Hydra Gorgonia von Atrium Noctis

(11.03.2011, Interview geführt von Metalhead)

Die Kölner ATRIUM NOCTIS waren mit ihrem dritten Album "Home" eine sehr gelungene Überraschung im symphonischen Black Metal. Deshalb fragten wir Bandgründerin Hydra Gorgonia ein bisschen über die Truppe aus.

Hallo Hydra, danke, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Kannst du uns erst mal die Band ATRIUM NOCTIS ein bisschen vorstellen?

Wir sind eine Kölner Band und spielen episch getragenen, melodischen und sinfonischen Blackmetal. Seit 2002 in der Ursprungsbesetzung zusammen betreiben wir hier unser Unwesen.

Was war deine Motivation und Intention, die Band ins Leben zu rufen?

Zunächst brauchte ich damals nur Musiker für den Auftrag eines Filmprojektes. Als wir dann gleich mehrere Songs fertig hatten, die auch alle genommen worden sind, mussten wir sagen, dass wir die Zusammenarbeit als dermaßen befriedigend und harmonisch empfanden, dass wir beschlossen, als feste Band zusammen zu bleiben.

Wie würdet Ihr Eure Musik jemandem beschreiben, der noch nie von Euch gehört hat?

Unsere Musik möchten wir als sehr kraftvoll, melodiös und mächtig beschreiben. Wer auf melodiösen Bombast mit Keyboard im Metal steht, der ist bei uns richtig.

Und von welchen Bands seht ihr euch musikalisch und lyrisch inspiriert?

Musikalisch sind es mit Sicherheit die frühen Graveworm- und Dimmu Borgir-Werke, sowie Ensiferum, Iced Earth und Ad Inferna. Lyrisch gesehen sind Nocte Obducta für uns die Altmeister schlechthin.

Wer ist bei euch fürs Songwriting zuständig?

Die Alte an den Tasten, haha.

"Home" erscheint beim Label Naturmacht Productions, von dem ich bislang noch nichts gehört habe. Wie kam der Kontakt mit dem Label zustande? Passt eure Musik dort ins Roster?

Der Kontakt zum Label kam relativ einfach zu Stande: uns gefiel das idealistische Konzept des Labels und dessen Musik und wir haben uns beworben. Obwohl es mit vielen Ambient-Bands kein reines Metal-Label ist, fühlen wir uns unter all den Exoten, die dort unter Vertrag gegangen sind, doch recht wohl.

Wie zufrieden seid ihr mit der Arbeit eures Labels?

Also wie gesagt: wir hatten das große Glück, bei dem Label unserer Wahl unter Vertrag gehen zu dürfen; und was will man mehr?! Wir fühlen uns dort gut aufgehoben, und uns gefällt ausgesprochen gut, dass wir dort sehr viele Freiheiten genießen.


Nach dem Erscheinen von "The Eyes Of Medusa" habt ihr euch fünf Jahre Zeit für das neue Werk gelassen. Wodurch war diese lange Entwicklungszeit begründet?

Oh, wir hatten immense Problem einen neuen Sänger zu finden. Als wir den endlich hatten, ist während der CD-Produktion unser Gitarrist Scathar über ein Jahr lang so schwer erkrankt, so dass wir nicht wussten, ob er überhaupt jemals wieder spielen würde. Als er wieder da war, beschloss er, sich ein neues Equipment zu kaufen und alle Gitarrenlinien der CD neu einzuspielen. Das ließ unser Bassist Orpheus nicht auf sich sitzen und machte es ebenso. Ganz ehrlich: es war eine gute Sache, aber es hat uns JAHRE gekostet

Inwieweit unterscheidet sich "Home" von euren bisherigen Releases?

Die "Home" ist qualitativ noch anspruchsvoller und vielschichtiger geworden. Sie ist u.a. auch durch die lange Entstehungszeit in unseren Augen ein rundum durchdachtes und reifes Werk.
Wir haben die melodiöse Linienführung noch verfeinert und die CD nicht nur als eine Veröffentlichung von Songs betrachtet, sondern als musikalisch-lyrisches Gesamtwerk mit RIP-Zwischenparts.

Steckt hinter dem Albumtitel "Home" ein tieferer Grund? Und kannst du ein bisschen was zu den lyrischen Inhalten der Songs sagen?

Thematisch dreht sich das neue Album "Home" um den Übergang vom Leben zum Tod, den Moment davor, Hoffnungen, Ängste und Unvorhersehbarkeit. "Home" bedeutet für uns die Auseinandersetzung mit der großen Sehnsucht nach Hause zu kommen - menschlich, seelisch, räumlich, musikalisch und auch am Lebensende.
Gefühle wie Ehre, Trauer oder Schmerz darzustellen ist natürlich in der heutigen Zeit ein Wagnis, aber letztendlich auch kein völlig neues, sondern ein zeitloses Thema, das mit ebensolchen Mitteln von uns bearbeitet wird.

Wo und wann kann man ATRIUM NOCTIS in nächster Zeit live sehen?

In Bottrop im Cage Club.

Was wäre euer großer Traum? Mit welcher Band würdet ihr sehr gerne mal auf Tournee gehen?

Unser großer Traum wäre, in einem Monat mal 1000 CDs zu verkaufen. Momentan stecken wir einfach mehr Geld rein, als wir wieder rauskriegen.
Mit wem wir gern mal auf Tournee gehen würden? Mit Dimmu Borgir natürlich!

Welcher beruflichen Tätigkeit gehen die Mitglieder von ATRIUM NOCTIS denn im Privatleben nach und wie könnt ihr das ggfls. mit Touren in Einklang bringen?

Beruflich kommen wir aus den Gebieten Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie und Militär. Natürlich stellen unsere beruflichen Verpflichtungen gelegentlich ein Hemmnis dar, aber mit guter Organisation und genügend Vorlaufzeit lässt sich ALLES koordinieren- auch eine Tour.

Wie wichtig ist das Medium Internet für die Band? Seht ihr das Internet mehr als Vorteil für eine Band, oder wegen der Problematik des illegalen Filesharing eher als Nachteil?

Internet ist DAS Medium und die Vorteile überwiegen ganz klar. Der Problematik des illegalen Filesharings begegnen wir ein Stück weit durch Vorsicht und Wachsamkeit und natürlich auch durch notariellen Schutz und die GEMA.

Möchtest du unseren Lesern noch ein paar abschliessende Worte hinterlassen?

Mit verschlingend tiefgründigen, atmosphärischen Düsterpassagen, bombastischen Arrangements und majestätisch anmutenden, abwechslungsreichen Songs werden wir als Vorboten der Nacht Eure Gehörgänge zum Glimmen bringen.












DISCOGRAPHY:

2004 - Blackwards
2005 - The Eyes Of Medusa
2010 - Home

SQUEALER-ROCKS Links:

Atrium Noctis - Home (CD-Review)
Hydra Gorgonia von Atrium Noctis (Interview)


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