Squealer-Rocks.de CD-Review
Atrium Noctis - Home

Genre: Symphonic Black Metal
Review vom: 20.02.2011
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Naturmacht Productions



Na, so was! Das Schaffen von ATRIUM NOCTIS ging bislang gänzlich an mir vorbei, und dabei bewegen sie sich in einem Genre, das zuletzt immer stärker in meinen Blickpunkt gerät. Die Truppe aus Köln ist im Symphonic Black Metal zu Hause und veröffentlicht mit "Home" bereits das dritte Full-Length-Album.

Die Grundlage der Melodien, mit denen ATRIUM NOCTIS auf diesem Album mitzureißen verstehen, sind manchmal klassisch begründet, teilweise von folkloristischem und sogar orientalischem Ursprung oder könnten auch sehr passend einen Fantasy-Film musikalisch umrahmen. Die Kölner offenbaren dabei einen immensen Ideenreichtum, denn, obwohl vieles düster-opulent ausgerichtet ist, ähneln sich einzelne Melodien nicht, sondern sie haben alle ihre eigenen Akzente.

"Home" ist ein Album, aus dem ich keine individuellen Tracks als mögliche Anspieltipps herausreißen möchte. Das Werk lebt von der Atmosphäre, die die starken Melodien erzeugen. Und diese Melodien und die unterschiedlichen Stimmungen einzelner Songs arbeiten wiederum miteinander, ergänzen sich und fügen sich zu einer großen Einheit zusammen, um dauerhaft die Dramatik und Spannung aufrecht zu erhalten. So wird aus "Home" ein Werk, das ein wahres Kopfkino entfachen kann, wenn man sich von der Musik treiben lässt und sie in sich aufzunehmen vermag.

Mir geht es auch so, dass "Home" mit jedem Hördurchgang noch ein bisschen besser wird. Man kann gar nicht gleich alle Feinheiten entdecken. Beim ersten Mal wird der Hörer vor allen Dingen durch die Grundmelodien gefesselt, später kristallisieren sich dann die ganzen kleinen musikalischen Perlen, die ATRIUM NOCTIS in dem Album versteckt haben, heraus – einzelne Melodieparts, schöne Harmonien, inspirierte Riffs, die kunstvolle musikalische Umsetzung von Emotionen, bezaubernde akustische Einflechtungen oder die gelungene Fusion aus Atmosphäre und entfesselter Energie. Und sogar gelegentliche Dissonanzen werden treffend eingesetzt.

Die technische Leistung ist natürlich auch einwandfrei – wie könnte es bei solch einem gelungenen Album auch anders sein. Einzig in den Vocals sehe ich noch ein wenig Raum zur Steigerung, denn manchmal wirken die Growls und Screams noch etwas zu einförmig. Außerdem sollte die Band über möglichen Einsatz von cleanem Gesang nachdenken, um den Sound noch variantenreicher zu gestalten und ihm eventuell noch mehr Epik zu verleihen.

Im Fazit ist "Home" ein mehr als gelungenes Symphonic-Black-Metal-Album. Freunde alter Graveworm, Anhänger von Bands wie Dekadent, Dark End und Carach Angren und alle, die den Schwarzmetall auch opulent und atmosphärisch mögen, sollten sich das dritte Werk von ATRIUM NOCTIS nicht entgehen lassen.


Tracklist:
1. In Memoriam Moriendi
2. RIP I
3. Night Before
4. RIP II
5. First Day In Hell
6. Azazel
7. Ikarus
8. RIP III
9. Spuren eines Wolfes
10. RIP IV
11. Home
12. Eternal Gardens
Video-Clip: Spuren eines Wolfes

Lineup:
Studio Line-Up
Keys, Acoustic Guitar, Accordeon: Hydra Gorgonia
Guitars: Scathar
Bass: Orpheus
Drums: Fugger
Vocals: Damian

Live Line-Up:
Keys: Hydra Gorgonia
Guitar: Scathar
Guitar: Mahr
Bass: Orpheus
Drums: Fugger
Vocals: Damian

DISCOGRAPHY:

2004 - Blackwards
2005 - The Eyes Of Medusa
2010 - Home


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Hydra Gorgonia von Atrium Noctis (Interview)
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