Squealer-Rocks.de CD-Review
Heathen Scum - Lady Killer

Genre: Asi Rock / Metal
Review vom: 27.03.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



So, liebe Stammtischbrüder, Porno – Glotzer und Freunde des niveauvollen schlechten Geschmacks, es ist wieder SCUM TIME! Es ist mir eine Ehre, in diesem Jahr bereits die 3. Veröffentlichung aus dem Dunstkreis der legendären Mentors besprechen zu dürfen.
Das letzte Album „Ducefixion“ bestach in erster Linie durch eine ungewohnt professionelle Aura, während Heathen Scums vertonte Liaison mit dem niederländischen Hammergirl ob des weiblichen Gesangs und Ausflügen in den gezähmten AOR Bereich eine faustdicke Überraschung war.
OK – ein paar ungewohnte Tunes präsentiert uns der Doktor und Pope in Personalunion auch auf seinem neuesten Streich. Doch insgesamt ist „Lady Killer“ der kultigste Teil dieser exzellenten Rape Rock Trilogie.

Unser Oberhaupt der Church of El Duce besinnt sich hier nämlich wieder auf die eigene Vergangenheit und präsentiert größtenteils Songs, die auch in den 80ern in den Billig - Puffs dieser Welt als Soundtrack für schlechten Sex hätten dienen können.
Die Refrains klingen endlich wieder so, als wenn man einer Horde besoffener Obdachloser ein Textblatt in die Hand gedrückt hätte.
Meister Heathen übernimmt in den Strophen zusammen mit Drummer Mark Duce den Gesang und hat es sich nicht nehmen lassen, den Bass, die Sechssaitigen sowie die 12 String Electric / Acoustic Guitars höchstpersönlich einzuspielen.

Die Reminiszenzen an Meisterwerke wie „Up the Dose“ werden bspw. bei „Movin' and Groovin'“ mit dem von „Kick it on Down“ adaptierten Riff geradezu zelebriert.
Die absolute Vollbedienung bekommt der Fan der „Legendary Three Gentlemen“ (wie die Mentors in der Intellektuellen - Presse gerne genannt werden) mit dem ergreifenden „Constantly Praising Him“, einer Ode an den großen El Duce. Die krachige Punk - Nummer bekommt nicht nur durch die fast sakralen Keyboards eine extrem ergreifende und - ja, man muss es sagen! - rührselige Atmosphäre.
Da gibt es Zeilen wie „Duce is the King, he taught us the way to fuck the sluts every day“ oder „Duce is the Way, he is the light on a sunny day“.
Leute, wer da nicht heulen muss, der ist aus Stein!

Apropos Lyrics: Beim groovigen, mit tollen „Hughahhugha“ Urwald - Chören angereicherten, „Five Years Old“ überkommt den Hörer zunächst ein schrecklicher Verdacht.
Der Text schildert die abartigen Fantasien eines Kinderfickers. Die sonst so integeren Herren werden doch nicht...? Nein, sie werden nicht, denn am Ende des Songs dozieren sie in altbekannter Manier über das, was man mit diesen „Leuten“ machen sollte und vergeben gleich massig Warnhinweise. Das ist political correctness a la Mentors – Ted Nugent wäre stolz!

Wenn ich mich recht erinnere, sprach ich in der Einleitung von einigen exotischen Klängen. Da wäre das extrem harmonische „Suck Me Slowly“, das wie eine schiefe Pop - Country Nummer daher kommt. Ähnlich schief, aber in punkto Satire genauso genial, klingt die Abrechnung mit Hillary Clinton, „High Class“, das von einer herrlichen 70er Jahre „Franz Lambert Orgel“ unterlegt ist.
Die komische Orgel kommt übrigens auch bei der tollen Purple - Verarsche „Fuckin' Suckin' Maid“ zum Einsatz.

Mal ganz ohne Ironie: Mehr Kult geht nicht! Zugegeben, man muss schon eine sehr hohe Schmerzgrenze und einen sehr abstrakten Humor haben.
Doch die Mentors, sprich die Heathen Scum Solo Scheiben, sind nicht nur allen anderen Asi / Fun Bands (mal abgesehen von Zeltinger) schon immer um Lichtjahre voraus gewesen, sie schaffen es als einzige Combo dieser Gattung, zeitlos zu sein.
Es klingt pervers – passt ja! -, aber man kann diese Mucke immer wieder und wieder hören, ohne das es nervt. Das ist auch eine Art von Kunst!

Übrigens, demnächst bei Squealer – Rocks: Ein Interview mit Pope Heathen Scum!

Tracklist:
1. Iron Dick
2. Five Years Old
3. Constantly Praising Him
4. Suck Me Slowly
5. Tonight We Fuck
6. Movin' and Groovin'
7. High Class
8. In Charge
9. No Way
10. Righteously
11. Fuckin' Suckin' Maid
12. Strike Ye Down

Line Up:
Pope Heathen Scum - All Guitars, Bass, Vocals
Marc Duce - Drums, Vocals
? - Keyboards

DISCOGRAPHY:

with Hammergirl: 2010 - Songs of Sex and Love
solo: 2010 - Lady Killer
2011 - Masterpiece

SQUEALER-ROCKS Links:

Heathen Scum - Songs of Sex and Love (with Hammergirl) (CD-Review)
Heathen Scum - Lady Killer (CD-Review)
Heathen Scum - Masterpiece (CD-Review)

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