Squealer-Rocks.de CD-Review
Michael Bormann - Different

Genre: Rock
Review vom: 16.11.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 19.11.2010
Label: AOR Heaven



Sind wir ehrlich: Auf der nach oben offenen Vorhersehbarkeitsskala rangiert Michael Bormann irgendwo zwischen AC/DC und Motörhead, wobei gerade die beiden Kapellen bewiesen haben, dass Vorhersehbarkeit weder zwingend bieder noch langweilig sein muss.

Das vorausgeschickt ist „Different“ gar nicht so anders, als es der Titel vielleicht erahnen und befürchten lässt. Mulittalent Bormann hat sich diesmal wirklich um alles gekümmert. Er schreibt die Songs, er spielt die Instrumente, er mischt den Sound: Sollte mich nicht wundern, wenn er auch noch das Foto auf dem Cover per Selbstauslöser geschossen hätte. Nun ist der Michael Bormann, keine neue Erkenntnis, einer der besten deutschen Hardrock-Stimmen, der oft genug bewiesen hat, dass er auch ein richtig guter Songwriter ist. Auf seinem dritten Solo-Output schlägt er nun vergleichsweise ruhige Töne an.

Klar, der Opener „Life's A Miracle“ kracht satt in’s Gebälk, und auch „Breathless“ lässt die Riff-Fetzen fliegen, aber derartige Arschtreter sind eher die Ausnahme denn die Regel. Bormann geht es auf „Different“ eine Spur zurückhaltender an als auf den Vorgängern. „Don't You Tell Me“ ist eine dieser Bon Jovi-Gedächtnisballaden, die man eben freiweg ablehnt oder sich darin suhlen könnte. Fakt ist, so oder so: Niemand aus deutschen Landen intoniert die Nummern derart intensiv, wie Herr Bormann es tut, und „Don't You Tell Me“ ist ein Beispiel dafür. Den Vogel in dieser Hinsicht schießt er allerdings mit der deutschsprachigen Ruhig-Nummer „Was mir fehlt“ ab. Ich sehe schon vor mir, wie hartgesottene Rocker sich da mit Grausen abwenden, habe aber auch kein Problem damit, an der Stelle zu gestehen: Ich persönlich finde es toll!

Dazwischen gibt’s selbstverständlich jede Menge Ohrwürmer Bormann'scher Prägung wie „Wouldn't Let You Down“, „Who Really Wants To Get Older“ oder „To The Top“. Das hat alles Hand und Fuß, da ist jemand am Werk, der sehr genau weiß, wie guter Rock funktioniert. Auch in eher lässigen Bryan Adams-Gefilden macht der ehemalige Jaded Heart-Fronter eine gute Figur, nachzuhören beim hübschen Groover „My Favorite Time“.

Bleibt als Fazit: Alles natürlich wie gehabt bei Michael Bormann, wenn auch ein weniger ruhiger als auf den Vorgänger-Scheiben. Wer entspannten Rock der Bon Jovi-Art mag, kann auch mit „Different“ nichts verkehrt machen. Auf Herrn Bormann und seine Befähigung für gute Rocksongs ist nun mal nach wie vor Verlass.

Tracklist:

1. Life Is A Miracle
2. To The Top
3. Think Twice
4. Somebody
5. Mr. Rock'n'Roll
6. My Favorite Time
7. Breathless
8. Don't You Tell Me
9. Wouldn't Let You Down
10. Who Really Wants To Get Older
11. No Way Out – It Hurts
12. Was mir fehlt

DISCOGRAPHY:

2002 - Michael Bormann
2006 - Conspiracy
2008 - Capture The Moment
2010 - Different
2014 - Love Is Magic

SQUEALER-ROCKS Links:

Michael Bormann - Conspiracy (CD-Review)
Michael Bormann - Capture The Moment (CD-Review)
Michael Bormann - Different (CD-Review)
Michael Bormann - Love Is Magic (CD-Review)

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