Squealer-Rocks.de CD-Review
Paragon - Revenge

Genre: Melodic Thrash Metal
Review vom: 01.01.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Anfang des Jahres gelang den Urgeistein-Thrashern von Kreator mit ENEMY OF GOD ein neues Meisterwerk der Thrash Metal Geschichte. Die Krone in dieser Liga scheint für dieses Jahr an Mille Petrozza und Co. vergeben zu sein. Doch Kreator bekommen einen ganz großen Konkurrenten um diese Krone; und dann noch aus dem selben Land. Die Hamburger Paragon, seit 1990 aktiv, haben ein neues Album, namens REVENGE, am Start, von dem man einiges erwarten kann.

Paragon machen auf ihrem neuesten Streich keinen Hehl daraus, dass ihre Einflüsse klar im „New Wave of British Heavy Metal“ und vor allem im „Bay Area Thrash“ liegen. Um dies zu erkennen, muss man nicht einmal das Album einlegen, denn Liedtitel wie „Revenge“, „Symphony Of Pain“, „The Battle Rages On“ oder „The Art Of War“ sind selbst erklärend.

Man kann bei solchen, an die Bay Area Thrash angelehnten, Bands natürlich leicht sagen: „Was brauche ich diese Band? Das, was die hier verzapfen, wurde doch alles schon zu Genüge in den Achtzigern fabriziert.“ Wohl wahr, aber Paragon‘s saustarke Lieder wie „Intro / Impaler“, „Revenge“, „Symphony Of Pain“, „The Battle Rages On“ oder das zu Beginn vom „Call Of Ktulu“ abgekupferte „Empire Of The Lost“ machen erstens immer wieder Spaß. Und zweitens machen ja erst die Sänger solche Truppen aus. Dies ist nämlich bei Paragon der ausschlaggebende Punkt: Nach dem ersten Durchzappen und dem ersten kompletten Hördurchgang der elf Songs ist man sich ziemlich sicher, dass der Gesang im Vergleich zum gesamten Rest sehr stark abfällt. Doch noch einigen weiteren Durchläufen (bei mir waren drei von Nöten) ändert sich dieses Empfinden schlagartig und man findet Gefallen an Andreas Babuschkin’s hoch/tief Gesangsgefälle, welches besonders gut in Stücken wie „Assassins“, „Traitor“ und „Beyond The Veil“ zur Geltung kommt.

Unter den elf Liedern muss man den neun-minütigen Epos „Masters Of The Seas“, welcher musikalisch eine Reise durch dreißig Jahre Heavy Metal Geschichte unternimmt, hervorheben.
Ein spannungsaufbauender Beginn mit düsterem, halb erzählendem Gesang geht in einen Black Sabbath artigen Part über, der nach wenigen Sekunden in speed-metallische und thrashige Klänge mit leicht zugänglichen Gesängen (sprich Mitsingalarm) mündet. Nach etwa fünf Minuten kommt dann wieder ein etwas ruhigerer Teil, der dann Sturmgitarren und Schlagzeug-Stand-MG einleitet, was später von Marschgetrommel gestoppt wird. Anschließend geht’s wieder weiter mit dem herrlichen Refrain.

Den Abschluss von REVENGE macht die Coverversion des Manowar Klassikers „The Gods Made Heavy Metal“. Eine nette Einlage zum Ende des Albums, auch wenn ich mir ein paar Veränderungen (beispielsweise in der Geschwindigkeit) im Vergleich zum Original gewünscht hätte. Na ja, was soll’s, das Stück macht trotzdem riesigen Spaß. Drum singt alle mit: „The gods made heavy metal and they saw that is was good / They said to play it louder than hell ...“

Fazit: Ein gutes Thrash Metal Album, dass Mastermind Martin Christian und Co. mit REVENGE erschaffen haben. Ein hoher Spaß- und Bangfaktor garantiert die Platte auf jeden Fall. Nur, um Kreator vom Thrash-Thron zu stürzen, fehlen dem Album ein wenig die absoluten Kracher wie sie auf Kreator’s ENEMY OF GOD reichlich vertreten sind. Na ja, als Vize kommt man auch in die Champions League.


Tracklist:
1. Intro / Impaler
2. Assassins
3. Traitor
4. Masters Of The Seas
5. Revenge
6. Symphony Of Pain
7. Beyond The Veil
8. The Battle Rages On
9. The Art Of War
10. Empire Of The Lost
11. The Gods Made Heavy Metal

Anspieltipps: Intro / Impaler, Masters Of The Seas, Revenge, Symphony Of Pain

Band Line-Up:
Andreas Babuschkin – Gesang
Martin Christian – Gitarre, Gesang
Günny Kruse – Gitarre
Jan Bünning – Bass, Gesang
Markus Corby – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1992 – Maelstrom Of Decline (Demo)
1994 – Into The Black (EP)
1995 – World Of Sin
1998 – The Final Command
1999 – Chalice Of Steel
2000 – Steelbound
2001 – Law Of The Blade
2003 – The Dark Legacy
2005 – Revenge
2007 - Forgotten prophecies
2008 - Screenslaves


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