Squealer-Rocks.de CD-Review
Ozzy Osbourne - Diary Of A Madman -Legacy Edition (Do. - CD)

Genre: Heavy Metal
Review vom: 06.08.2011
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Sony Music Entertainment



Das zweite Solo - Album nach seinem Ausstieg bei Black Sabbath präsentiert Ozzy Osbourne in absoluter Hochform, auch wenn die Klassikerdichte nicht mehr ganz so hoch wie beim Debut war. Ich dürfte mir sogar ein paar Watschen von eingefleischten Fans des Madman einfangen, wenn ich behaupte, dass das Tagebuch des Irren sogar einen Tacken schwächer als der Nachfolger „Bark at the Moon“ ist. Manch einer wird eine derartige Aussage gar als Blasphemie abtun, schließlich ist hier Ozzys begnadeter Sidekick Rhandy Rhoads zum letzten Mal zu hören, der nach seinem tragischen Tod von Jake E. Lee ersetzt wurde.

Sei’s drum – egal auf welche Position man den zweiten Output in der hochkarätigen Discographie des Herrn Osbourne setzt; ein „Mensch, solche Scheiben werden heute gar nicht mehr gemacht“ dürfte es noch jedem Freund der harten Mucke entlocken.

Mein persönliches Highlight ist ausgerechnet die untypisch betitelte Halbballade „You Can’t Kill Rock’n’Roll“. Bei einem Song mit diesem Namen rechnet wohl jeder mit einer Stadion - Hymne für die Nordkurve. Stattdessen intoniert Ozzy grandios gefühlvoll und auf wunderschöne Art autobiographisch einen Song, der schlicht unter die Haut geht und einfach nur ehrlich ist. Eigentlich schade, dass es diese tolle Nummer nie zu Klassiker - Status gebracht hat.
Womit ich natürlich nicht sagen will, dass Live –Standards wie das treibende „Over the Mountain“ weniger Magie besitzen würden. Das ist schon verdammt GROß! Nicht weniger gigantisch ist das eigentlich simple „Flying High Again“, das seinen Höhenflug im kurzen, aber unbeschreiblichen Gitarren - Solo von Rhandy Rhoads erlebt.
Über den Titelsong müsste man eigentlich keine Worte mehr verlieren, ein paar hat dieses Geniestück aber dennoch auch heute noch verdient: Abgesehen von „Black Sabbath“ hat wohl selten ein Covermotiv so gut mit dem titelgebenden Track zusammengepasst. Dieses höchst intelligent aufgebaute Werk ist eine absolut spannende - und somit glaubwürdige - Vertonung eines Psychopathen - Hirns, das nicht gruseliger und atmosphärischer sein könnte sein könnte. Derartige Mini – Musicals hat selbst der Alice, der Cooper, nur in seinen größten Sternstunden hinbekommen. Ich verneige mich!

Verneigen muss man sich auch, wie schon beim „Blizzard of Ozz“ Re – Release , vor George Marino. Sein Remastering hat dem ollen Schinken nicht nur einen frischen Anstrich, sondern quasi eine neue Farbe verpasst. Die Scheibe hört sich an, als wäre sie neu eingespielt.

Als Zugabe gibt es diesmal ein nahezu komplettes Live – Album. 11 Songs von der „Blizzard of Ozz“ Tour. Auch hier bekommen wir ein Produkt mit einem höchst ansprechenden Sound geboten. Ich muss gestehen, dass ich die Bonus CD noch nie in einem Stück gehört habe, weil ich bei „Mr. Crowley“ mindestens dreimal pro Durchlauf die Repeat Taste aktiviere. Das beste Intro aller Zeiten, das beste Gitarren - Solo aller Zeiten, und dazwischen einer der besten Songs aller Zeiten. Hier geht mein Lob an Kevin Churko, der aus den alten Aufnahmen wirklich ALLES rausgeholt hat.

Dabei ist es egal, ob man, wie ich, den alten Aleister bevorzugt, lieber auf den „Crazy Train“ aufspringt, zur „Suicide Solution“ die besungene Pulle Whiskey leert oder bei„Paranoid“ zum tausendsten Mal abgeht. Das ist Ozzy, das ist live, das gibt es heutzutage wirklich nicht mehr. Es ist nur noch fantastisch, wie geil unser Held von einst hier singt und wie geil seine Band spielt. Durch Konzerte wie dieses hier sind Millionen von meinen Brüdern und Euer Schreiber zu Metal Fans geworden.

So etwas gibt es heute nicht mehr!

Das Doppelpack ist zudem mit einem wertigen Digipack und einem fetten Booklet versehen. Noch Fragen? Für die echten Fans wohl kaum…

Tracklist:

CD 1:
01. Over The Mountain
02. Flying High Again
03. You Can't Kill Rock'n'Roll
04 .Believer
05. Little Dolls
06. Tonight
07. S.A.T.O.
08. Diary Of A Madman
CD 2:
01. I Don't Know
02. Crazy Train
03. Believer
04. Mr. Crowley
05. Flying High Again
06. Revelation (Mother Earth)
07. Steal Away (The Night)
08. Suicide Solution
09. Iron Man
10. Children Of The Grave
11. Paranoid
Line Up :
Ozzy Osbourne - Vocals
Randy Rhoads - Guitar
Bob Daisley - Bass
Leer Kerslake - Drums
Don Airey - Additional keyboards

DISCOGRAPHY:

1980 - Blizzard Of Oz
1981 - Diary Of A Madman
1982 - Speak Of The Devil
1983 - Bark At The Moon
1986 - Ultimate Sin
1987 - Tribute
1988 - No Rest For The Wicked
1990 - Just Say Ozzy
1991 - No More Tears
1993 - Live & Loud
1995 - Ozzmosis
2001 - Down To Earth
2002 - Live At Budokan
2007 - Black Rain

SQUEALER-ROCKS Links:

Ozzy Osbourne - Bark At The Moon (Classic Review) (CD-Review)
Ozzy Osbourne - The Blizzard of Ozz (Remastered Re - Release) (CD-Review)
Ozzy Osbourne - Diary Of A Madman -Legacy Edition (Do. - CD) (CD-Review)

Ozzy Osbourne - Speak of the Devil (DVD-Review)

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