Squealer-Rocks.de CD-Review
Gary John Barden - Love & War

Genre: Hard Rock
Review vom: 24.10.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 22.10.2007
Label: Escape Music Ltd.



Hui, da steht doch gleich zu Beginn der neuen Scheibe des ehemaligen MSG-Frontmannes ein Fragezeichen: Was ist nun fetter, das schleppende Riff oder die pumpende Produktion? Im Grunde egal, denn für beides zeichnet Michael Voss verantwortlich, und darauf darf er sich getrost was einbilden!

Mit „Love & War“ führt Mr. Barden seine Solo-Karriere fort, und wenn es einen Rock-Gott gibt, dann versetzt er ihr damit einen mächtigen Kick nach oben. Grunge? Nu? War was? Und, überhaupt, wen interessierts? Zu einem guten Rocksong braucht es keine modernen Zutaten und schon gar kein Image. Eine gute „Band“, ein großartiger Shouter und ein knappes Dutzend simpler, eingängiger und pumpender Rocker, fertig ist die Wohlfühlmischung.

An seinen ehemaligen Arbeitgeber Michael Schenker erinnert am ehesten noch „Burn Out The Flame“, eine Nummer, die sich auch auf einem MSG-Album gut gemacht hätte. Ansonsten nistet sich Mr. Barden mit seinem neuesten Output irgendwo zwischen dem Blues von Whitesnake, sprich Coverdale und dem straighten harten Rock von Deep Purple ein, was selbstredend seinem höchst unterschätzten, bluesigen Organ mächtig entgegen kommt. Und so stehen Nummern wie der prächtige Opener, das harte „Dragon’s Fire“ oder der treibende Rocker „When The Lovin’ Dies“ für zeitlose Musik, wie sie kaum besser geht. Wer halsbrecherische Breaks und verspielte Frickeleien sucht, wird mit „Love & War“ nicht viel Freude haben, wem allerdings bei Jon Lord-Gedächtnis-Georgel („Love Lost“) und geradlinigen Riffs, die keinen unnötigen Schwenk nach links oder rechts machen, das Herz aufgeht, der wird mit dem dritten Solo-Album des britischen Meisters ziemlich begeistert durchs heimische Wohnzimmer hüpfen. Clever dazu, den grandiosen Titelsong, eine percussiongeladene, nachdenkliche und sehr bluesig angehauchte Ballade, an das Ende der Scheibe zu stellen und ihr damit einen würdigen Ausklang zu verleihen.

Joa, wenn man denn unbedingt was kritisieren wollte, dann wären es vielleicht ein oder zwei eher durchschnittliche Songs – aber das wäre Quotengemotze der Glaubwürdigkeit halber. Fakt ist: Gary John Barden legt mit „Love & War“ sein zweifellos stärkstes Solo-Album vor. Kraftvolle, traditionelle Rocksongs mit einer pumpenden Produktion, gute Musik kann so einfach sein! Bleibt zu hoffen, dass Barden, dem eigentlich nie wirklich der Ruhm zuteil wurde, der ihm gebührt, mit dieser Scheibe zumindest die zahlreichen Anhänger von hochwertiger, traditioneller harter Kost auf seine Seite zieht – verdient wär’s allemal!

Tracklist:

01. Creatures Of The Night
02. Unchain Me
03. When The Lovin’ Dies
04. You
05. Last Samurai
06. Dragon’s Fire
07. Voices In The Rain
08. Love Lost
09. Burn On The Flame
10. Deja Vu
11. In Love & War

Lineup:
Gary John Barden (vocals)
Michael Voss (guitar)
Marko Minnemann (drums)

DISCOGRAPHY:

2004 - Past And Present
2006 - The Agony And Xstasy
2007 - Love & War

SQUEALER-ROCKS Links:

Gary John Barden - Past And Present (CD-Review)
Gary John Barden - The Agony And Xstasy (CD-Review)
Gary John Barden - Love & War (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren