Squealer-Rocks.de CD-Review
Helloween - Keeper Of The Seven Keys-The Legacy

Genre: Melodic Speed Metal
Review vom: 28.10.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Je näher der Tag der Wahrheit (in Deutschland der 28. Oktober 2005) rückte, desto größer wurde die Erwartungshaltung seitens der Fans und Journalisten. Die Single „Mrs. God“, die zwei Songs des Nachfolgers der legendären, Ende der Achtziger veröffentlichten KEEPER OF THE SEVEN KEYS Teile beinhaltete, konnte Anfang September schon mal dem großen Druck standhalten und ließ Hoffnungen auf eines der stärksten Heavy Metal Alben der letzten zehn Jahre, an welches man sich noch in mehr als zwanzig Jahren erinnern wird, entstehen. Legen wir nun nacheinander die beiden CDs in den CD-Spieler und drehen auf volle Lautstärke, dann werden wir bald wissen wie es um den „Keeper“ steht.

Songwriter/Gitarrist Michael Weikath, zusammen mit Basser Markus Großkopf das einzige verbliebene KEEPER OF THE SEVEN KEYS PART I+II Mitglied, hat mit seinen Ankündigungen, an den Erfolgen vergangener Tage anzuknüpfen, nicht zu viel versprochen. Teil drei der „Keeper“ Reihe, mit dem Zusatz THE LEGACY betitelt, setzt musikalisch zwar nicht an 1988 an, aber seien wir doch mal ehrlich: Wer erwartet und will überhaupt so etwas? Das Doppelalbum, welches mit einer Länge von guten 77 Minuten eigentlich auch auf eine CD gepasst hätte, bietet grandiosen, stets melodisch gehaltenen, aber auch gut und gerne mal auf „Turbo“ geschalteten Heavy Metal. Mit dieser Zusammensetzung werden Helloween zusammen mit Primal Fear (bei beiden Bands war übrigens Charlie Bauerfeind für die kernige Produktion zuständig) die beiden Champions League Plätze des traditionellen Metals einnehmen, so viel ist sicher!

Los geht CD Nummer eins mit dem übermächtigen Epos „The King For A 1000 Years“, welches die Vielfältigkeit zeigt, über die Helloween verfügen. Melodisch sollte es sein, aber darüber hinaus ist vieles möglich. Warum nicht mal etwas progressiv vertrackt und verspielt wie Blind Guardian? Ohne eben von dem erläuterten Grundgedanken abzukommen, fährt das Album siegessicher fort, mal schneller („The Invisible Man“), mal leicht poppig à la Stratovarius („Born On Judgment Day“), mal eingängig im Up-Tempo unterwegs („Pleasure Drone“), aber immer auf höchster Qualitätsebene befindlich. Die überragende Gesangsvorstellung des Andi Deris‘ lässt die Frage nach Michael Kiske erst gar nicht aufkommen. Danach wird es erst einmal etwas kurzweiliger, denn die sofort klick machende, originelle Single „Mrs. God“ schickt sich an. Den Text sollten alle Helloween-Jünger bereits aus dem FF kennen, auf der Tournee werden wir es sehen und vor allem hören. Stilecht abgeschlossen wird Teil eins des dritten Teils (was für eine Erklärung, hehe) von der überzeugenden Melodic Metal Nummer „Silent Rain“.

Weil’s so schön war drückt man entweder auf „repeat“ oder wechselt CD1 mit der minimal schwächeren CD2 aus. Den Anfang macht das pompöse, progressive und kräftige „Occasion Avenue“, das zu Beginn durch einige Tracks der ersten beiden „Keeper“ Teile zappt. Nach diesem elfminütigen Marsch geht die Band mit „Light The Universe“, bei dem Candice Night (Blackmore’s Night) als Gastsängerin mitwerken darf, in ruhigere Gefilde über, ehe mit dem mitreißenden „Do You Know What You're Fighting For“ das Tempo wieder angezogen wird. Hoffnungen auf Radio-Airplay können sich dagegen die drei anschließenden, blendenden und leicht kommerziellen Stücke „Come Alive“, „The Shade In The Shadow“ und „Get It Up“ machen. Wieso, weshalb, warum ... hört sie euch an, dann wisst ihr warum. Wie schon CD1 bekommt auch CD2 mit einem weiteren Überhit namens „My Life Fore One More Day“ (das dürfte jetzt der 13te sein, hehe) einen würdigen Abschluss in melodischem Metal. Noch irgendwelche Fragen?

Fazit: KEEPER OF THE SEVEN KEYS – THE LEGACY wird trotz seiner erwiesenen Klasse die Metalgemeinde spalten wie wohl kein anderer Silberling des Jahres. Die einen werden sagen: „Ist ja gut und schön, was der Herr Weikath mit seinen vier Kollegen da geschaffen hat, aber mit den Götterscheiben der Achtziger kann es nie und nimmer konkurrieren! Dieser Zug ist abgefahren.“ Die anderen werden das hingegen als schlechten Witz auffassen und ihre Meinung wie folgt kundtun: „Jau, da sage noch einer, frühere Erfolge seien nicht zu toppen. Helloween zeigen, dass man alles kann, wenn man es denn nur will. Definitiv ein neuer Meilenstein in der Geschichte der „Kürbisköpfe“ und des Heavy Metals!“ Den Worten meines Reviews nach könnt ihr euch sicher denken, zu welcher Gattung ich gehöre. Jawohl, der „Keeper III“ rockt, ein Album, welches man tagelang, wochenlang, ach was sage ich, jahrelang durchhören kann.

VÖ: 28. Oktober 2005

Tracklist:
CD 1:
1. The King For A 1000 Years
2. The Invisible Man
3. Born On Judgment Day
4. Pleasure Drone
5. Mrs. God
6. Silent Rain
CD 2:
1. Occasion Avenue
2. Light The Universe
3. Do You Know What You're Fighting For
4. Come Alive
5. The Shade In The Shadow
6. Get It Up
7. My Life Fore One More Day

Anspieltipps: The King For A 1000 Years, The Invisible Man, Pleasure Drone, Occasion Avenue, Do You Know What You're Fighting For, My Life Fore One More Day

Band Line-Up:
Andi Deris - Gesang
Michael Weikath - Gitarre
Sascha Gerstner - Gitarre
Markus Großkopf - Bass
Dani Loeble - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1985 - Helloween
1986 - Walls Of Jericho
1987 - Keeper Of The Seven Keys Part I
1988 - Keeper Of The Seven Keys Part II
1989 - Live In The UK
1991 - Pink Bubbles Go Ape
1993 - Chameleon
1994 - Master Of The Ring
1996 - High Live
1996 - Time Of The Oath
1998 - Better Than Raw
1998 - Pumpkin Box
1999 - Metal Jukebox
2000 - The Dark Ride
2003 - Rabbit Don't Come Easy
2005 - Keeper Of The Seven Keys - The Legacy
2007 - Live In Sao Paulo (CD/DVD)
2007 - Gambling With The Devil
2010 - Unarmed: Best of (25th Anniversary)
2010 - 7 Sinners

SQUEALER-ROCKS Links:

Helloween - Keeper Of The Seven Keys-The Legacy (CD-Review)
Helloween - Light The Universe (Single) (CD-Review)
Helloween - Mrs. God (Single) (CD-Review)
Helloween - Live In Sao Paulo (Doppel CD) (CD-Review)
Helloween - Gambling With The Devil (CD-Review)
Helloween - 7 Sinners (CD-Review)
Helloween - Straight out of Hell (CD-Review)

Helloween und Primal Fear - Karlsruhe, Festhalle Durlach (Live-Review)

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