Pascal Rameix von Lest

(20.07.2004, Interview geführt von Jack)

Frankreich das Land des Weines, das Land der Baguetten, das Land der Künstler – und das Land der Rockmusik? Nicht ganz, aber die Elsässer Lest könnten diese Lücke mit ihrem Progressive Rock füllen. Deshalb sprach Squealer.net Redakteur „Jack“ mit dem Bassisten Pascal Rameix über die französische Rockszene und vieles mehr.

Squealer.net: Hi Pascal, was denkst du über euer Konzert vom 15. Juli in Duppigheim, Elsaß? Wie habt ihr euch auf der Bühne gefühlt und wie war die Stimmung im Publikum?

Pascal Rameix: Nun ja, alle Bandmitglieder haben den Auftritt sehr genossen. Wir steckten all unsere Energie hinein und taten unser Bestes um unser Publikum zufrieden zu stellen. Ich denke, das ist der beste Weg ein gutes Konzert zu spielen. Man denkt an nichts und schaut einfach die Leute und den Ausdruck in ihren Augen an. Wenn man sieht, wie sie mit ihrem Fuß zum Rhythmus deiner Musik stampfen - das ist perfekt! Das bedeutet sie mögen sie! Das ist es! Nach dem Auftritt diskutierten wir mit vielen Besuchern und sie alle sagten, dass das Konzert großartig war und wir merkten, dass sie es wirklich ehrlich meinten - es war nicht nur Höflichkeit.

Squealer.net: Meiner Meinung nach ist euer Sound ein bisschen beeinflusst von solch großen Bands wie Pink Floyd. Was meinst du, von wem ihr beeinflusst worden seid? Welche anderen Bands kannst du nennen?

Pascal Rameix: Du hast Recht, unsere Musik hört sich manchmal nach Pink Floyd an, vor allem bei den langsamen Rhythmen und einigen leichten und fließenden Gitarren Soli, die dich an eines von David Gilmour erinnert. Aber ich finde auch, dass wir etwas von Marillion der 80er in unserer Musik haben. Ich denke, dass diese Seite unserer Musik von Yannik, dem Gitarristen, und Michel, an den Keyboards kommt.
Didier, der Schlagzeuger, spielt auf eine energische und präzise Art und Weise und er mag es aus einem verrückten Break innerhalb weniger Sekunden in einen langsamen und bezaubernden Drum Part einzutauchen. Wenn ich mich nicht irre, würde ich sagen, dass er mehr von "old-school" Schlagzeugern beeinflusst wurde - nur mit einem moderneren Stil.
Sänger Franck ist vernarrt in die Deep Purple Stimmen von Ian Gillan, Glenn Hughes, David Coverdale.
Und da ich ein Ex Heavy Metal Maniac bin, muss ich gestehen, dass sich manche Bassläufe manchmal nach Steve Harris (Iron Maiden) anhören könnten... Aber gerade deshalb habe ich noch diese großartigen Heavy Metal Platten zu Hause (du verstehst, ich war sehr angetan von deutschem Metal). Inzwischen höre ich lieber cooleres Zeug wie Rush, Queen, Thin Lizzy,
Barclay James Harvest ... und Geddy Lee von Rush ist ein Haupteinfluss meines Bassspiels.

Squealer.net: Du bist 2002 zur Band gestoßen. Was hast du vor deiner Zeit bei Lest gemacht und was war bisher deine tollste Erfahrung mit diesen Jungs?

Pascal Rameix: Tatsächlich kam ich ein paar Monate, nachdem ich nach Straßburg gezogen war, zur Band. Ich wurde in Rheims (150km von Paris entfernt, in der Champagne) geboren und lebte dort die ersten 23 Jahre meines Lebens. Ich spielte in einer Heavy Metal Band. Zu dieser Zeit spielten wir eigene Songs, die hauptsächlich von Iron Maiden, Helloween und Running Wild beeinflusst waren. Dann verließ ich Rheims aus beruflichen Gründen und die Band löste sich sicher auf.
Dann stieß ich im Juni 2002 zu Lest. Ich war alleine und schutzlos in dieser neuen Stadt, deshalb hatten sie Mitleid mit mir und nahmen mich in ihre Band, haha! (Dankeschön, Jungs!)
Die beste Zeit, die ich mit den Jungs verbringe ist, wenn wir an Songs schreiben. Es ist so aufregend eine Idee für einen Songpart im Kopf zu haben und es zusammen auszuarbeiten. Das ist wahres Teamwork! Und ebenso, wenn wir nach den Proben trinken und Späße machen.

Squealer.net: Gibt es einen bestimmten Grund, warum ihr die Band "Lest" genannt habt?

Pascal Rameix: Ahaha! Ich finde, das ist eine Frage, die man dem Drummer stellen sollte, aber ich bin mir nicht mal sicher, ob er die Frage beantworten könnte! Dieser Name tauchte Jahre bevor ich zur Band stieß auf, zur Zeit als Didier (Kopp, Schlagzeug) 1995 die Band gründete. Ich denke, dass der Name ein Mysterium bleiben wird. Ist das nicht so oder so besser? :o)

Squealer.net: Kannst du mir etwas über die französische Rockszene erzählen, denn in Deutschland sind französische Rocktruppen nicht wirklich bekannt. Einzig ein paar wenige Bands, wie Heavenly, sind deutschen Rockern und Metallern bekannt.

Pascal Rameix: Es ist war, dass nur wenige französische Bands außerhalb des Landes berühmt sind. Ich denke, dass es hauptsächlich daran liegt, weil sie auf französisch singen. Sie werden im französischen Radio gespielt und sonst nirgends.
Es ist witzig, dass du von Heavenly sprichst, denn ich kenne den Gitarristen Fred (Anm.d.Red.: Fréderic Leclerque) sehr gut, da wir beide zusammen an der Universität in Rheims studiert haben. Ich bin froh, dass er Erfolg hatte und seine Band in Deutschland bekannt ist. Aber liegt es nicht daran, dass sie deutschen Heavy Metal spielen?
Im Übrigen bin ich nicht sehr angetan von französischem Rock. Ich dachte immer, dass englisch die am besten geeignetste Sprache für Rock sei, genau so wie deutsch für Opern... gut, OK, Rammstein sind großartig und ich liebe sie, also OK, deutsch kann auch nett für Metal sein, sorry! ;o)

Squealer.net: Als letztes, sag noch ein paar Worte über die Zukunft von Lest. Kommen wir in den Genuss von weiteren Konzerten wie in Duppigheim und was ist mit euerem Album 3937?

Pascal Rameix: Wir hoffen unser Album unter dem Namen eines Labels verbreiten zu können!!! Wir würden auch gerne in Deutschland spielen und dort für größere Bands zu eröffnen. Uns allen ist bewusst, dass die Deutschen mehr an unserer Musik interessiert sind, als die Franzosen und wir steuern dein Land an, Mann!

Squealer.net: Danke, dass du dir Zeit genommen hast meine Fragen zu beantworten.

Pascal Rameix: Danke für alles, "and long live your website!"


DISCOGRAPHY:

Sorry, noch keine Discography eingestellt.

SQUEALER-ROCKS Links:

Lest - Duppigheim, Vieux Moulin (Live-Review)
Pascal Rameix von Lest (Interview)