Squealer-Rocks.de CD-Review
Halford - Metal God Essentials Vol. 1

Genre: Metal
Review vom: 16.06.2007
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 08.06.2007
Label: Frontiers Records



Über Rob Halfords Ausstieg bei Judas Priest auf dem Höhepunkt der Bandkarriere und seine Rückkehr zu Downing und Tipton gut eine Dekade später, wird in der Szene wohl noch bis in alle Ewigkeit diskutiert werden. Auch wenn es mir wahrlich schwer fällt, verkneife ich mir eine Stellungnahme dazu und wende mich ohne Umschweife dem aktuellen Output des Meisters zu. Und auch hier – wie bei jeder Best Of Scheibe – wird sich die Anhängerschaft erneut in zwei Lager spalten. Eigentlich unverständlich, denn selten machte eine Compilation so viel Sinn, wie die des Metal Gods.

Es gibt nämlich unzählige Judas Priest Fans, die sich kaum oder gar nicht mit den Solo Alben von Halford befasst haben – aus welchen Gründen auch immer. All jene haben nun also die Möglichkeit, sich teilweise einen Überblick darüber zu verschaffen, wie der Oberpriester denn ohne Priest klingt.
Teilweise deshalb, weil sich diese Zusammenstellung hauptsächlich mit nur drei Alben befasst. Der Löwenanteil stammt mit 5 Titeln von „Resurrection“; eine Scheibe, die anno 2000 als ein zweites „Painkiller“ überall zu Recht abgefeiert wurde.
In einer Zeit, als Judas Priest solche Verbrechen an der Menschheit wie „Jugulator“ und „Demolition“ begangen haben, setzte der verlorene Sohn ein Zeichen und zeigte aller Welt, dass wieder flüssiger Stahl durch seine Venen fließt.

Viermal wird der 2002er Output „Crucible“ gewürdigt, der einer deutlich moderneren Ausrichtung folgte, vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber ohne Frage hochklassig ist. Raffiniert arrangierte Klopper wie das treibende „Sun“, das düster – schleppende „Golgotha“ oder das epische „Trail of Tears“ sind allesamt kleine Meisterwerke.
Rob’s erste Band nach Judas Priest nannte sich Fight, die CD hieß „War Of Words“ und war sauhart und schweinegeil. Sieht man mal von der Brutalo Metal Attitüde ab, war dieses Teil eigentlich die konsequente Weiterführung von „Painkiller“.
Drei Nummern davon gibt’s zu hören, allerdings – und jetzt kommen wir zum leckeren Teil für alle Halford Hardcore Fans – nicht in den Album Versionen, sondern in den Demo Fassungen. Sehr interessant, da sich die Stücke im Proberaum Gewand wesentlich metallischer anhören. (Übrigens ist „Silent Screams“ vom „Resurrection“ ebenfalls in der Demo Version vertreten).

Auch 2 brandneue Titel kredenzt uns der Lord des Eisens: „Forgotten Generation“ ist ein Midtempo Song, der irgendwo zwischen „Jawbreaker“ und „Made in Hell“ liegt und gut ist – mehr aber nicht. Der zweite Neuling „Drop Out“ kommt mit einem adaptierten „Paranoid“ Riff und schrägem Gesang daher und ist irgendwie…seltsam.
Der Rausschmeißer „Redemption“ ist eine Industrial Version von „Forgotten Generation“ und klingt ziemlich Scheiße.
Wer weiß, vielleicht ist das die Marschrichtung für „Vol. 2“, denn hier ist die komplette Two Phase ausgespart worden. Da sie aber zu Halfords Solo Schaffen dazugehört, hat sie auch einen Platz in einer Retrospektive verdient.

Doch, Stop! Mr. Halford hat für seine Jünger noch ein paar Bonbons mehr dabei und zwar in einer Form einer beigelegten DVD.
Eine gute dreiviertel Stunde lang gibt es noch visuelles Material. Zunächst mal 6 Video Clips, wobei erfreulicherweise drei der Songs nicht auf der CD sind. Vier Nummern zeigen Rob und seine Jungs beim gigantischen Rock in Rio auf einer Riesebühne vor geschätzten 100.000 Fans. Der alte „Rocka Rolla“ Gassenhauer „Never Satisfied“ wird ebenfalls Live dargeboten, während das neue „Forgotten Generation“ als grell verstörender Farben – Trip über die Glotze flimmert.
Dazu gibt es noch zwei „Behind The Scenes“ Sequenzen, die aber nicht vom Hocker reißen. Lediglich die kurze Szene, als Halford zusammen mit Bruce Dickinson im Studio „The One You Love To Hate“ intoniert, besitzt Kultcharakter.
Sound und Bild gehen vollends in Ordnung und der Rundling ist erfreulicherweise im PAL Verfahren aufgenommen.

Alles in allem also ein schönes Paket, das hier geschnürt wurde. Weitab von einer lieblosen Zusammenstellung, interessant für Hardcore Fans und essentiell für Neulinge.
Und nicht vergessen: Wie buchstabiert man Metal Gott?
R-O-B H-A-L-F-O-R-D!!

Tracklist:
CD:
1. Resurrection
2. Made In Hell
3. Screaming In The Dark
4. Golgotha
5. Silent Screams
6. Crystal
7. Into The Pit
8. Nailed To The Gun
9. Slow Down
10. Locked And Loaded
11. Forgotten Generation
12. Drop Out
13. War Of Words
14. Sun
15. Trail Of Tears
16. Redemtion European Mix

DVD:
1. Resurrection (Behind The Scenes)
2. Live Insurrection (Behind The Scenes)
3. Made In Hell
4. Betrayal
5. In The Morning
6. Silent Screams
7. Never Satisfied
8. Forgotten Generation

DISCOGRAPHY:

2000 - Resurrection
2001 - Live Insurrection
2002 - Crucible
2007 - Metal God Essentials, Vol. 1
2008 - Resurrection World Tour Live At Rock In Rio III (DVD + CD)
2010 - Made of Metal

SQUEALER-ROCKS Links:

Halford - Metal God Essentials Vol. 1 (CD-Review)
Halford - Live At Rock In Rio III (DVD + CD) (CD-Review)
Halford - Halford IV - Made of Metal (CD-Review)

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