Squealer-Rocks.de CD-Review
Veni Domine - Album Of Labor

Genre: Gothic Metal
Review vom: 12.03.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Veni Domine schrieben ab dem Jahre 1997 an ihrem 2004 erschienenen Werk ALBUM OF LABOR. Grund dafür war eine Krankheit des Sängers Fredrik, die seine Stimmbänder angriff. Die Band war gezwungen zu pausieren und nur kleine Jamsessions abzuhalten. Gute sieben Jahre sind also vergangen, doch da Gothic Metal sowieso das Prädikat „zeitlos“ besitzt, macht dies dem Hörer eher weniger aus: Wer erwartet hier schon irgendwelche Trends?

Eben, aber obwohl die fünf Schweden Gothic Metal in seiner Urform praktizieren – sprich: Gitarren, Schlagzeug und Gesang schleichen förmlich vor sich her – wirkt das Album nach den ersten Durchläufen etwas fremd. Man kommt schwer in die Platte rein, was die fünf womöglich sogar beabsichtigten. Veni Domine haben nichts mit den kommerziellen Gothic Erfolgen von den zum Teil fast schon poppigen H.I.M. gemein. Die Jungs gehen da lieber ein paar Etagen tiefer runter: noch trauriger, noch monotoner und noch mehr gen Doom Metal.

Daher ist ALBUM OF LABOR eine Scheibe, in welche der Hörer mehrere Stunden investieren muss um einen richtig Bezug zur Gesamtheit der Platte zu bekommen. Das endgültige Erreichen dieser Gesamtheitswarnehmung wird nicht von dem Black Sabbath artigen, langsamen Spieltempo verhindert, sondern eher vom Sänger-Dreigestirn, bestehend aus Fredrik (Lead Vocals), Torbjörn und Gabriel. Der meist hohe Gesang Fredriks wirkt Nerven aufreibend aber irgendwie auch passend. Zu diesem Tenor bilden die anderen beiden mit ihren wesentlich tieferen Stimmen einen netten Kontrast, zumindest wenn man sich an die Lead Vocals gewöhnt hat.

Der Instrumentalsound wird dagegen des Öfteren mal aufgelockert durch lässige Gitarrenriffs der Marke Pink Floyd („The River Of Life II“ oder „Deep Down Under“) und Keyboardsamples („The Healing The Mystery“ oder „The River Of Life IV“). Denn wie beispielsweise bei den Urvätern Sisters Of Mercy liegt das Augenmerk der fünf Schweden nicht nur auf den weinerlichen Gesängen. Die Instrumente agieren zunehmend im Vordergrund, was längere Parts ohne jeglichen Sängeraufschrei (in „Eli Lema Sabachtani“) unterstreichen. Zudem versucht die Band äußerst gekonnt die Tränen in ein rockiges Gewand zu verpacken, welches nicht nur die Die-Hard-Fans ansprechen sollte.

Fazit: Freunde melancholischer Klänge werden ALBUM OF LABOR lieben und allen anderen sei gesagt: Sich im Laden schnell durch die elf Songs zappen geht nicht, denn wer sich in diese Platte hinein hören will, braucht Zeit, viel Zeit. Wer die hat, der kann sich ja mal mit gutem alten Gothic Metal in einen Raum einschließen.


Tracklist:
1. Waiting For The Blood Red Sky
2. Eli Lema Sabachtani
3. Doom Of Man
4. The River Of Life II
5. Inner Circle
6. Deep Down Under
7. The Healing The Mystery
8. The River Of Life IV
9. Voice Of Creation
10. The Healers Face
11. The River Of Life I

Anspieltipps: The River Of Life I + II + IV, Deep Down Under, The Healers Face

Band Line-Up:
Fredrik – Gesang
Torbjörn – Gitarre, Gesang
Gabriel – Bass, Gesang
Thomas – Schlagzeug
Mats – Keyboards

DISCOGRAPHY:

1992 - Fall Babylon Fall
1995 - Material Sanctuary
1998 - Spiritual Wasteland
2004 - IIII-The Album of Labour
2006 - 23:59
2007 - Tongues

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Veni Domine - 23:59 (CD-Review)
Veni Domine - Album Of Labor (CD-Review)
Veni Domine - Tongues (CD-Review)

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