Squealer-Rocks.de CD-Review
Milan Polak - Murphy's Law

Genre: Hard Rock
Review vom: 31.07.2009
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Lion Music



MILAN POLAK? Nie gehört! An so einen Namen würde ich mich erinnern und hätte einen Künsternamen vorgeschlagen. Auf der anderen Seite hat sich Milan Polak als einer der meistgebuchten Sessiongitarristen in Europa einen Namen gemacht und sollte dann darauf aufbauen. Hatta auch gemacht und unter MILAN POLAK mit „Murphy’s Law“ jetzt schon das vierte Album vorgelegt. Die ersten beiden waren instrumental, ehe er dann doch Gesang dazu genommen hat.
Hier auf „Murphy’s Law“ gibt’s noch mehr Gitarren und einen moderneren Sound, so dass die Scheibe als eine progressivere Fortsetzung des Vorgängeralbums angesehen werden kann.

So sehr progressiv kommt mir aber gerade der Titelsong nicht vor. Gitarrenmäßig ist er zwar voll im Soll, sachichma, aber eben nur ein, wenn auch sehr guter, Hardrocksong.
Das ändert sich indes bei „No God“, der noch härter und progressiv ausgefallen ist, während „Inner Trith“ sogar mit orientalischen Sounds glänzt. Ein bisschen kommt auch was vom Malmsteen-Syndrom zum Vorschein, aber nur ganz kurz (ihr wisst schon, oder? 100 Noten pro Sekunde?).
„Losing Me“ beginnt verhaltener, langsamer, steigert sich dann aber in fast metallische Sphären mit harten Gitarrenwänden, aber auch gefühlvollen Leadsolos und Akustikgitarreneinsatz. Sehr kreativ, das Songwriting, das muss der Neid ihm lassen.
„Wannabes“ ist ein Song über diese entsetzlichen...ähm, eben „Wannabes“, die immer was darstellen wollen, allen gefallen wollen, aber doch nur nerven. Schön heftig, aber nicht außergewöhnlich. Darin ähnelt er dem langsameren „The Opposite Of Love“, der aber noch eher was von Whitesnake hat.
Da ist „Sheeple“ schon von anderem Kaliber, denn es geht um die dumme Masse, in der sich „people“ und „sheep“ vereinen. Dieser Song hat dann doch eine schon stärkere progressive Schlagseite, ebenso wie das längste Stück am Schluss „The Mystery Of Love“.
„Torn“ ist die einzige Ballade, aber durch die sehr schöne Melodie sehr einprägsam und natürlich mit tollem Solo von Milan Polak himself. Tja, spielen kann der Knabe ja.
Dagegen rauscht „Alien Nation“ irgendwie so kaum beachtenswert an mir vorbei und irgendwie „Fake“ auch, hmmmm, gewöhnlich, wobei er noch der interessantere Song der beiden für mich ist.
„The Mystery Of Love“ hat einen sehr schleppenden Groove mit lärmenden Riffs, ist mir aber insgesamt zu langweilig, und das bei der Länge.

Und jetzt wird’s schwierig, denn zweifellos kann der Mann Gitarre spielen, aber das ist ja nun mal nicht alles, was man auf der Pfanne haben sollte, wenn man `ne CD macht. Ich meine damit, dass es kompositorisch nicht so das gelbe vom Ei ist, was wir hier zu hören bekommen.
Milan Polak hat zwar auf dem SUBWAY TO SALLY – Album „Bastard“ alle akustischen und E-Gitarrenparts eingespielt und war bei zehn Songs auch als Co-Autor dabei, aber entscheidend ist eben auf’m Platz, wenn man so ganz auf sich gestellt ist.
Diejenigen welchen, die (mit Abstrichen) progressiven Hardrock mögen, sollten sich aber nicht scheuen, den Polak mal anzutesten.


Track list:
1. Murphy’s Law 3:59
2. No God 3:39
3. Inner Trith 3:37
4. Losing Me 4:37
5. Wannabes 3:38
6. The Opposite Of Love 3:42
7. Sheeple 3:33
8. Torn 4:32
9. Alien Nation 3:32
10. Fake 4:40
11. The Mystery Of Love 6:27

Line-up:
Milan Polak – guitars, vocals
Fabio Trentini – bass (und Co-Produzent)
Simon Michael – drums (SUBWAY TO SALLY)

DISCOGRAPHY:

2005 – Guitar Odyssey
2005 – Dreamscapes
2007 – Straight
2009 - Murphy's Law

SQUEALER-ROCKS Links:

Milan Polak - Guitar Odyssey (CD-Review)
Milan Polak - Murphy's Law (CD-Review)

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