Squealer-Rocks.de CD-Review
Saxon - Lionheart

Genre: Heavy Metal
Review vom: 17.09.2004
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Nein, sie sind nicht kleinzukriegen: Was vor 25 Jahren als "New Wave Of British Heavy Metal" begann, ist auch heute noch fester Bestandteil der Hartwurstszene.

Zusammen mit Judas Priest, Def Leppard und Iron Maiden gehörten Saxon zweifellos zur Speerspitze der NWOBHM-Bewegung - freilich ohne an die Erfolge der Konkurrenten ganz anknüpfen zu können. Anyway, ohne Gassenhauer wie "Wheels Of Steel", "Denim And Leather" oder "Strong Arm Of The Law" wäre die harte Szene um einige Perlen ärmer.

Anno 2004 tönen die Briten heftiger als je zuvor - bereits die ersten Töne des Openers "Witchfinder General" machen deutlich, dass die Mainstream-Phase von Saxon endgültig Vergangenheit ist. Heftiges Double-Bass-Getrampel, messerscharfes Riffing - nein, so spielen keine Rentner! Das Gros der 11 Tracks (einschließlich zweier kurzer Intros) bewegt sich im bewährten Midtempo, lediglich bei "Witchfinder General" und "To Live By The Sword" (erinnert etwas an Hammerfall) wird das Gaspedal mal bis aufs Bodenblech gedrückt. Ansonsten dominiert eingängiges Riff-Gewitter, wobei "Lionheart", das sich in der Schnittmenge von den alten Saxon und einigen Manowar-Anleihen (auch textlich) bewegt, nie seicht oder billig daherkommt.

Dafür sorgen schon einige Gesangslinien und Refrains, die sich erst nach und nach erschließen und die Scheibe zu einem echten "Grower"machen. Der Titeltrack beispielsweise ist eine epische Hymne, deren schleppender Groove etwas an Black Sabbath erinnert und auf die sicher auch ein Joey de Maio verdammt stolz wäre. "Beyond The Grave" entpuppt sich nach verhaltenem Beginn als geradliniger Rocker mit Monster-Riff und einem Refrain, der die Gehörgänge so schnell nicht wieder verlässt. "Flying On The Edge" stampft so wuchtig durchs Gelände, dass man damit, entsprechende Phonzahl vorausgesetzt, sicher Mauern einreißen könnte. "Searching For Atlantis" sorgt mit leicht progressiv angehauchtem Riffing für Abwechslung, während "Man And Machine" wieder bewährte Saxon-Kost bietet.

Erwähnen wir noch die nach wie vor überragende Stimme eines Biff Byford und fassen zusammen: Saxon hat das erwartet starke Album abgliefert. Ob es sich wirklich, wie ein Kollege der Print-Presse urteilte, um einen "Meilenstein des Heavy Metal" handelt (warum der Kollege dann nicht die Höchstnote zog bleibt mir schleiferhaft - verdienen Meilensteine keine Höchstpunktzahl?) wird die Zeit zeigen, aber zu den besten Saxon-Alben dürfte "Lionheart" ohne Zweifel zählen und aufgrund der Eigenständigkeit bei Heavy-Fans aller Richtungen für Begeisterung sorgen.

VÖ: 20. September 2004

Tracklist:
01. Witchfinder General
02. Man And Machine
03. The Return
04. Lionheart
05. Beyond The Grave
06. Justice
07. To Live By The Sword
08. Jack Tars
09. English Men O' War
10. Searching For Atlantis
11. Flying On The Edge

Anspielstipps: Lionheart, Beyond The Grave, Flying On The Edge, Witchfinder General

Band Line-Up:
Biff Byford - Gesang
Nibbs Carter - Bass
Doug Scarret - Gitarre
Paul Quinn - Gitarre
Jörg Michael - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1979 - Saxon
1980 - Wheels of Steel
1980 - Strong Arm of the Law
1981 - Denim and Leather
1982 - The Eagle Has Landed (live)
1983 - Power and the Glory
1984 - Crusader
1985 - Innocence Is No Excuse
1986 - Rock the Nations
1988 - Destiny
1990 - Rock 'n' Roll Gypsies (live)
1991 - Solid Ball of Rock
1992 - Forever Free
1995 - Dogs of War
1997 - Unleash the Beast
1997 - Live at Donnington
1998 - The Eagle Has Landed, Vol.2 (live)
1999 - Metalhead
2000 - Live at Donnington, 1980 (live)
2000 - Diamonds and Nuggets
2001 - Killing Ground
2002 - Coming to the Rescue
2002 - Live in the Raw (live)
2002 - Heavy Metal Thunder
2004 - Lionheart
2006 - The Eagle Has Landed, Vol.3 (live)
2007 - The Inner Sanctum
2009 - Into the Labyrinth
2011 - Call to Arms
2013 - Sacrifice
2013 - Unplugged And Strung Up


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