 Veni Domine - Tongues
Genre:
Doom Metal Review vom: 31.10.2007 Redakteur: Colin Veröffentlichung: Bereits erschienen Label: MCM Music Aber genug geflachst. Widmen wir uns nun langsam der Musik auf „Tongues“. Ohne großartige Intros kommen Veni Domine direkt auf den Punkt und präsentieren im Opener „October“ eine schöne, laute Mischung aus Doom- und Power Metal. Mal im Up Tempo-Bereich angesiedelt, mal in mittlerer Geschwindigkeit gespielt, aber zu jeder Sekunde äußerst intensiv und von cleanen Gitarren aufgelockert, beginnt die Scheibe recht flott und verheißungsvoll. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf und man wundert sich, wie schnell knapp acht Minuten vorbei gehen können.
Auch, wenn das Main Riff von „October“ latent an Black Sabbath erinnert, zeigen Veni Domine spätestens mit dem folgenden „Scream“, dass sie musikalisch nicht bei Black Sabbath oder Candlemass stehen geblieben sind. Auch moderne Einflüsse haben die Schweden in ihren Sound eingeflochten, so dass diese zwar auffallen, aber nicht wie Störfaktoren wirken. Zudem kann Sänger Fredrik Sjöholm mit seiner variabel eingesetzten Stimme punkten. Mal typisch doomig melancholisch, dann wieder hoch und im Power Metal Bereich zuhause, erinnert er auch phasenweise an den göttlichen Mark „The shark“ Shelton von den Epic Metal Barden Manilla Road. Leider fällt der Song im Vergleich zum starken Opener aber dennoch leicht ab. Stört das bisherige Gesamtbild aber nicht, da der Song ja noch immer ein guter ist und außerdem von einem der Highlights auf dem Album („The bell of a thousand years“) aufgefangen wird. „The bell of a thousand years“ lebt ebenso wie „October“ von diversen Tempowechseln und vor allem von dem Wechselspiel zwischen der, mit Doublebass unterlegten, Power Metal artigen Bridge und dem sehr melancholischen, fast beklemmenden Refrain. Ganz großartiges Stück, das auch durch die schönen Melodien in Bridge und Refrain zu begeistern weiß und schon ganz nah dran ist, an der perfekten Symbiose aus Power- und Doom Metal.
Die restlichen Songs pendeln sich zwischen beschriebenen ein, wobei es aber auch Songs gibt die einfach „nur“ Doom Metal sind, also zähflüssig und in unteren Geschwindigkeitsregionen aus den Boxen kommen. Dazu zählen sicherlich „Two times“, das wunderschöne „Bless my pain“ (ein weiteres Highlight!) oder, das sich durch einen Prog Metal Verweis auszeichnende, „Tree of life“. Über all diesen wirklich sehr guten Songs thront natürlich das epische Titelstück, welches mit über sechzehn Minuten auch nicht wirklich leicht zu verdauen ist. Schwer und massiv wallt da die Doom Lawine aus den Boxen und macht alles unter sich nieder. Lediglich durch ein paar Up-Tempo Parts aufgelockert, werden gegen Ende des Songs auch diverse Sprachen in den Song eingeflochten.
Die Schweden Veni Domine haben mit „Tongues“ ein richtig starkes Doom Metal Album auf den überschaubaren Markt geworfen. Durch die kluge Einbindung anderer Stile in den von der Band zelebrierten Doom Metal, können Veni Domine auch andere Fanschichten ansprechen und somit ein breiteres Publikum ansprechen. Doom Jünger sollten die Scheibe auf jeden Fall anchecken! Ebenso all jene, für die Black Sabbath nicht nur „die Wurzel allen Übels“ sind. Starkes Album!
Anspieltipps: The bell of a thousand years, Bless my pain, October
Tracklist:
1. October
2. Scream
3. The bell of a thousand years
4. The rider on the white horse
5. Two times
6. Bless my pain
7. Stay with me
8. You leave me cold
9. Tree of life
10. Tongues
Line-Up:
Fredrik Sjöholm – Vocals
Thomas Weinesjö – Drums
Torbjörn “TW2” Weinesjö – Guitars & backing vocals
Special guests:
Ez Gomér – Bass
Peter Carlsohn – Bass
Andreas Ohlsson – Bass
Gary Kusthoss – Bass
DISCOGRAPHY:
1992 - Fall Babylon Fall
1995 - Material Sanctuary
1998 - Spiritual Wasteland
2004 - IIII-The Album of Labour
2006 - 23:59
2007 - Tongues
SQUEALER-ROCKS Links:
Veni Domine - 23:59 (CD-Review) Veni Domine - Album Of Labor (CD-Review) Veni Domine - Tongues (CD-Review)
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