Squealer-Rocks.de CD-Review
Ozzy Osbourne - Bark At The Moon (Classic Review)

Genre: Hard Rock/Metal
Review vom: 03.01.2009
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: 04.12.1983
Label: Epic



Vor gut 25 Jahren, im Dezember 1983, erschien Ozzy Osbourne's drittes Solowerk (klammert man das Live Album Speak Of The Devil, welches nur aus alten Black Sabbath Nummern bestand, mal aus) mit dem unheilvollen Titel Bark At The Moon. Dazu passend stilistisch good old Ozzy im Werwolf-Outfit, was ihm auch den Spitznamen Horror Ozzy einbrachte.

Besetzungstechnisch waren einige Änderungen im Line Up eingetreten. Bob Daisley, der nach dem Diary Of A Madman Album geschasst und zwischenzeitlich von Rudy Sarzo, Pete Way und Don Costa ersetzt wurde, war wieder an Board. Don Airey, bis dahin nur auf den Tourneen dabei, wurde ein vollwertiges Mitglied und Tommy Aldridge hatte den zu Uriah Heep zurückgekehrten Lee Kerslake schon zwei Jahre zuvor abgelöst. Ganz besonders gespannt war man jedoch auf den neuen Seitenhexer Jake E. Lee. Schaffte er es endlich, den verstorbenen Randy Rhoads vollwertig zu ersetzen? Der ex Gillan Gitarren Hero Bernie Tormè hatte 1982 bereits nach 3 Wochen das Handtuch geworfen, weil er den ständigen "Randy, Randy" Rufen bei Konzerten nicht gewachsen war und auch Brad Gillis galt nur als eine Art Notnagel, da es von Anfang an klar war, daß dieser sich irgendwann lieber auf sein eigenes Projekt Night Ranger konzentrieren wollte (was er 1983 mit dem Album Dawn Patrol dann auch tat).

Bark At The Moon war sicher bei weitem nicht so hart wie die beiden Vorgänger Alben, aber dennoch heavy. Jake E. Lee überzeugte durch seine fetten und teilweise sehr schnell gespielten Soli. Er versuchte nicht, Randy Rhoads zu kopieren, sondern entwickelte seinen eigenen Sound, der Ozzy's Band auch live gut zu Gesichte stand.

Der Titeltrack "Bark At The Moon" ist das wohl bekannteste Stück, Ozzy singt über einen Typen, der jedesmal bei Vollmond einem Werwolf begegnet und langsam verrückt wird. Desweiteren sind mit "Waiting For Darkness" und "You're No Different" zwei der besten Balladen auf dem Album, die der Madman je gemacht hat. Dem gegenüber stehen das sehr schnell gespielte "Forever" und der Eingangskracher "Rock'n'Roll Rebel". Völlig untypisch dagegen "So Tired", eine Piano Ballade, wie man sie vielleicht mit "Dreamer" vom 2001er Werk Down To Earth vergleichen kann, nur bei weitem nicht so kitschig. Von Ozzy weiß man, daß er im Nachhinein wenig angetan war von dem Stück und auch Jake E. Lee haßte es wegen der vielen Streichern. "Spiders", welches die Angst vor Spinnen beschreibt, schließt letztendlich ein erstklassiges Album, welches heute bei Live Konzerten so ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Bis auf den Titeltrack verschwanden nach der Bark At The Moon Tour die wenigen Stücke, die live vorgestellt wurden ("Bark At The Moon", "Forever" und "Rock'n'Roll Rebel"), aus der Setliste.

Wissenswertes

- Bark At The Moon existiert in drei verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Tracklisten.

- "Forever" heißt auf der US Version des Albums "Centre Of Eternity"

- für die europäische Ausgabe wurde und anstelle von "Slow Down" "Spiders" verwendet

- die "Bark At The Moon" Maxi Single enthielt mit "Slow Down" und ""One Up The "B" Side" zwei Bonus Tracks, die nicht auf der europäischen LP vorhanden waren

- bei dem Videoclip zu "Bark At The Moon" ist Carmine Appice zu sehen, obwohl Tommy Aldridge auf dem gesamten Album die Drums einspielte. Appice spielte auf der ersten Hälfte der Tour, wurde dann wieder durch Aldridge ersetzt.

- bei den Dreharbeiten zum "So Tired" Clip zerschlug Ozzy einen Spiegel und ein umherfliegender Glassplitter verletzte den Sänger am Hals. Die Aufnahmen wurden sofort abgebrochen und Ozzy ins Krankenhaus eingeliefert

- von der Tour wurde im März 1984 in Salt Lake City, Utah ein Live Video mitgeschnitten, welches zwei Jahre später als VHS Kassette auf den Markt kam

- die Maxi Single "So Tired" enthielt neben "Waiting For Darkness" auf der B'Seite drei Live Tracks von diesem Live Video - "Bark At The Moon", "Suicide Solution" und "Paranoid"

Tracklist US-LP
Seite 1:
Bark At The Moon
You're No Different
Now You See It (Now You Don't)
Rock'n'Roll Rebel

Seite 2:
Centre Of Eternity
So Tired
Slow Down
Waiting For Darkness

Tracklist europäische LP
Seite 1:
Rock 'n' Roll Rebel
Bark at the Moon
You're No Different
Now You See It (Now You Don't)

Seite 2:
Forever
So Tired
Waiting for Darkness
Spiders

Tracklist CD Re-Releases (1995 & 2002)
Bark At The Moon
You're No Different
Now You See It (Now You Don't)
Rock 'n' Roll Rebel
Centre Of Eternity
So Tired
Slow Down
Waiting For Darkness
Spiders (1995 & 2002)
One Up the "B" Side (2002 Only)

Line Up
Ozzy Osbourne (voc)
Bob Daisley (bass)
Jake E. Lee (guit)
Don Airey (keyb)
Tommy Aldrigde (dr)

DISCOGRAPHY:

1980 - Blizzard Of Oz
1981 - Diary Of A Madman
1982 - Speak Of The Devil
1983 - Bark At The Moon
1986 - Ultimate Sin
1987 - Tribute
1988 - No Rest For The Wicked
1990 - Just Say Ozzy
1991 - No More Tears
1993 - Live & Loud
1995 - Ozzmosis
2001 - Down To Earth
2002 - Live At Budokan
2007 - Black Rain

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