Squealer-Rocks.de CD-Review
Sacred Steel - Hammer Of Destruction

Genre: Heavy Metal
Review vom: 10.11.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Neue Alben von Sacred Steel sind wie die Ableitung von der Exponentialfunktion e hoch x. Egal was auch versucht oder auch nicht versucht wird, es kommt immer dasselbe dabei heraus. Eine Regel, die auch – wer mag es verdenken – von HAMMER OF DESTRUCTION, dem neuesten Langeisen der seit etwa zehn Jahren bestehenden Ludwigsburger True Metal Brigade, nicht gebrochen wird. „Gott sei Dank!“, werden alle Kuttenträger sagen.

Nach dem für Sacred Steel Verhältnisse beinahe schon stilbruchartigen IRON BLESSINGS aus dem Jahre 2004, das selbst in anderen metallischen Gossen Punkte sammeln konnte, hört die heutige Devise nur auf ein alles umfassendes Schlagwort: TRUE – TRUE – und noch mal TRUE!!! Selbst das Wechselkarussell, das sich um die Saitenriege drehte (Jens Sonnenberg tauschte den Bass gegen die Gitarre ein, während Jonas Kahlil an der zweiten Gitarre und Kai Schindelar am Bass die beiden abgewanderten Gründungsmitglieder Jörg M. Knittel und Oli Grosshans ersetzten), lässt die, mit traditionellem teutonischem und britischem Stahl fest gewachsene, Band nicht von der klaren Linie abkommen.

Im Galoppritt und stellenweise in Kreator’sche Thrash-Gefilde abdriftend peitschen die Mannen unter dem Kommando vom einzig wahren deutschen Metal-Priest, Gerrit P. Mutz, durchs wilde Programm von HAMMER OF DESTRUCTION, das ganz im Sinne des Erfinders NUR Wert auf das legt, was Anfang der Achtziger auch als Metal gepriesen wurde! So prügelt sich der Titeltrack, gleichzeitig Einstiegsnummer sowie Sinnbild des Albums, förmlich in jede Gedächtnislücke, dass einem Namen wie Manowar und Konsorten urplötzlich fremd vor kommen: „Hammer of death – HAMMER – hammer of hate – HAMMER...“. Und beim mit Livecharme ausgestatteten „Sword And Axes“ (der Titel ist hier – wie soll es auch anders sein – Programm), dem neuen Heavy-Metal-ICE „Maniacs Of Speed“ und dem nach dem Ketchupflaschenprinzip den Weg zu den Gehörgängen aufsuchenden „Where Demons Dare To Tread“ wird sowieso keiner auf die Idee kommen seine Kutte auszuziehen... hier besteht gar KUTTENPFLICHT! Dementsprechend klassisch, ecken- und kantenbehaftet, roh und ungezähmt fällt auch die ehrfurchterregende Produktion der lebenden Legende Harris Johns (u.a. Kreator, Helloween, Tankard) aus.

Doch wo viel Licht, da bekanntlich leider auch meist ebenso viel Schatten. Ganz so viele dunkle Felder muss HAMMER OF DESTRUCTION natürlich nicht fürchten. Doch das überlange „Black Church“ haut trotz diversen epischen Zügen und doomig dahinsiechenden, tiefgestimmten Gitarrenläufen nur jene vom Hocker, die außer Black Sabbath nichts an ihre Stereoanlage heranlassen. Zudem weiß, aufgrund von fehlender Gewitztheit und Prägnanz, wahrlich nicht jeder Refrain zu gefallen, um die Meute zu lautem Kriegsgebrüll und dem Zücken des Schwertes zu verleiten (siehe das sehr behäbige „Blood And Thunder“ oder das beliebige „Plague Of Terror“).

Fazit: Von einem mittelgroße Flächen abdeckenden Schatten hat sich noch kein Krieger entmutigen lassen und so wird er auch HAMMER OF DESTRUCTION zu seinem Heavy Metal Waffenarsenal hinzufügen! Die Schweden von Wolf waren mit THE BLACK FLAME dennoch einen Tick besser...

VÖ: 10. November 2006

Tracklist:
1. Hammer Of Destruction
2. Where Demons Dare To Tread
3. Maniacs Of Speed
4. Blood And Thunder
5. Impaled By Metal
6. Descent Of A Lost Soul
7. Black Church
8. Generally Hostile
9. Plague Of Terror
10. Sword And Axes
11. The Torch Of Sin

Anspieltipps: Hammer Of Destruction, Where Demons Dare To Tread, Impaled By Metal, Sword And Axes

Band Line-Up:
Gerrit P. Mutz – Gesang
Jens Sonnenberg – Gitarre
Jonas Kahlil – Gitarre
Kai Schindelar – Bass
Mathias Straub – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1997 – Reborn In Steel
1998 – Wargods Of Metal
2000 – Bloodlust
2002 – Slaughter Prophecy
2004 – Iron Blessings
2006 – Live Blessings (live)
2006 – Hammer Of Destruction

SQUEALER-ROCKS Links:

Sacred Steel - Hammer Of Destruction (CD-Review)
Sacred Steel - Carnage Victory (CD-Review)

Gerrit P. Mutz von Sacred Steel (Interview)
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