 Avenged Sevenfold - Nightmare
Genre:
Metal
Review vom: 24.08.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 27.08.2010
Label: Roadrunner
„Nightmare“, das sechste Album der US-Metaller, steht sicherlich unter ungewöhnlichen Vorzeichen. Noch während des Songwritings verstarb Schlagzeuger James „Jimmy“ Owen Sullivan im Alter von 28 Jahren und hinterließ als Musiker, aber in erster Linie als Freund eine Lücke, die die restliche Band erstmal geschockt innehalten ließ.
Nach einer Zeit des Besinnens wurde dann aber passenderweise Sullivan's großes Vorbild, Dream Theater-Schlagmann Mike Portney die Ehre zuteil, die noch fehlenden Drum-Parts für „Nightmare“ einzutrommeln. Vor diesem Hintergrund ist klar, dass die Songs auf diesem Album eine sehr eigene, sehr persönliche Note bekamen und Über-Nummern wie „Fiction“ aus einem ganz besonderen Blickwinkel zu betrachten sind.
Reduziert allerdings auf das Wesentliche, auf die Musik, ist „Nightmare“ schlicht das Meisterwerk geworden, das man von einer solchen Band erwarten kann. Unabhängig von den ganz intimen und persönlichen Befindlichkeiten, die in jeder einzelnen Nummer, in jedem Text und in jedem Song stecken, ist „Nightmare“ einmal mehr ein Album, dass sich im Grunde einer passenden Beschreibung entzieht. Jeder Song steht für sich und in der Summe, als Album, führt „Nightmare“ jegliches Schubladendenken ad absurdum.
Nehmen wir „Buried Alive“, entstanden, wie so viele andere Nummern auch, unter dem Eindruck, einen Freund verloren zu haben. Metallica wären stolz, eine derart grandiose Nummer in ihrer Vita zu haben. Gemächlich aufbauend mit großartiger Instrumentierung entwickelt sich die Nummer gegen Ende zum straighten Brecher und zu einem beeindruckenden Stück Metal. Fast wäre man geneigt, von DEM Highlight der Scheibe zu sprechen, käme da nicht „Fiction“. Eine piano-basierte Niederknie-Nummer, deren Beschreibung mich an dieser Stelle definitiv überfordert. Grandios isses halt. Aber dann kommt ja noch das Prog-Monster „Save Me“ mit einer Spieldauer von mehr als 10 Minuten, von Shadows als eine Mischung aus Dream Theater, Rush und den bandeigenen Trademarks definiert. Wer würde ihm widersprechen? Ein Track, der Zeit kostet, aber mit einer unwiderstehlichen Intensität belohnt. Im Gegensatz zu „God Hates Us“ beispielsweise, da gibt’s nach einem kurzen Intro direkt das volle Brett auf die Fresse, da braucht nix Zeit. Gott sei Dank geben uns die Kalifornier mit „So Far Away“ Zeit zum Durchatmen. Dringend nötig bei diesem Feuerwerk an Ideen und Riffs und höchst gelungen zudem, angelehnt an den klassischem Balladenstoff der Siebziger und schlicht wunderschön.
Nein, es ist definitiv nicht einfach, einen Favoriten zu benennen auf dem sechsten Album der US-Metaller. Umso einfacher und erfreulich ist das Fazit: „Nightmare“ ist das abgedrehte, unangepasste und sich jeder Schublade entziehende Stück Metal geworden, das wir uns alle erhofft haben. M. Shadows singt, wieder einmal, wie ein Gott und eine abwechslungsreichere, eigenständigere und besser produzierte Scheibe werdet ihr in diesem Jahr schwerlich finden. Die bislang beste Platte des Jahres, Pflichtkauf!
Tracklist:
1.Nightmare
2.Welcome To The Family
3.Danger Line
4.Buried Alive
5.Natural Born Killer
6.So Far Away
7.God Hates Us
8.Victim
9.Tonight The World Dies
10.Fiction
11.Save Me
Lineup:
M. Shadows (vocals)
Synyster Gates (guitar, keyboard, background vocals)
Zacky Vengeance (guitar, backing-vocals)
Johnny Christ (bass, backing-vocals)
Mike Portnoy (drums)
DISCOGRAPHY:
2001 - Sounding The Seventh Trumpet (EP)
2001 – Warmness On The Soul (EP)
2001 – Sounding The Seventh Trumpet
2003 - Waking The Fallen
2005 - City Of Evil
2005 – Bat Country (Single)
2006 – Beast And The Harlot (Sampler)
2006 – Seize The Day (Single)
2006 – Burn It Down (Single)
2007 – Avenged Sevenfold - City Of Evil
2008 - Avenged Sevenfold - Avenged Sevenfold
2010 - Nightmare
SQUEALER-ROCKS Links:
Avenged Sevenfold - City Of Evil (CD-Review)
Avenged Sevenfold - Avenged Sevenfold (CD-Review)
Avenged Sevenfold - Nightmare (CD-Review)
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