Squealer-Rocks.de CD-Review
Tri State Corner - Ela Na This

Genre: Metal
Review vom: 07.04.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 11.04.2008
Label: Hammersound



Oha, das klingt ja nun tastsächlich mal nach etwas Neuem. Tri State Corner sind ein musikalisches Drei-Länder-Eck, eigentlich aus Deutschland stammend, aber besetzt mit Musikern auch aus Polen und Griechenland.

Zugegeben, diese Tatsache an und für sich ist nun so außergewöhnlich nicht und kaum Grund für erhöhte Aufmerksamkeit, aber: Wenn der griechische Einfluss in die Band so aussieht, dass eine Bouzouki zum Einsatz kommt und sich gegen das durch und durch metallische Grundgerüst der Kölner zur Wehr setzen muss, dann klingt das schon erheblich interessanter.

Hm? Ob Bouzouki der Schnaps ist, den’s für lau nach dem samstäglichen Gyros beim Griechen um die Ecke gibt? Leset, oh ihr Unwissenden: “Die griechische Bouzouki (το μπουζούκι) ist eine Langhalslaute mit birnenförmigen Korpus ähnlich einer Mandoline mit 3 oder 4 Doppelsaiten in der Stimmung dd´-aa-d´d´ bzw. cc´-ff´-aa-d´d´.”

Alles klar soweit? Auf Deutsch: Bouzouki ist das Instrument, das euch bis zum Erbrechen bedudelt, während ihr euch das oben genannte Gyros reintut. Gott sei Dank weiß der rheinische Fünfer dieses Stilmittel ebenso gekonnt wie bewusst einzusetzen und dem Band-Sound keinen gewollt exotischen Sound zu verleihen. Wäre auch schade drum, denn Tri State Corner zocken astreinen, abwechslungsreichen und ziemlich hochklassigen Metal. Der mitreißende Iron Maiden-Gedächtnisriff beispielsweise auf “Out Of Sight”, gefolgt von dezent progressivem Geriffe, ist ganz feiner Stoff. Im Grunde gilt das für eine Vielzahl der Nummern auf “Ela Na This”, wobei sich der Sound des Fünfers nicht wirklich fest machen lässt und mit “einfach Metal” wohl am besten umschrieben wird.

Natürlich, die besonderen Momente erhält die Scheibe dann, wenn die E-Gitarre für’s griechische Hinterland zum Glühen gebracht wird. Beim großartigen Opener “Back Home” oder, noch besser, beim Titelsong ergänzen sich metallische Klänge mit dem traditionellen Instrument in einer Art und Weise, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Dem Griechen um die Ecke würde soviel Metal vermutlich schneller die Bude leer tönen als Gammelfleisch sich bewegen kann, aber auf das Gesicht eines Metalfans sollte der Fünfer ohne jeden Zweifel ein ziemlich zufriedenes Grinsen zaubern.

Das liegt sicher nicht zuletzt daran, dass Frontmann Lucky einen superben Job macht, über ein höchst angenehmes Organ verfügt und, das hört man, sich voll in die Songs einbringt. Möglicherweise liegt es auch an den Arrangements, die für einen Newcomer stellenweise geradezu unverschämt ausgereift rüberkommen. Nicht wirklich verwunderlich also, dass die Männer im Jahr 2005 beim Emergenza-Finale in Köln den größten Studio-Preis abräumen konnten.

Gemecker? Gibt’s keins, nicht bei dieser Scheibe. “Ela Na This” ist ein großartiges Debut geworden und sollte von euch unterstützt werden, vorzugsweise kaufenderweise. Von dieser Band ist noch einiges zu erwarten!

Tracklist:

01. Back Home
02. My Saviour
03. Ela Na This
04. Out Of Sight
05. Remaining Moments
06. Welcome To Paradise
07. Alone
08. Yesterday’s Tomorrow
09. Oniro Trello
10. Too Late
11. I’m Dying “bo umieram”
12. Tri State Corner

Lineup:

Lucky (vocals)
Janni (guitar, bouzouki)
Christoph (guitar)
Markus (bass)
Chris (drums)

DISCOGRAPHY:

2007 - Changes (EP)
2008 - Ela Na This

SQUEALER-ROCKS Links:

Tri State Corner - Ela Na This (CD-Review)

Nazareth - Essen, Weststadthalle (Live-Review)Nazareth - Wuppertal, Börse (Live-Review)

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