensatz zu vielen Genrekollegen Ende der Achtziger stand bei TESLA schon immer das wesentliche im Mittelpunkt - die Musik! Dementsprechend lieferte die Band einige vorzügliche Alben ab, von denen zumindest "Mechanical Resonance" und "The Great Radio Controversy" definitiv zu den Klassikern des Genres gezählt werden dürfen.

Anno 2004 hauen TESLA Gott sei Dank exakt in die selbe Kerbe: Erdiger Hardrock mit Blues-Einschlägen ist angesagt, riff-betont und zwischendurch mit akustischen Einsätzen aufgelockert. In diesem Sinne macht schon der Opener "Into The Now" keine Gefangenen - es rockt gewaltig im Hause TESLA, und ganz ehrlich, es tut gut, die unvergleichbare Reibeisenstimme von Jeff Keith endlich mal wieder mit neuen Sachen zu hören.

Grundgerüst von "Into The Now" bilden die typischen TESLA-Rocker, wobei gelegentlich moderne US-Metal-Einflüsse die ohnehin saftig drückende Produktion neuzeitlich klingen lassen. "Into The Now", "Mighty Mouse" oder das eingängige "Got No Glory" sind Vertreter dieser Art. Dazwischen wird immer mal wieder der Strom abgestellt und Klampfer Frank Hannon darf zeigen, wie geil eine akustische Gitarre klingen kann. "Only You" geht in dieser Hinsicht wahlweise als kitschig oder ergreifend durch - ich entscheide mich für letzteres! "Caught In A Dream" dürfte dem ein oder anderen von euch schon bekannt sein, eine geile Power-Ballade, genau wie "Come To Me". Mit "What A Shame" hat ein weiterer Single-Anwärter den Weg auf die Scheibe gefunden, bei dem TESLA-typisch akustische und E-Gitarren harmonisch in einen Song eingefügt werden. Mein ganz persönliches Highlight der Scheibe ist allerdings das fast 7-minütige Werk "Miles Away". Bretthartes, schleppendes Riffing wechselt sich mit langsamen, bluesigen Parts ab, während Hannon und Skeoch die sechs Saiten quietschen lassen, dass es eine Freude ist! Generell fällt auf, dass die Soli auf "Into The Now" gegenüber den alten Scheiben der Band ganz erheblich reduziert wurden. Das mag zwar dem ein oder anderen Griffbrett-Fetischisten sauer aufstoßen, trägt aber ganz erheblich dazu bei, dass die neuen Songs sehr kompakt rüberkommen - Gefrickel ist halt anno 2004 längst nicht mehr so angesagt wie vor 20 Jahren.

Fazit: Ob "Into The Now" mit den früheren Meisterwerken von TESLA mithalten kann, wird erst der Langzeiteffekt zeigen. Das Rüstzeug jedenfalls bringt die Scheibe mit, und wer auf Geradeaus-Hardrock mit Bumms ohne unnötige Schnörkel steht wird "Into The Now" geil finden. Vom schlechten Abschneiden im Hammer-Soundcheck sollte sich jedenfalls keiner abschrecken lassen - das kommt halt raus, wenn Black-Grunzer-Knüppel-Fans richtige Musik beurteilen sollen! ;-)


Tracklist:
01. Into The Now
02. Look @ Me
03. What A Shame
04. Heaven Nine Eleven
05. Words Can´t Explain
06. Caught In A Dream
07. Miles Away
08. Mighty Mouse
09. Got No Glory
10. Come To Me
11. Recognize
12. Only You

Anspieltipps: Into The Now, What A Shame, Miles Away, Caught In A Dream

Line-Up:
Jeff Keith (v)
Frank Hannon (g)
Troy Luccketta (d)
Tommy Skeoch (g)
Brian Wheat (b)

DISCOGRAPHY:

1986 - Mechanical Resonance
1989 - Great Radio Controversy
1990 - Five Man Acoustical Jam
1991 - Psychotic Supper
1994 - Bust A Nut
1995 - Times Makin´ Changes (Best-Of)
2001 - Best Of Tesla
2001 - RePlugged Live
2004 - Into The Now
2008 - Forever More
2010 - Alive In Europe

SQUEALER-ROCKS Links:

Tesla - Into The Now (CD-Review)
Tesla - Forever More (CD-Review)
Tesla - Alive In Europe (CD-Review)

Tesla - Comin' Atcha Live! 2008 (DVD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren