Squealer-Rocks.de CD-Review
Ajalon - This Good Place

Genre: Progressive Rock
Review vom: 18.12.2009
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Progrock Records



Ajalon, Seattle USA, gibt’s schon seit 1994 und auf ihrem Weg zu Ruhm und Reichtum sind sie massiv von Rick Wakeman von Yes unterstützt worden. Mit diesem dritten Album „This Good Place“ verarbeiten die drei Mittvierziger die lebensverändernden Erfahrungen, die diese Scheibe einzigartig und anders als andere machen sollen. Soso!

Was Ajalon (biblische Stadt, erlangte Bedeutung im Krieg der Israeliten gegen die Amoriterkönige, als dort Sonne und Mond zum Stillstand kamen. Die Israeliten konnten daraufhin den Sieg erringen, denn der Tag wurde verlängert) von vornherein schon mal anders machen, ist die christliche Ausrichtung der Band und der Texte.
Genau genommen zucke ich bei Progrock Records immer zusammen, aber eins muss man dem Label lassen, es hat Gespür für Ungewöhnliches und Außergewöhnliches mit hoher Qualität.

Die CD beginnt allerdings mit einem Poprock-Stück, das voll MTV-kompatibel ist. Mir ist das zu seicht. Trotzdem gibt’s, wie in allen Songs, schöne Soli!
Dann wird’s proggiger auf hohem Niveau. Dies ist einfach schöne, sehr gut gemachte, abwechslungsreiche Musik, punktum! Das ist nicht so krachend, die Kompositionen sind variabel und mit vielen Ideen versehen. Nicht ganz meine Baustelle, aber hervorragend gemacht und sehr originell!
Nur das Instrumental „Abstract Malady“ geht ganz weit nach vorn in den Jazzrock-Bereich, ist äußerst progressive, da krieg ich leider Pickel inne Ohren, was echt nicht schön ist. Als Gast brilliert hier Fred Schendel von Glass Hammer, was einiges erklärt.
Ganz anders ist „Lullaby Of Bedlam“, das doch ziemlich rockig um die Ecke kommt. Die Leadgitarre hat hier ihren großen Auftritt und der Song ist sehr groovy.
„Redemption“ glänzt mit Länge (obwohl es darauf nicht ankommt, sondern auf die Technik!) und weiblichen Leadvocals, die mich sehr ansprechen. Es gibt ruhige und laute Teile, klasse Soli und insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Komposition zu bewundern.
„This Good Place“ fällt dann wieder in die gleiche Kategorie wie „Abstract Malady“, ist nur kein Instrumental. Nääh!

Der hinter den Texten stehende Glaube, Gott macht alles wieder gut, kommt doch nur dezent zum Ausdruck. Für diese Zurückhaltung bin ich dankbar, da ich doch grundsätzlich anderer Meinung bin. In diesem Zusammenhang fällt nur „This Good Place“ aus dem Rahmen und negativ auf. Thema: wie ich in den Himmel aufstieg aus dieser bösen, bösen Welt um Dein Antlitz zu erblicken und zu berühren, Oh Herr. Kein Kommentar.
Trotzdem sind die Texte intelligent, zwar ein bisschen negativ (sonst könnte man ja nicht diese Lösung anbieten!), aber das unsere schöne neue, für viele zu komplexe, Welt Verlockungen bietet, denen viele nicht widerstehen können oder wollen, ist auch eine Tatsache, die selbst ich nicht ignorieren kann.

Davon abgesehen (und auch von meiner Ignoranz gegenüber dieser Art der Musik) bietet „This Good Place“ für Genrefans tolle Musik. Ich persönlich liebe diese Soloteile, vor allem von der Leadgitarre, aber leider kann man das eine nicht ohne das ganze andere Zeugs kriegen. Schade eigentlich.
Um jetzt aber mit einem positiven Urteil zu enden: Für Fans und alle, die es werden wollen, ist „This Good Place“ von Ajalon uneingeschränkt zu empfehlen.


Tracklist:
1. Love I A Dream 7:17
2. Nickels And Dimes, Marbles And Stone 4:52
3. Not Man 6:43
4. Abstract Malady 6:44
5. Lullaby Of Bedlam 8:40
6. Redemption 19:06
7. This Good Place 6:10

Line-up:
Wil Henderson – vocals
Randy George – guitar, keyboards, bass, bodhran
Dan Lile – drums, percussion

DISCOGRAPHY:

1996 – Light At The End Of The Tunnel
2005 – On The Threshold Of Eternity 2009 - This Good Place

SQUEALER-ROCKS Links:

Ajalon - On The Threshold Of Eternity (CD-Review)
Ajalon - This Good Place (CD-Review)

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