Squealer-Rocks.de CD-Review
Iron Savior - Megatropolis

Genre: Heavy Metal
Review vom: 09.06.2007
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 01.06.2007
Label: Dockyard 1



Auf die neue Iron Savior Scheibe habe ich mich sehr lange gefreut, denn ich darf mich als Anhänger der ersten Stunde bezeichnen (Meine Vorfreude wurde auch kein bisschen enttäuscht. Soviel schon mal, um hier keinen künstlichen Spannungsbogen aufzubauen). Als die Band vor gut 10 Jahren ihr selbst betiteltes Debut veröffentlichte, haftete der Geschichte noch ein wenig der Geruch eines Allstar Projekts an. Die Namen Kai Hansen (Ex- Helloween, Gamma Ray) und Thomen Stauch (Ex- Blind Guardian, Savage Circus) ließen die gesamte Metal Szene aufhorchen und das Zelt beim legendären Gig in Wacken aus allen Nähten platzen.

Mastermind und Hauptsongwriter war / ist jedoch Piet Sielck, ein alter Weggefährte Hansens - noch vor Helloween. Dementsprechend klangen Iron Savior auch von Beginn an nur nach, …äh…nach Iron Savior eben. Ich gestehe der Truppe schon einen ureigenen Stil zu, den keine andere Band hat:
Hochmelodiös, ohne jedoch in Kinderlied Gefilde abzudriften; gerne mal treibend mit ordentlich Double Bass, aber niemals stumpfsinnig schnell; im Midtempo Bereich mit leichten Priest / Accept Ansätzen und als Markenzeichen stets die kräftige, markante Stimme von Piet Sielck. Metal für Männer eben.

Nach dem 2001er Output „Dark Aussault“ verließ Kai Hansen dann endgültig die Band – bei den Konzerten war er eh kaum dabei -, für einige Gazetten war dies der finale Tod des eisernen Heilsbringers. Tatsache ist aber, dass Iron Savior 2002 mit „Condition Red“ ihr bis dato bestes Album vorlegten. Die neue Mannschaft hatte echten Bandcharakter und konnte 2 Jahre später mit dem treffend betitelten „Battering Ram“ ein fast gleichwertiges Stück norddeutschen Stahls anbieten.

Dieses Mal hat es drei Jahre gedauert, bis der sympathische Hamburger Sielck ein neues Langeisen fertig hatte – für Iron Savior eine ungewöhnlich lange Zeit.
Ungewöhnlich lange habe ich auch überlegt, ob ich schreiben kann, dass „Megatropolis“ das beste Iron Savior Werk ist.
Viele, viele Durchläufe später schreibe ich es einfach: Leute, die Neue ist die Krönung!
Warum? Ganz einfach, weil alle Elemente, die Iron Savior schon immer zu einem der besten deutschen Metal Acts gemacht haben, weiterhin vorhanden sind, die geile Suppe aber mit ein paar ein neuen Gewürzen noch viel besser als in der Vergangenheit schmeckt.

So kommt der Opener „Running Riot“ auch absolut typisch um die Ecke: Double Bass, Speed, Härte – könnte so auch auf dem ersten Savior Album stehen. Wobei ich bei diesem Stück unbedingt das Gitarrensolo erwähnen möchte, welches den Höhepunkt der Nummer darstellt.
Wenn es so bleiben würde, würden Iron Savior sich selbst kopieren – tun sie aber nicht!
Denn: verändert hat sich so manches. Da wäre z.B. der Gesang von Meister Piet. Abwechslungsreicher ist er geworden – und besser!
Beim schleppenden Power Metal Brocken „Flesh“, der latent an „Alison Hell“ von Anihilator erinnert, muss der Gute seinen Kehlkopf wohl an den Leibhaftigen verkauft haben, so psychopatisch krank wie er dort ins Mikro röchelt.

Umso überraschender, dass Herr Sielck bei „Cybernatic Queen“ wiederum so weich singt, dass ich einen Vergleich mit Phil Lynott nicht scheue. Beim stark an die Pretty Maids erinnernden „Cyber Hero“ klingt der lustige Glatzkopf dagegen tatsächlich wie deren Sänger Ronnie Atkins.

Im Vocal Bereich gibt’s also eine absolute Steigerung zu vermelden und da sich unter den 9 Songs kein einziger Ausfall befindet, die Scheibe wieder mal erstklassig produziert ist und man am Ende des passend betitelten „Farewell And Good Bye“ sogar ein wunderschönes Outro geboten bekommt, landet „Megatropolis“ tatsächlich mit einer knappen Saitenlänge Vorsprung vor „Condition Red“ und darf sich nun „bestes Iron Savior“ Album nennen.
Glückwunsch, Herr Sielck.

Tracklist:
1. Running Riot
2. The Omega Man
3. Flesh
4. Megatropolis
5. Cybernatic Queen
6. Cyber Hero
7. A Tale From Down Below
8. Still I Believe
9. Farewell And Good Bye

Line up:
Piet Sielck – Guitar, Lead Vocals
Yenz Leonhardt – Bass, Backgound Vocals
Joachim “Piesel” Küstner – Guitars, Background Vocals
Thmas Nack – Drums and Percusssion

DISCOGRAPHY:

1997 - Iron Savior
1999 - Unification
1999 - Interlude
2001 - Dark Assault
2002 - Condition Red
2004 - Battering Ram
2007 - Megatropolis
2011 - The Landing
2014 - Rise Of The Hero

SQUEALER-ROCKS Links:

Iron Savior - Megatropolis (CD-Review)
Iron Savior - The Landing (CD-Review)
Iron Savior - Rise of the Hero (CD-Review)

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