Squealer-Rocks.de CD-Review
Ace Frehley - Origins Vol. 1

Genre: Rock
Review vom: 30.04.2016
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: SPV / Steamhammer



Nachdem sein einstiger Arbeitgeber nur noch schwache Alben auf den Markt wirft, liegt es an Ace Frehley, die KISS Fahne hoch zu halten. Das hat er 2014 mit „Space Invader“ eindrucksvoll demonstriert und legte uns Ohrenfutter vor, das tatsächlich nach den guten alten Zeiten schmeckte.

Nun ist unser Atze ja nicht gerade der Kreativste unter der Sonne, folglich serviert uns der liebenswerte Chaot heuer lediglich eine Cover – Scheiblette.
Über den (Un-)Sinn solcher Veröffentlichungen muss ich mich nicht auslassen – das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Fakt ist, um das Fazit mal vorweg zu nehmen, dass „Origins Vol. 1“ bei mir wenig Vorfreude auslöste, mittlerweile aber zum Stammgast im CD -Player avanciert ist. Jo – das Album macht echt 'ne Menge Spass.

Die größte Neugier galt freilich dem Free Song „Fire and Water“, gibt es hier doch endlich mal wieder die Zusammenarbeit mit Paul Stanley zu hören. Und die ist wirklich gelungen, wenn sie auch nicht das Highlight der Platte darstellt. Natürlich löst dieser Song Spekulationen über eine KISS Reunion im Original Line Up aus und der dazugehörige Video Clip sorgt nicht nur bei mir für 'ne fette Entenpelle. Klar wird jedoch auch, dass Stanley nur noch in den tieferen Lagen singen kann.

Die größten Mut hat unser Ace mit Thin Lizzys “Emerald“ beweisen. An so einen Klassiker muss man sich erstmal rantrauen; da kann man auch böse auf die Schnauze fallen. Doch Herr Frehley hat diese schwere Aufgabe mit Bravour gelöst und dem logischerweise unübertreffbaren Original seinen typischen Stempel aufgedrückt, ohne sich zu sehr von der Vorlage zu lösen.
Besser als das Original, und mein Highlight des Albums, ist „Street fighting Man“. Wie schon 1979 demonstriert Ace, dass er besser klingen kann als die Stones selbst. Überhaupt lösen die Paralellen zu „2000 Man“ schon eine ordentliche Portion Nostalgie aus und spätestens beim Gitarren – Solo, allerspätestens, wenn Frehley das Wort „Man“ so schön in die Länge zieht, fühlt man sich in die Vergangenheit zurück katapultiert.

Die restlichen Coversongs hauen jetzt nicht so vom Hocker, da es in meinen Augen auch nicht gerade die tollsten Kompositionen der Musikgeschichte sind. Ist halt nett anzuhören.
Lediglich das totgedudelte „Wild Thing“ mit der früher genialen, heute nur noch peinlichen Lita Ford als Partnerin nervt einfach nur.

Bleiben noch drei KISS Songs, zwei davon aus Frehleys Feder. Seine beste Komposition ever und einer der genialsten KISS Tracks überhaupt, „Cold Gin“, ist schon mal deswegen interessant, weil man sie mit Ace am Gesang in einer Studio Version noch nicht gehört hat. Ansonsten, bis auf ein zusätzliches Solo am Ende, sehr, sehr dicht am Original von 1973.
Etwas anders sieht die Sache beim knallharten „Parasite“ aus. Wesentlich fetter tönt die Neufassung aus den Boxen und wieder hat man diesen Kracher noch nie mit Frehley am Gesang gehört. Das Gitarrensolo wurde zudem um einiges verlängert - echt Hammer, das Teil!

Mit „Rock'n' Roll Hell“ gibt es einen KISS Song zu hören, der im Original ohne Ace entstanden ist. Auf dem Cover des „Creatures of the Night“ Albums ist die Schnapsdrossel aus New York zwar zu sehen, eingespielt hat den Track und das Album jedoch Vinnie Vincent. Und, da wir gerade beim klugscheissen sind, auch KISS haben diesen Klopper gecovert. Im Original ist die von Bryan Adams (ja, der!) mitkomponierte Nummer nämlich von BTO...
Ich kann echt nicht sagen, welche Version mir besser gefällt. Unser Atze zieht das Dingen mit 6 Minuten ordentlich in die Länge und dudelt schön rum. Das dämonische Flair, welches Gene Simmons dem Song verpasst hat, versprüht er jedoch nicht.

Fazit hatten wir schon, bleibt nur noch zu sagen.
„Ace is back and He told You so!“
Prost!

Tracklist:
01. White Room
02. Street Fighting Man
03. Spanish Castle Magic
04. Fire And Water
05. Emerald
06. Bring It On Home
07. Wild Thing
08. Parasite
09. Magic Carpet Ride
10. Cold Gin
11. Till The End Of The Day
12. Rock And Roll Hell


Line-Up:
Ace Frehley - Vocals, Guitar
Chris Wyse - Bass
Scott Coogan - Drums
Matt Starr - Drums

Gastmusiker:
Slash - Guitar
John 5 - Guitar
Mike McCready - Guitar
Lita Ford - Vocals
Paul Stanley - Vocals

DISCOGRAPHY:

1978 - Ace Frehley
1989 - Trouble Walkin'
1997 - 12 Picks
1998 - Loaded Deck
2006 - Greatest Hits Live
2009 - Anomaly
2014 - Space Invader

SQUEALER-ROCKS Links:

Ace Frehley - Anomaly (CD-Review)
Ace Frehley - Space Invader (CD-Review)
Ace Frehley - Origins Vol. 1 (CD-Review)

Ace Frehley - Bochum, Zeche (Live-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren