Squealer-Rocks.de CD-Review
Milan Polak - Guitar Odyssey

Genre: Instrumental Metal / Rock
Review vom: 17.12.2005
Redakteur: Ingo
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Bei diesem Silberling ist der Titel Programm. Hier ist jemand am Werk, der sein Handwerk versteht und dies auch gerne demonstriert. Wer Gitarrensoli schon immer öde fand, braucht sich mit dieser CD also gar nicht erst auseinanderzusetzen.
Die hier vorliegende Instrumentalscheibe des österreichischen Gitarristen Milan Polak hat eigentlich schon ein Jahrzehnt auf dem Buckel, wurde sie doch bereits 1995 unter dem Titel "Guitar 2001“ von Rock the Nation veröffentlicht. Die Neuauflage von Lion Music kommt mit neuem Cover, remastertem Sound sowie einem Bonustrack.

Musikalisch haben wir es hier mit einem recht interessanten Stilmix zu tun. Obwohl der größte Teil des Albums klar in die Hard Rock/Metal-Ecke geht, findet man auch Jazz / Fusion-Einlagen, lateinamerikanische Versatzstückchen und vieles mehr, so zum Beispiel ein Volksmusik-Thema beim witzigen Opener "Light, Camera, Action“ oder gar thrashige Elemente bei der Shredder-Orgie "Tendonitis“. Für Stilvielfalt ist also gesorgt.

Die technischen Fähigkeiten des Meisters bedürfen keiner Diskussion. Der Mann beherrscht wirklich so ziemlich jedes Kunststückchen auf der Sechssaitigen in Perfektion. Technikfreaks, bzw. Fans der Kollegen Angelo, Vai oder Cooley können hier blind zugreifen; wer Spaß an technisch anspruchsvollen High-Speed-Spielereien hat, macht hier nichts falsch. Herr Polak beweist zwar in den ( relativ spärlich gesäten ) ruhigen Momenten der CD, dass er auch langsam und gefühlvoll zur Tat schreiten kann, der Schwerpunkt liegt aber ganz klar auf seiner beeindruckenden Technik, die sehr oft in Höchstgeschwindigkeit dargeboten wird. Die einzelnen Tracks haben oft mehr den Charakter von gut ausgearbeiteten Soli als von wirklichen Songs. Gitarrenfetischisten wird´s freuen, dem einen oder anderen Nicht-Musiker geht so viel Virtuosität jedoch möglicherweise schnell auf die Nüsse - Geschmacksache. ( Mir gefällt´s! )

Auf Keyboards wurde übrigens komplett verzichtet. Die Instrumentierung besteht also lediglich aus Milans diversen Klampfen, einem kompetent eingespielten Bass und einem leider viel zu dünn und klinisch tönenden Schlagzeug. Hier liegt auch der einzige wirkliche Schwachpunkt der Scheibe: Produziert wurde das Album von Polak selbst; verständlich, dass er die Gitarren in den Vordergrund gedreht hat. Trotzdem sorgt dieser recht einseitige Mix dafür, dass die Produktion insgesamt etwas saftlos klingt, neues Mastering hin oder her.

Unterm Strich bleibt ein interessantes und vielseitiges Instrumentalalbum eines unglaublich versierten Gitarristen, das man Fans der beschriebenen Stilrichtung nur ans Herz legen kann.


Tracklist:
1. Lights, Camera, Action
2. Where Were You Tomorrow
3. Inner Peace
4. Vinka
5. More Than I´ve Been
6. Absolutely Positive
7. Could´ve Been Love (acoustic)
8. Cruisin´
9. Tendonitis
10. Chain Reaction
11. Sylphe
12. Witchdance
13. Sunrise
14. Where Were You Tomorrow (demo version – bonus track)

Line up:
Milan Polak – All Electric & Acoustic Guitars
Bernd Fuxa – 4 String & Fretless Bass
Thomas Fend – Drums

DISCOGRAPHY:

2005 – Guitar Odyssey
2005 – Dreamscapes
2007 – Straight
2009 - Murphy's Law

SQUEALER-ROCKS Links:

Milan Polak - Guitar Odyssey (CD-Review)
Milan Polak - Murphy's Law (CD-Review)

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