Squealer-Rocks.de CD-Review

StOp,sToP! - Barceloningham

Genre: Hardrock
Review vom: 21.08.2016
Redakteur: Siggi
Veröffentlichung: 07.10.2016
Label: Metalapolis Records

Endlich steht mit „Barceloningham“ das langersehnte StOp,sToP!-Album Nummer 3 in den Startlöchern!
Fast zweieinhalb Jahre ist es jetzt her, dass ich mein Review zum Vorgängeralbum „Join The Party“ veröffentlicht hab. Dort heißt es im Titelsong „I am the spark that lit your flame“. Das Feuer, das StOp,sToP! damals in mir entfacht hat, ist zu einem ausgedehnten Flächenbrand geworden.

Falls sich jemand fragt, woher der Albumtitel stammt, er ist ein Konglomerat aus der spanischen Heimatstadt der Vollblutrocker (Barcelona) und dem mittlerweile zur zweiten Heimat gewordenen Birmingham. Mehr zur Bandgeschichte sag ich hier nicht, denn darüber hab ich mich zur Genüge im Review zu Join The Party ausgelassen. Lesenswert ist sie allemal!
Das Cover ist schrill und bunt wie die Band selbst. Die Blitze im Hintergrund lassen zwar Assoziationen zu einem „storm in a tea cup“ aufkommen, aber Barceloningham ist alles andere als ein „Sturm im Wasserglas“. Es ist ein handfester Rock ‚n‘ Roll Tornado, der einen bei jedem Mal Hören tiefer in seinen Strudel zieht und nicht mehr loslässt. Obwohl mit Jacob Hansen (Volbeat, Pretty Maids, Primal Fear ...) ein echter Experte gemischt und gemastert hat, klingen die Songs pur, ungeschliffen und wild und alles andere als glatt poliert. (Was wahrscheinlich schon allein wegen Jacobs kratziger Stimme sowieso nicht möglich wäre.)
Ehrlich gesagt ist bei mir die Vorfreude auf ein Album auch immer von ein bisschen Angst begleitet. Was, wenn meine Erwartungen nicht erfüllt werden? Egal, ersten Song gehört und Angst war weg. Mit „Won't Hold Me Back“ stand sofort fest, das fetzt und nicht zu knapp! Und es klingt 100%ig nach StOp,sToP!. Nicht zu Unrecht wurde dieser Song als erste Single-Auskopplung gewählt. (Das Video dazu gibt es übrigens ab 26.09. auch auf youtube.)
Diese Jungs kann wirklich niemand zurückhalten. Sie leben ihre Musik und das steckt an. Einflüsse von Mötley Crüe, AC/DC, Quiet Riot, Kiss usw. sind unverkennbar da, aber wenn man 80er-Jahre-Rock spielt, ist das wohl kaum zu vermeiden! Bei der Gitarre in „Over And Out“ zum Beispiel musste ich spontan an „Real Wild Child“ denken, Iggy Pops Version von Chuck Berrys „The Wild One“. Aber passt ja, nur haben wir hier nicht nur einen Wilden sondern gleich drei davon. Ja, wild sind sie und klingen sogar noch ein Stückchen härter als bisher. Wenn man sich die Drums anhört, kann man sich kaum vorstellen, dass so ein schmächtiges Persönchen wie Danny auf die Drums eindrischt.
Das Rock-Gewitter kommt mit der Ballade „Little Fighter“ zunächst ein bisschen zur Ruhe. Erste Reaktion: Lippen zusammenpressen und Augenbrauen hochziehen, typisch für mich bei seichten Klängen. Aber der Song gewinnt zunehmend an Power. Und als ich mir dann noch die Lyrics genauer angehört hab... Ich weiß, dass die Inspirationen für die Texte von StOp,sToP! immer aus ihrem Leben und ihrem Umfeld kommen, also keine reine Fiktion sind. Für mich gibt es zu diesem Titel einen ganz bestimmten Hintergrund, den ich allerdings vor Veröffentlichung des Albums hier nicht nennen möchte. Jedenfalls ist „Little Fighter“ für mich zu einem ganz besonderen Song geworden.
Nach diesem kleinen emotionalen Ausflug gehts mit „Billy No Mates“ wieder deutlich schneller und härter zur Sache. Nur einer der Songs, dessen Refrains sich im Gehörgang festsetzten.
Upps, was ist denn das bei „Spanish Fly“? Unser Vega erfreut uns auf diesem Album nicht nur mit mehr Gitarrensoli als zuvor, sondern auch noch mit seiner Stimme! Live auf der Bühne durften wir das ja schon erleben, jetzt also auch auf Silberling.

Alles in allem ein klasse Album, das die gewohnte Spielfreude der drei verrückten (und so herzlichen) Rock 'n' Roller voll rüber bringt, authentischer geht’s kaum. Gebündelte Energie in Verbindung mit großer Leidenschaft zur Musik, ohne Wenn und Aber. Ich freu mich schon wie blöd darauf, die Jungs mit den neuen Songs live zu sehen! Wer die Chance hat, sollte sie nicht verpassen, hier in Deutschland spielen sie am 22. Oktober auf dem Ranch Festival (Hechingen) und am 27. November auf dem HEAT Festival (Ludwigsburg). Dieses Trio bringt mehr Action auf die Bühne als ich es bei vielen 6-köpfigen Bands gesehen hab!

Zum Reinhören: Won't Hold Me Back, Over And Out, Billy No Mates

Tracklist
01 – Won't Hold Me Back
02 – Spit It Out
03 – Over & Out
04 - Humbug
05 – Little Fighter
06 – Billy No Mates
07 – Out The Fire Into The Pan
08 – Walk N'Stalk
09 - Spanish Fly
10 – Barceloningham
11 – Johnny Ten-Man
12 – Your World

Line-Up
Jacob A.M. – Bass, Gesang
Vega – Gitarre
Danny Stix – Schlagzeug

Spieldauer: 53:37

DISCOGRAPHY:

2010 - Unlimited
2014 - Join The Party!
2016 - Barceloningham

SQUEALER-ROCKS Links:

StOp,sToP! - Join The Party (CD-Review)
StOp,sToP! - Barceloningham (CD-Review)

StOp,sToP! - London, Big Red (Live-Review)

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