Squealer-Rocks.de CD-Review
Tesla - Forever More

Genre: Hard Rock
Review vom: 01.11.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 07.11.2008
Label: Frontiers Records



Tesla waren ein ungewöhnliche Band, und das sind sie noch heute. Warum? Weil sie, auch im Zeitpunkt ihres größten Erfolges, einfach Rock waren. In den Achtzigern gab es Sleaze, es gab Glam, es gab Poser – und es gab Tesla.

Die fünf Amis definierten sich niemals über ein Genre oder einen Stil, und weiß Gott: Nötig hatten sie es ohnehin nicht, denn musikalisch können ihnen nur ganz, ganz wenige das Wasser reichen. Ihre Alben waren niemals Schnellschüsse oder stilistisch limitiert, den Simpel-Rock überliesen Tesla schon immer denjenigen, die’s nicht besser können und komponierten (!) selbst tiefgründe Rock-Songs, die ganz oben angesiedelt waren in der musikalischen Nährwerttabelle.

Vor dem Hintergrund überrascht es nicht, dass dem Fünfer mit „Forever More“ erneut ein Meisterwerk gelungen ist. Auch ohne Gründungsmitglied Tommy Skeoch, der wohl nur offiziell der Familie wegen ausstieg, wissen Tesla genau, wie großartige Rock-Songs gehen. Nämlich, um geradezu wahllos ein Beispiel zu nennen, genauso wie der großartige Opener und Titelsong. Packend und druckvoll, modern ohne hip zu sein oder die traditionelle Ausrichtung der Kapelle zu verleugnen, und doch unüberhörbar Tesla. Der hohe Wiedererkennungswert liegt ganz sicher zuallererst in Keith’ Gänsehaut-Vocals begründet, irgendwo zwischen Steven Tyler und Fernando Garcia ist der Mann stimmbandtechnisch zuhause, wobei ihm meiner unmaßgeblichen Meinung zufolge weder der eine und schon gar nicht der andere das Wasser reichen kann.

Die Songs? Lehrbeispiele für Rock. Das erkennt sogar ein Geschmacksamateur wie meine Wenigkeit bei der ersten Rotation, aber das eigentlich Geile bei wirklich großen Nummern allgemein und bei Tesla speziell: Mit jeder Umdrehung gibt die Scheibe mehr von ihrer Klasse preis, mit jeder Rotation packt sie dich mehr und ehe du dich versiehst, hat sie dich im Würgegriff der Dauerbeschallung. Und so spielt es im Grund keine Rolle, welche Songs ihr belasert, ob das treibende Eröffnungs-Quartett, die Power-Balladen „Pvt. Ledbetter“ und „The First Time“ oder den schleppenden, atmosphärischen Led Zeppelin-Gedächtnisrocker „Breakin’ Free“ – ihr werdet auf großartige Melodien, Hooks fernab aller Klischees und Songwriting der Extraklasse stoßen. „Forever More“ ist ein Album ohne Ausfall geworden, die qualitativen Unterschiede zwischen den Nummern bewegen sich zwischen „geil“ und „unfassbar geil“ – vernachlässigbar, wie ich meine.

Erwähnen wir zum Abschluss noch die pumpende, astreine Produktion und geben ein Fazit für diejenigen, denen mein ausuferndes Geschwätz zu viel war: Kaufen, weil geil!

Tracklist:

1.Forever More
2.I Wanna Live
3.One Day At A Time
4.So What
5.Just In Case
6.Fallin’ Apart
7.Breakin’ Free
8.All Of Me
9.The First Time
10.Pvt. Ledbetter
11.In A Hole Again
12.The Game

Lineup:

Jeff Keith (vocals)
Frank Hannon (guitar)
Brian Wheat (bass)
Troy Luccketta (drums)
Dave Rude (guitar)

DISCOGRAPHY:

1986 - Mechanical Resonance
1989 - Great Radio Controversy
1990 - Five Man Acoustical Jam
1991 - Psychotic Supper
1994 - Bust A Nut
1995 - Times Makin´ Changes (Best-Of)
2001 - Best Of Tesla
2001 - RePlugged Live
2004 - Into The Now
2008 - Forever More
2010 - Alive In Europe

SQUEALER-ROCKS Links:

Tesla - Into The Now (CD-Review)
Tesla - Forever More (CD-Review)
Tesla - Alive In Europe (CD-Review)

Tesla - Comin' Atcha Live! 2008 (DVD-Review)

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