Squealer-Rocks.de CD-Review
Michael Bormann - Capture The Moment

Genre: Rock
Review vom: 01.06.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: AOR Heaven



Michael Bormann wieder in gewohnter Umgebung: Nachdem der Ex-Jaded Heart-Frontmann mit den Schweden Bloodbound deren Metal-Keule “Book Of The Dead” eingezimmert hat, ist nun wieder Rock der eher sanfteren Sorte angesagt.

Dabei lässt sich der Tausendsassa, wie üblich, nicht lumpen. 14 Songs bringen’s auf eine stolze Spielzeit von über einer Stunde und, ebenfalls wie üblich, produziert hat das Teil Bormann in seinem eigenen Studio. Überraschungen sollte also keiner ernsthaft erwarten von “Capture The Moment”, der mittlerweile dritten Solo-Scheibe von Michael Bormann.

Und tatsächlich: Alles wie gehabt, auch auf “Capture The Moment” wird die Bon Jovi-Fraktion mit hochmelodischen Rockern und nicht immer klischeefreien Balladen aufs beste bedient. Zwischen dem kraftstrotzenden Opener “When Push Comes To Shove” und dem ruhigen Rausschmeißer “Go Going Gone” fährt Bormann erneut alles auf, was zu einer eingängigen, im Härtegrad dosierten Rock-Scheibe gehört. Dabei kommen ihm seine Stimmgewalt und Ausdrucksstärke entgegen, denn niemand wird ernsthaft bezweifeln wollen, dass Bormann in diesem Genre nicht nur national zu den ganz Großen zählt. Und natürlich, nach einer solchen Karriere unter anderem mit Jaded Heart oder auch Bonfire weiß Bormann sehr genau, wie melodischer Rock zu klingen hat.

Vielleicht, so jedenfalls mein Gefühl, weiß er es mittlerweile sogar zu genau - und damit kommen wir zur anderen Seite der Medaille: Vieles auf “Capture The Moment” klingt berechenbar, vorhersehbar. Eine Ballade wie “I Wanna Hear Your Voice” beispielsweise eckt nirgends an, geht gut ins Ohr, gibt’s aber in ähnlicher Form bereits gefühlte tausend Mal. Ähnlich verhält es sich mit der ein oder anderen Nummer, 14 Songs waren da, zumindest für meine Ohren, ein paar zu viel. Es ist wohl selten ein gutes Zeichen, wenn alte Songs für ein neues Album nahezu unverändert wieder aufbereitet werden, und so verhält es sich denn auch mit “Love Is Magic”. Eine wunderschöne Ballade aus Jaded Heart-Zeiten, die von Bormann komponiert wurde und nun wiederverwertet auf seinem neuesten Solo-Output der vielleicht stärkste Song ist.

Die ein oder andere Überraschung mehr wie beispielsweise “Don’t Bother Me” mit seinem Gothic-Touch hätte “Capture The Moment” sicher gut getan. Andererseits ist nun gerade der melodische Rock kein Spielfeld für Experimente - und wenn, zählt die neue Bon Jovi-Scheibe sicher als Musterbeispiel dafür, wie man diese in den Sand setzt. Insofern ist “Capture The Moment”, auch wenn zumindest für meine Ohren die ganz großen Gehörgangskraller fehlen, ein Album geworden, an dem Genre-Fans kaum vorbeikommen werden. Denn bei aller Kritik sollte auch klar sein: Gemeckert wird bei “Capture The Moment” auf hohem Niveau, seine Fans wird Michael Bormann auch mit seiner dritten Solo-Scheibe sicher nicht enttäuschen.

Tracklist:

01. When Push Comes To Shove
02. Friends For A Lifetime
03. Come Take Me Higher
04. Live Your Life
05. I Wanna Hear Your Voice
06. Half Way Down
07. I Will Hold The Line
08. Love Is Magic
09. Glory And Pain
10. Don’t Bother Me
11. Doing Or Not
12. Still Haven’t Found It
13. For Just A Little While
14. Go Going Gone

DISCOGRAPHY:

2002 - Michael Bormann
2006 - Conspiracy
2008 - Capture The Moment
2010 - Different
2014 - Love Is Magic

SQUEALER-ROCKS Links:

Michael Bormann - Conspiracy (CD-Review)
Michael Bormann - Capture The Moment (CD-Review)
Michael Bormann - Different (CD-Review)
Michael Bormann - Love Is Magic (CD-Review)

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