Squealer-Rocks.de CD-Review
Dio - Angry Machines & Last In Live

Genre: Heavy Metal
Review vom: 29.05.2006
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Über Ronald Padavona alias Ronnie James Dio braucht man nichts mehr zu erzählen. Der Mann ist eine Legende, denn wer kann schon von sich behaupten, gleich mit drei Alben bei drei verschiedenen Bands ein großes Kapitel Rockgeschichte geschrieben zu haben. Rising (Rainbow), Heaven and Hell (Black Sabbath) und Dio's Solo Debut Holy Diver tragen zu recht das Prädikat "Jahrhunderklassiker".

Daß SPV sich jetzt in Sachen Wiederveröffentlichung einem eher unpopulärem Album wie Angry Machines annimmt mag wohl daran liegen, daß die Rechte aller vorherigen Werke (bis 1993) immer noch bei Warner Bros liegen. Angry Machines erschien in einer Zeit, in der man nicht mehr unbesehen alle Ausgaben des Altmeisters in den Plattenschrank stellte, nur weil der Name Dio das Cover zierte. Dazu wirkten die letzten Werke "Lock up the Wolves" oder "Strange Highways" doch etwas zu unausgegoren. Angry Machines ist ein sehr düsteres und gleichzeitig richtig hartes Album, welches nach mehreren Anläufen sich als sein bestes Solo Werk der 90er Jahre entpuppt. Das schwerfällige "Institutional Man", die Piano Ballade "This is your Life", die Hochgeschwindigkeitsnummer "Don't tell the Kids" oder das orchester-/industrialmäßige "Stay out of my Mind" lassen diesen Re-Release jedenfalls in einen doch recht positiven Licht erscheinen. Allerdings wäre es nicht zuviel verlangt, hätte man noch "God Hates Heavy Metal" mit auf das Album gepackt - ein Song, der damals als Bonus Track auf den Japan Release erschien und bis heute dem Rest der Welt vorenthalten wird.

Trackliste
1. Institutional Man
2. Don't tell the Kids
3. Black
4. Hunter of the Heart
5. Stay out of my Mind
6. Big Sister
7. Double Monday
8. Golden Rules
9. Dying In America
10. This is your Life

Line Up
Ronnie James Dio (v)
Tracy G (g)
Jeff Pilson (b)
Vinny Appice (d)
Scott Warren (k)

Ebenfalls als Re-Release zu haben ist die Doppel CD Inferno - The Last in Live, die während der Angry Machines Tour 1996/97 bei verschiedenen Konzerten in Deutschland, Japan und den USA aufgenommen wurde. Ich habe Dio's Solokarriere seit 1984 mitverfolgt, mich aber in den Folgejahren immer gefragt, warum es der Mann nie fertiggebracht hat, ein Live Album zu veröffentlichen. Ok, es gab zwar 1986 diese Mini Live LP mit 5 oder 6 Stücken sowie etliche Live Songs auf den B'Seiten diverser Maxi Singles, doch das war für mich immer nur ein Tropfen auf einem heißen Stein. Und so dauerte es dann über 14 Jahre, bis 1998 endlich The Last in Live erschien. Wie man es bei Dio von seinen Konzerten her je gewohnt ist, liefern diese beiden Silberlinge ein grandioses Greatest Hits Package. Neben den typischen Klassikern wie "Rainbow in the Dark", "Holy Diver", "The Last in Line" oder "Stand Up and Shout" kommt auch neueres Material der letzten beiden Album Strange Highways und Angry Machines zum Zuge, wobei ich das eher schwache "Jesus, Mary and the Holy Ghost" als Opener für ziemlich deplaziert halte. Die unvermeidliche Vergangenheitsbewältigung in Form diverser Black Sabbath- und Rainbow Klassiker á la "Heaven and Hell", "Mob Rules" oder "Man on the Silver Mountain" rundet die ganze Kiste gekonnt ab. Nebenbei bemerkt, Gitarrist Tracy G. macht hier durchwegs eine weitaus bessere Figur als Craig Goldy, da er für mich irgendwie mehr Gefühl in die Songs hereinbringt und Dio singt sowieso phantastischer denn je. Allerdings kann ich mich mit der Version des Deep Purple Klassikers "Mistreated", den der Sangesgott schon zu seiner Rainbow Zeit brachte, genau wie auf dem On Stage Live Album nach wie vor nicht anfreunden. Dieser eher vom Blues beeinflußte und auf David Coverdale zugeschnittene Song mag irgendwie nicht so recht zu Dio's Gesangsstil passen. Meine Meinung.

Fazit
Wer beide Alben schon in seinen Besitz hat, braucht diese beiden Re-Releases nicht unbedingt. An alle anderen erfolgt mein Aufruf - schnellstens kaufen. Wobei hier als Kritikpunkt angeführt sei - auch The Last in Live verfügt über keinerlei Bonussongs. Immerhin ist diese Doppel CD im Gegensatz zur Erstveröffentlichung in einem schönen Digi Pack versehen. Die Booklets sind bei beiden CD's mit reichlich Fotos, einem kurzen Statement von Ronnie James Dio versehen und bei Angry Machines sind immerhin die Texte abgedruckt. Insgesamt betrachtet eine durchaus lohnenswerte Anschaffung. Trackliste
1. Intro
2. Jesus, Mary and the Holy Ghost
3. Straight through the Heart
4. Don't Talk to Strangers
5. Holy Diver
6. Drum Solo
7. Heaven & Hell
8. Double Monday
9. Stand Up and Shout
10. Hunter of the Heart
11. Mistreated ( incl. Catch the Rainbow)
12. Guitar Solo
13. The Last in Line
14. Rainbow in the Dark
15. The Mob Rules
16. Man on the Silver Mountain
17. Long Live Rock & Roll
18. We Rock

Line Up
Ronnie James Dio (v)
Tracy G (g)
Larry Dennison (b)
Vinny Appice (d)
Scott Warren (k)

DISCOGRAPHY:

1983 - Holy Diver
1984 - The Last in Line
1985 - Sacred Heart
1986 - Intermission
1987 - Dream Evil
1990 - Lock up the Wolves
1992 - Diammonds: The Best of Dio
1994 - Strange Highways
1996 - Angry Machines
1998 - Inferno: The Last in Live
2000 - Magica
2000 - The Very Best of Dio
2002 - Killing the Dragon
2003 - Stand Up and Shout: The Dio Anthology
2004 - Master of the Moon
2005 - Evil or Divine
2006 - Holy Diver Live (CD)
2006 - Holy Diver Live (DVD)
2010 - At Donington UK: Live 1983 & 1987
2013 - Magica (2-CD-Deluxe Edition)


SQUEALER-ROCKS Links:

Dio - Angry Machines & Last In Live (CD-Review)
Dio - Holy Diver Live (CD-Review)
Dio - Master Of The Moon (CD-Review)
Dio - At Donington UK: Live 1983 & 1987 (CD-Review)
Dio - Magica (Deluxe Edition) (CD-Review)

Dio - Holy Diver Live (DVD-Review)
Dio - Finding The Sacred Heart Live In Philly (DVD-Review)

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