Squealer-Rocks.de CD-Review
Slough Feg - Hardworlder

Genre: Heavy Metal
Review vom: 25.08.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Cruz Del Sur Music



Nur ein Jahr nach dem Hammers Of Misfortune - Geniestreich „The locust years“ meldet sich Mike Scalzi mit seiner „anderen“ Band zurück. Die Rede ist natürlich von Slough Feg, mit denen er schon einige Jahre im Business unterwegs ist und etliche Releases vorweisen kann. Wer die Musik der beiden Bands kennt, weiß, dass es hier nur zwei Alternativen gibt: Entweder man liebt die Musik von Mike Scalzi oder man hasst sie…

Da ich mich zu ersterer Gruppe von Metal Fans zähle, ist eine objektive Beurteilung somit quasi unmöglich. Dennoch möchte ich mal versuchen zu erklären, was es ist, das die Musik von Slough Feg (oder natürlich auch Hammers Of Misfortune) so einzigartig macht. Sind es die unkonventionellen Songstrukturen? Ist es die geniale, völlig eigenständige Melodieführung bei Gitarre und Gesang? Oder liegt es einfach an der charismatischen Stimme von Herrn Scalzi?

Pauschal könnte man jetzt sagen, es sind all diese Faktoren, die auch das neue Werk „Hardworlder“ so besonders machen. Aber wie so oft steckt der Teufel auch bei Slough Feg im Detail. Nach dem kurzen instrumentalen Intro „The return of Dr. Universe“, legen die Jungs ohne große Schnörkel direkt mit „Tiger! Tiger!“ los. Schön Mid-Tempo mäßig und mit einer leichtfüßigen, melancholischen Gesangs- und Gitarrenmelodie kommt der Song daher ohne dabei schwermütig zu wirken. Gleiches gilt für das nachfolgende „The sea wolf“, welches von gleichwertigen Akustik- und E-Gitarren lebt und Geschichten, über die Sehnsucht nach Hause zu kommen, zu verifizieren scheint, die Seeleute erzählen. Kurz, prägnant und nur aus Strophe/Bridge bestehend, zeigt „The sea wolf“ einmal mehr Mikes Talent völlig eigenständige Musik zu kreieren, die sich nicht an gängigen Songwriting Strukturen orientiert. Ganz großer Einstieg in die CD!

Die anderen Songs auf „Hardworlder“ halten das oben beschriebene Niveau problemlos. Egal, ob die Band ein wenig epischer zu Werke geht, wie es beim Titfltrack der Fall ist, oder verspielter, wie bei dem in unter drei Minuten ins Ziel laufenden „The spoils“. Slough Feg schaffen es den Hörer in ihren Bann zu ziehen. Auch richtig schleppendes Material wie etwa der „Frankfurt-Hahn Airport Blues“ (welcher schon beinahe doomig aus den Boxen wabbert) passen da ins Bild und wirken keinesfalls als Lückenfüller.

Wo wir gerade bei Lückenfüllern sind. Als solche dürfen auch die Instrumentalstücke (neben „The return of Dr. Universe“ noch „Galactic nomad“ und „Whirling vortex“, das quasi Outro) oder die beiden Coverversionen („Dearg doom“ von Horslips und „Street jammer“ von den göttlichen Manilla Road) gesehen werden. Die Instrumentalstücke darf man getrost als Brückenschlag zwischen den „eigentlichen“ Songs sehen, die Coversongs sind sozusagen der Bonus zu den Eigenkompositionen und fallen nicht aus dem Rahmen, da sie dem Bandsound angepasst wurden.

Musikalisch gibt es, wie auch an den anderen Releases der ehemaligen The Lord Weird Slough Feg, an „Hardworlder“ auch nichts auszusetzen. Slough Feg haben die Songs von „Hardworlder“ gekonnt, mit Liebe zum Detail und einer Menge Spaß (wie zum Beispiel in „Insomnia“ oder „Poisoned treasures“) eingespielt. Das hört man der Platte zu jeder Sekunde an. Natürlich darf man hier keine Prog Metal Eskapaden oder Klingelton Metal erwarten, Slough Feg spielen eine eigene Interpretation des Metals und man kann sie am Besten mit...naja, Slough Feg vergleichen.

Fazit: Egal, an welcher Stelle die Nadel in die Rille gesetzt wird (man sollte das Teil wirklich als Vinyl haben!), es ist immer ein Volltreffer. Ob da nun ein Instrumentalstück zu hören ist oder eines mit Gesang, die Melodien sind so oder so umwerfend. Slough Feg haben eine ganz starke Scheibe am Start, die für mich zu den Besten anno 2007 gehört. Fans der Band greifen eh zu! Zu Recht! Metaller die auch der abgefahrenen Seite des Metals was abgewinnen können, sollten auch unbedingt in „Hardworlder“ reinhören und Mike Scalzi und seinen Jungs ihren Respekt zollen!!!


Tracklist:
1. The return of Dr. Universe
2. Tiger! Tiger!
3. The sea wolf
4. Hardworlder
5. The spoils
6. Frankfurt-Hahn Airport Blues
7. Galactic nomad
8. Dearg doom
9. Insomnia
10. Poisoned treasues
11. Karma-Kazee
12. Whirling vortex
13. Street jammer


Line-up:
Mike Scalzi – Vocals/Guitar
“Don” Angelo Tringali - Guitars
Adrian Maestas – Bass
Antoine Reuben-Diavola - Drums

DISCOGRAPHY:

1996 – The Lord Weird Slough Feg
1999 – Twilight Of The Idols
2000 – Down Among The Deadman
2002 – Traveller
2005 – Atavism
2007 - Hardworlder
2009 - Ape Uprising


SQUEALER-ROCKS Links:

Slough Feg - Atavism (CD-Review)
Slough Feg - Hardworlder (CD-Review)
Slough Feg - Ape Uprising (CD-Review)

Mike Scalzi von Slough Feg (Interview)
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