 Blut Aus Nord - Odinist: The Destruction Of Reason By Illumination
Genre:
Black / Doom Metal Review vom: 14.10.2007 Redakteur: Reaper Veröffentlichung: 22.10.2007 Label: Candlelight Es gibt Musik, deren Stärke sich erst dann entfalten kann, wenn die Peripherie stimmt, soll heißen: Black Metal zieht einfach nicht bei blauem Himmel und Sonnenschein – schon gar kein doomiger Black Metal, denn vom hellen Schein des Fixsterns geblendet, vermag der Hörer nur schwer in die endlosen, alles verschlingenden Tiefen jener Musik vorzudringen – sich hinabsinken zu lassen wie in die finsteren Gewässer eines Moors. Genau solch ein Album ist das vorliegende Werk von Blut Aus Nord. Wundert man sich zu Anfang noch wegen des schlichten, schwarz-weißen Covers, so wird bald klar, das dies sehr gut die dargebotene Musik wiedergibt, denn ODINIST: THE DESTRUCTION OF REASON BY ILLUMINATION ist düster, schleppend, in die Knie zwingend, im Moor versinken lassend – um nur einige Assoziationen zu nennen. Genau dies zeigt sich in dem angstvoll geweiteten Auge, das gleichsam auch die Ringe eines Wassertropfens in Moorgewässern darstellt.
Von einem unheimlichen, dunkle Sphären eröffnenden Intro eingeleitet, offenbart sich schnell, was die Stärken oder Schwächen dieser düsteren, alle Farben verblassen lassenden Musik sind. Ungemein melodisch gehen sie zu Werke, wenngleich man sagen muss, dass diese Melodien in einer seltsam verzerrten, surreal erscheinen lassenden Manier vorgetragen werden, so dass man sich unvermittelt in düsteren Werken des Expressionismus wiederfindet, oder sich gar als Teil eines nächtlichen Alptraums der Marke „Biest aus dem Moor“ sieht, was durch den in jedem Fall passenden Gesang von Vindsval perfekt in Szene gesetzt wird. Über dem ganzen Material lastet die für den doomigen Black Metal (oder auch mit Avantgarde Metal betitelten Genre) typische Monotonie einer Wasserfläche in mondloser Nacht, in der wohl nur Genre Liebhaber das dezente Spiel des schwachen Sternenscheins erkennen mögen.
Fazit: Ein wirklich gutes Album, das unsere französischen Nachbarn von Blut Aus Nord da aus dem Moor entfesselt haben. Mit ODINIST: THE DESTRUCTION OF REASON BY ILLUMINATION (einen längeren Titel hätte man kaum wählen können) können sich allerdings wohl nur Freunde des schicksalsschweren, schwarzen Metalls identifizieren, allen anderen dürfte das Material doch zu höhepunktlos erscheinen.
Tracklist:
1. Intro
2. An Element Of Flesh
3. The Sounds Of The Universe
4. Odinist
5. A Few Shreds of Thoughts
6. Ellipsis
7. Mystic Absolu
8. The Cycle Of The Cycles
9. Outro
Line-Up:
Vindsval – Gesang, Gitarre
W.D. Feld – Schlagzeug, Keyboards, Synthesizer
GhÖst - Bass
DISCOGRAPHY:
1995 - Ultima Thulée
1996 - Memoria Vetusta I - Fathers of the Icy Age
2001 - The Mystical Beast of Rebellion
2003 - The Work Which Transforms God
2005 - Thematic Emanation of Archetypal Multiplicity (EP)
2006 - MoRT
2007 - Odinist: The Destruction Of Reason By Illumination
2009 - Memoria Vetusta II - Dialogue With The Stars
2010 - What Once Was – Liber I (EP)
2011 - The Mystical Beast Of Rebellion (Re-Release+777)
2011 - 777 - Sect(s)
SQUEALER-ROCKS Links:
Blut Aus Nord - Odinist: The Destruction Of Reason By Illumination (CD-Review) Blut Aus Nord - Memoria Vetusta II - Dialogue With The Stars (CD-Review) Blut Aus Nord - The Mystical Beast Of Rebellion (CD-Review)
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