Squealer-Rocks.de CD-Review
Ajalon - On The Threshold Of Eternity

Genre: Progressive Rock
Review vom: 01.01.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Gibt es neue Veröffentlichungen von The Who und Pink Floyd? – Nee, das hätte ich dann ja irgendwie vom Prog-Maniac Maddin erfahren. Handelt es sich hierbei dann um eine wieder veröffentlichte Siebzigerplatte? – Kann ich mir nicht vorstellen, da die Produktion sehr knackig und modern ausfällt. Die Antwort auf diese beiden Fragen lautet Ajalon, die Weiterentwicklung der oben genannten Komponenten, bestehend aus drei verdammt starken Musikern, die mit ON THE THRESHOLD OF ETERNITY die zweite Runde ihres christlichen Prog Rocks einläuten.

Eingeleitet von einer über vier minütigen, mit sehr viel britischem Folk behafteten, leicht poppigen und trotz alle dem mit einigen langatmigen Soli ausgestatteten Instrumentalnummer („Anthem Of The Seventh Day“), beginnt ein, mit „auf der Schwelle zur Ewigkeit“ übersetzbares, Album, das dem Wort „Ruhe“ eine ganz neue Bedeutung gibt.
Nehmen wir als Beispiel mal Sänger Will Henderson: Schreien, jaulen oder gar grunzen? – Fehlanzeige! Er konzentriert sich voll und ganz auf eine sehr gefühlvolle, ansprechende und lockere Gesangsweise, die ich keinem anderen der Szene zuordnen kann. Das Promoblatt versucht es mit Steve Walsh … nun ja, das stimmt vielleicht ein bisschen, wenn Steve Walsh in den Balladen seinem Stimmorgan frei Entfaltung gibt, aber höchstens dann.

ON THE THRESHOLD OF ETERNITY passt zwar ziemlich gut in die Pink Floyd/The Who Ära, genauere Querverweise sucht man jedoch vergebens. Hauptsongwriter und Multiinstrumentalist (u.a. Gitarre, Bass und Keyboards) Randy George hat das auch gar nicht nötig, und so braut sich der Virtuose seinen hochwertigen Zaubertrank selbst: eine gute Portion Pop, straighter, relaxter Rock, Frikelparts im Stile von Rush und geniale Gitarren/Keyboardsoli, sowie ein guter Schuss britischer und asiatischer Folklore. Für diese Mixtur sollte man sich gehörig Zeit nehmen, sich im Wohnzimmersessel zurücklehnen, die Heavy-Ausrichtung der Stereoanlage ausschalten, um mehr und mehr in den Bann des 70 Minuten langen Albums ON THE THRESHOLD OF ETERNITY gezogen zu werden.

Wenn man den sehr rockigen, aber etwas langweiligen Bonus Track vernachlässigt, hat die Platte keine Ausfälle zu verzeichnen, dafür aber einige absolute Highlights. Zum einen wäre da das sehr eingängige „Holy Spirit Fire“ mit seinem wunderbaren Chorus „There’s a holy spirit fire, pouring out in latter rain …“. Zum anderen zeigen die beiden epischen Stücke „Forever I Am“ (10 Minuten, 16 Sekunden) und „On The Threshold Of Eternity“ (16 Minuten, 2 Sekunden) wie Progressive Rock auszusehen hat: viel Gesang und musikalische Artenvielfalt. Herrlich!!!

Fazit: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Dies scheint das Motto der drei Mann-Fraktion aus Seattle zu sein. ON THE THRSHOLD bietet neunmal Entspannung pur und das auf einem unglaublich hohen Niveau. Wer zur Markt bestimmenden „Hau drauf“ Mucke schon immer ein Kontrastprogramm gesucht hat. Wir mit Ajalon endlich fündig. Die neue Definition des Wortes „Ruhe“ lautet Ajalon!


Tracklist:
1. Anthem Of The Seventh Day
2. The Promised Land
3. Sword Of Goliath
4. Holy Spirit Fire
5. Psalm 61
6. What Kind Of Love
7. The Highway
8. Forever I Am
9. On The Threshold Of Eternity
10. Bonus Track

Anspieltipps: The Promised Land, Holy Spirit Fire, Forever I Am, On The Threshold Of Eternity

Band Line-Up:
Wil Henderson – Gesang
Randy George – Gitarre, Bass, Keyboards
Dan Lile – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1996 – Light At The End Of The Tunnel
2005 – On The Threshold Of Eternity 2009 - This Good Place

SQUEALER-ROCKS Links:

Ajalon - On The Threshold Of Eternity (CD-Review)
Ajalon - This Good Place (CD-Review)

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