Squealer-Rocks.de CD-Review
Avenged Sevenfold - Avenged Sevenfold

Genre: Alternative Metal
Review vom: 21.06.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: 26.10.2007
Label: Warner Brothers Records



Yo, hier ist es nun endlich, sehr verehrte Leser und Leserinnen an den Monitoren und Monitorinnen, das ultimative Review, um nicht zu sagen: die ultimative Lobhudelei, auf das nicht mehr ganz neuen Meisterwerk von A7X, das nur den Bandnamen im Titel trägt: Avenged Sevenfold. Dies ist ebenso schlicht wie genial und rücksichtvoll, da sich der geneigte Fan nicht extra noch einen Albumtitel merken muss. Viel wichtiger als solche Marginalien ist natürlich die Beantwortung der Frage, ob die Platte hält, was „City Of Evil“ mir versprochen hat.
Nachdem ich mich bei jenem Review vor Begeisterung schier überschlagen habe und ich mich jetzt doch vollständig wieder erholt habe, glaube ich, genug Abstand zu haben, um „Avenged Sevenfold“ mit der gebotenen Neutralität begegnen zu können. Natürlich finde ich grundsätzlich diese Art von Musik einfach Klasse, aber nach so einer Vorgängerplatte wird’s bestimmt nicht einfach für mich und A7X.
Also frisch ans Werk uuuuuuuuuuuund ….Action!

„Critical Acclaim“ ist ein Midtempo-Kracher mit Orgelbeginn und getragenen melodiösen Zwischenparts und geilen Lyrics und überhaupt typischen A7X-Breaks mit allen Trademarks inklusive gesprochenen Textes und Wechselgesang. Macht Bock auf mehr!
Dasselbe gilt für „Almost Easy“; die Lust an dieser Scheibe steigert sich mit dem schnellen, treibenden Groove ebenso wie der Song sich steigert und Sänger M. Shadows brilliert wie immer. Nach knapp vier Minuten ist alles vorbei, ich kann es kaum glauben, aber nach mehrmaligem Wiederholen fräst sich der Song endgültig in mein Langzeitgedächnis. Prima!
„Scream“ und „Afterlife“ schlagen in die gleiche Kerbe, sind aber trotzdem verschieden genug, um wieder erkannt zu werden. Besonders „Scream“ hat einen herrlich melodiösen Refrain und laut und hart genug ist es auch, nicht zu vergessen die doppelten Leads, yeaaahh! Bei „Afterlife“ fällt mir besonders die klasse Schlagzeugerei auf und diese Breaks, die dann in den nächsten mitreißenden Part, gerne auch mal langsameren oder ein wenig brachialeren, münden. Ich werd bekloppt!
„Gunslinger“ beginnt wie eine Western-Melodie und sanftem Gesang, ehe die Hölle wieder losbricht, wobei dieser doch im Verhältnis zur Musik relativ langsame Gesang auffällig ist. Das hat allerdings den Vorteil, dass M. Shadows ganz gut zu verstehen ist.
Aha, jetzt aber! Eine geradezu göttliche Melodie ertönt, besser kracht bei „Unbound“ aus den Boxen, Klavierläufe untermalen den Gesang, mal sanft, mal laut und rau, und bei diesen Breaks kriege ich sowieso `ne Gänsehaut. Mörderriffs, geniale Gesangslinien und Mädchengesang erschüttern mich und gehen mir durch Mark und Pfennig, hehe.
In „Brompton Cocktail“ geht’s um die Gründe für einen Suizid und den daraus resultierenden Frieden im Leben nach dem Tod für denjenigen. Heftig, auch musikalisch, aber saugut!
Die Leadgitarren beginnen und dann krachts bei „Lost“, dass es nur so eine Art hat. Die Drums haben es doch ziemlich eilig und es wird schön laut. Ein Prachtstück!

Aber jetzt kommt es um die Ecke geschlichen; das längste Stück auf „Avenged Sevenfold“, nämlich „A Little Peace Of Heaven“, mit acht Minuten auch endlich in den Dimensionen, die ich so liebe. Gleichzeitig kann man nur den Mut bewundern, ein solches Stück überhaupt zu komponieren.
Als Stichwort werfe ich jetzt einfach mal „Klaatu“ in den Ring, wohl wissend, dass die meisten damit nix anfangen können. Surft und ihr werdet finden so Vinyl-Perlen wie „Hope“ oder „Endangered Species“, von einer der besten Progrock- oder Artrock/Artpopbands der späten siebziger Jahre, bevor sie mit späteren Alben in der poppigen Bedeutungslosigkeit versanken.
Für alle aber hier im Klartext: erstens ist dies kein üblicher Rocksong, zweitens ist dies kein typischer A7X-Song und drittens ist dies der verdammt noch mal überraschendste, außergewöhnlichste, vielleicht für einige auch befremdlichste Song weit und breit.
Wir haben hier nämlich krachenden Rock, gemischt mit Zirkus- und Kirmesmelodien, einer sensationellen Haupt-Melodie, einem Refrain zum Mitsingen, Queen-artige Chöre und dass der Song vor Breaks nur so wimmelt ist selbstverständlich.
„A Little Peace Of Heaven“ ist ein kompositorisches und arrangementmäßiges Meisterwerk und stellt, ohne Scheiß jetzt, eine Mischung aus A7X, Klaatu und Queen dar. Punkt!

Abschließend gibt’s noch eine Ballade, die sich aber gewaschen hat. Im allgemeinen gehört es sich wohl so, irgendwie eine (Alibi-)Ballade unterzubringen (Motto: „ja, wir können auch langsam“). Ich habe in den letzten gut siebenunddreissig Jahren schon `ne Menge langsames Zeugs gehört und selten war's wirklich gut. Es gibt ein paar Balladen für die Ewigkeit und „Dear God“ gehört definitiv dazu. Jawoll! Keine Diskussion! Sag also zum Abschied leise „Servus“ zu einer richtig fetten Gänsehaut!

