Squealer-Rocks.de CD-Review
The Quireboys - Live In London

Genre: Rock'n'Roll
Review vom: 03.01.2011
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: DVE



Zum Einstieg in das neue Jahr gibt es bequemerweise ein Review der Marke „brauch ich nicht hören, kann ich so besprechen.“ Stimmt zwar, wäre aber ein bisschen sehr billig und würde außerdem „Live In London“ nicht gerecht werden, dem neuesten Live-Monster der Quireboys.

Einige behaupten, nach dem Aus bei Thunder seien die Quireboys die letzte real existierende richtige Rockband. Sicherlich übertrieben, aber im Grunde trifft die Message schon: Genau wie die Landsleute Thunder verkörpern Spike und seine Gang den wahren Geist des Rock'n'Roll, und das bereits seit Jahrzehnten. Nach dem Smasher-Debut „A Bit Of What You Fancy“ hat der britische Fünfer, was die Verkaufszahlen angeht, nicht wirklich mehr für Aufsehen sorgen können. Was wurde in der Zwischenzeit nicht alles gehypt, erinnert sich beispielsweise jemand noch an The Darkness? Bands sind gekommen, Bands sind gegangen, und die Quireboys stehen dessen zum Trotz noch immer auf der Bühne, sie bringen dessen zum Trotz in schöner Regelmäßigkeit Alben an den Start und dass sie noch immer wissen, wie man rockt, davon legt „Live In London“ eindrucksvoll Zeugnis ab.

Das Package kommt fanfreundlich als CD und DVD, die Tracklist ist die gleiche. Natürlich macht es aber mehr Spaß, den Briten nicht nur zuzuhören, sondern ihnen bei ihrem authentischen, nie aufgesetzten Treiben auf der Bühne auch zuzusehen. Ober-Symphatikus Spike beherrscht mit seiner ungekünstelten Art von der ersten Sekunde an die Szene, wenn er das Publikum mit „We're Gonna Have Some Drinks Tonight“ begrüßt, um Sekunden darauf beim Anblick einer Wasserflasche fassungslos festzustellen: „Who Put The Fucking Water Up Here?“ Die Quireboys wissen, was die Leute hören wollen, und das geben sie ihnen: Der große Teil der Setlist stammt aus dem Überalbum „A Bit Of What You Fancy“ und verfehlt seine Wirkung nicht. Die wunderschöne Ballade „I Don't Love You Anymore“, das unvermeidliche Rock'n'Roll-Monster „7 o' Clock“ und der ebenso unvermeidliche Rausschmeißer „Sex Party“ bringen ordentlich Bewegung in das altehrwürdige Marquee, wobei der Begriff „Begeisterung“ bei unseren Freunden auf der Insel ohnehin relativ zu betrachten ist.

Negativepunkte? Keine, abhaken. Der Sound ist fett, die Bildqualität in Ordnung, und Bonus-Material sollte man ob der Tatsache, dass die DVD im Grunde eine Zugabe zur CD ist, ohnehin nicht erwarten. „Live In London“ ist schlicht ein klasse Live-Album von der, um den Bogen zu schlagen, einer der letzten echten Rock'n'Roll-Bands. Kaufen!

Tracklist:

1. C'mon
2. Misled
3. Hey You
4. This Is Rock'n'Roll
5. There She Goes Again
6. Show Me What Ya Got
7. Tramps & Thieves
8. I Don't Love You Anymore
9. Turn Away
10. 7 o' Clock
11. Whippin' Boy
12. Sex Party

Lineup:

Spike (vocals)
Guy Griffin (guitar)
Luke Bossendorfer (guitar)
Nigel Mogg (bass)
Jason Bonham (drums)
Keith Weir (keyboards)

DISCOGRAPHY:

1990 - A Bit Of What You Fancy
1993 - Bitter Sweet & Twisted
2001 - This Is Rock'n'Roll
2004 - Well Oiled
2008 - Homewreckers & Hearbreakers
2009 - Halfpenny Dancer
2010 - Live In London


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