Zu lang gibt’s nicht, zu kurz auch nicht, denn das Rein und Raus macht die Meter, aber zum Thema: nachdem sich die Kritik an „City Of Evil“ auch an den für manchen zu langen Songs entzündete („Bullshit“, sagt TheMattes), haben es die Jungs diesmal ein wenig kürzer gehalten. Ob kurz oder lang ist alles eine Frage des Standpunktes, wie es schon A. Einstein, der bekannteste aller Zausel, in seiner Speziellen Relativitätstheorie (siehe auch das Minkowski-Diagramm!) durchaus überzeugend dargestellt und bewiesen hat. Von wegen Zeitdilatation, ihr versteht? Wobei der scheinbare Widerspruch durch die Relativität der Gleichzeitigkeit aufgelöst wird, aber das führt nun wirklich zu weit. (Mattes, spinnst Du? die Red.). Daraus folgt: insgesamt ist diese Platte gut zwanzig Minuten(!) kürzer.

Es gibt geradezu fröhliche Rhythmen und Melodien und doppelte Leads („Erfinder“: Wishbone Ash, hört euch mal „The King Will Come“ an!), die mir einen Schauer über den Rücken jagen. A7X haben das Rad der Rockmusik nicht ganz neu erfunden, anders als z.B. Iron Maiden, aber bei allem Respekt, sie haben es noch ein wenig runder gemacht. Von den Texten her ist das eher die Kategorie „Weltschmerz“, aber die Musik spricht eine ganz andere Sprache. Sie ist nicht dunkel, düster und schwermütig, sondern geradezu heiter, beschwingt, anmutig und lebensbejahend (es gab da letztens ein Sonderangebot an Adjektiven und die müssen jetzt weg). Die besten Beispiele dafür sind „Unbound“ und „A Little Peace Of Heaven“, die machen so richtig locker im Schritt. Die Texte allerdings sprechen, ich wiederhole mich gerne, eine ganz andere Sprache!
Die Songs entfalten mit jedem Durchgang mehr Klasse. A7X haben das Rad nicht neu erfunden, aber sie haben es ein wenig runder gemacht, wobei „Avenged Sevenfold“ mit Sicherheit nicht schlechter ist als der Vorgänger, eher …. ein wenig anders. Mensch, findet es doch selbst raus.

Was ich eigentlich schon gar nicht glauben kann, ist das Aufsehen, das diese Platte in meiner Familie hervorgerufen hat. Damit die eigenhändig gekaufte Original-CD (was gemerkt, Warner Bro., Germany?) nicht irgendwo in einem der drei Zimmer meiner Jungs unter einem der Berge an …na ja, sagen wir mal, …. Dingen verschwindet, habe ich jetzt ein paar Kopien an die hungernde Meute verteilt (außerdem brauche ich das Textbuch). Das Teil rotiert andauernd irgendwo, selbst auf der XBox im Keller. Haben halt einen guten Geschmack, meine Ableger (17, 14 und 13 Jahre alt).

Also jeder, der mal ein wirklich außergewöhnliches Hörerlebnis genießen will, der sollte sich diese Platte zulegen. Die außergewöhnliche Kreativität im Songwriting und Arrangieren mit dem enorm vielfältigen Gesang von M. Shadows sucht ihresgleichen und vielleicht lasst sich ja der eine oder andere von meiner Begeisterung anstecken, so dass die Jungs Grund genug haben, möglichst oft in diesem unserem Heimatland aufzutreten und ich mich in erster Reihe vor meiner Familie vollends zum Deppen machen kann. Aber das nehme ich in Kauf!

Und nun für alle, die gerne in fremder Zunge reden:
Yessssss, I would like, if I may, to take you on a strange journey you will never forget. Buy this piece of heavenly music, and your live will never be the same.
And to all of you m.f.’s out there in the world wide web of metal and to all of you s.o.b.’s in the rest of this fucking world: you will be listening to the New Revelation Of Avenged Sevenfold and you can call it whatever you want. I call it “Alternative Metal” at its best and this is the fucking best music I have listened to the last few years.

And to A7X: let me be your pleasure slave, please, please, please, please, please, …………………… !


Tracklist:
1. Critical Acclaim
2. Almost Easy
3. Scream
4. Afterlive
5. Gunslinger
6. Unbound (The Wild Ride)
7. Brompton Cocktail
8. Lost
9. A Little Peace Of Heaven
10. Dear God

Line Up:
M. Shadows (Matt Sanders) – Vocals
Synister Gates (Brian Haner Jr.) – Lead Guitar
Zacky Verngeance (Zackery James Baker) – Guitar
Johnny Christ (Jonathan Seward) – Bass
The Rev (James „Jimmy“ Sullivan) – Drums and Percussion

DISCOGRAPHY:

2001 - Sounding The Seventh Trumpet (EP)
2001 – Warmness On The Soul (EP)
2001 – Sounding The Seventh Trumpet
2003 - Waking The Fallen
2005 - City Of Evil
2005 – Bat Country (Single)
2006 – Beast And The Harlot (Sampler)
2006 – Seize The Day (Single)
2006 – Burn It Down (Single)
2007 – Avenged Sevenfold - City Of Evil
2008 - Avenged Sevenfold - Avenged Sevenfold
2010 - Nightmare

SQUEALER-ROCKS Links:

Avenged Sevenfold - City Of Evil (CD-Review)
Avenged Sevenfold - Avenged Sevenfold (CD-Review)
Avenged Sevenfold - Nightmare (CD-Review)

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