Acido von Raintime

(30.05.2010, Interview geführt von Colin)

Die Italiener Raintime haben sich mit ihrem zweiten Album „Flies & Lies“ langfristig in mein Herz gespielt und für mich vor drei Jahren die Platte des Jahres abgeliefert. Gespannt habe ich auf die neue Scheibe gewartet und wurde mit den ersten Durchläufen doch ein wenig enttäuscht. Die Stücke gehen nicht so leicht ins Ohr, wie die alten und auch die für die Band typischen Death Metal-Growls. Grund genug, dass Squealer-Rocks den Jungs, in Form von Gitarrist Acido, mal gründlich auf den Zahn fühlt.


Hey Acido, hier ist Colin von Squealer-Rocks. Wie geht’s Dir so?

Hi Colin! Wir versuchen uns grade vom letzten Auftritt zu erholen damit wir für den nächsten fit genug sind, haha.

Da “Psychromatic” jetzt endlich veröffentlicht ist, wie fühlt ihr euch mit der Platte?

Wir haben sehr lange gebraucht um das Album zu schreiben (3 Jahre!!!!!!), weil wir auf jedes kleinste Detail geachtet haben. Wir sind wirklich sehr zufrieden über das Endergebnis und erhoffen uns sehr viel von dem Album.

Wie seid ihr denn auf Logan Mader als Produzenten gekommen? War er eure erste Wahl?

Wir haben ihn durch unseren Manager kennen gelernt. Logan war schon immer unsere erste Wahl, seit wir ihn kennen gelernt haben. Auch wegen seiner früheren Arbeit (Roadrunner United, Cavalera Conspiracy...). Wir müssen zugeben, dass er eine sehr gute Wahl war, wenn wir uns das Album anhören, haha.

Ich denke, dass einer der Hauptunterschiede zwischen „Flies & Lies“ und dem neuen Album die beinahe komplett fehlenden Death Metal-Growls ist. Das war neben den Ohrwurmrefrains eines der Trademarks der Band, wie ich finde.

Mit diesem Album wollten wir unser Musik Genre wechseln um von den Metal Standards abzuweichen, damit wir uns in etwas Persönliches und Originelles weiterentwickeln können.
Wir haben außerdem die Stimmung unserer Gitarren gewechselt um Claudios Stimme am besten zum Vorschein zu bringen und um die Lieder melodischer wirken zu lassen, aber trotzdem noch aggressiv!

Wenn man sich „Psychromatic” so anhört, wird einem schnell klar, dass ihr Wert auf abwechslungsreiches Songwriting gelegt habt, mehr noch als es bei „Flies & Lies” der Fall war. War das geplant oder eine natürliche Entwicklung?

Es war die natürliche Entwicklung der Band, wir haben es nicht geplant, sondern es ist einfach passiert. Außerdem wollen wir unser Genre nicht als “Progressive Metal” abstempeln, sonst wären das ja auch die anderen Bands die ohne Growls singen und mit Keyboard spielen (oder sind Rammstein vielleicht Prog?!).

Nö, eher nicht. Ich habe in meinem Review zu der Scheibe geschrieben, dass durch die Unmenge an Musik, die auf „Psychromatic“ zu hören ist, die Melodien ein wenig in die zweite Reihe treten. Zumindest brauchen die Songs länger bis sie im Ohr hängen bleiben, verglichen mit „Another Transition“, „Rolling Chances“ oder auch „Finally Me“.

Ja das stimmt! Das Songwriting hat sehr lange gedauert und war sehr kompliziert: die Songs haben viel in sich und sind sehr aufwendig, aber trotzdem einfach und eingängig. Deswegen sind sie schwer einzuschätzen wenn man sie zum ersten Mal hört (wie bei “Tales from Sadness” und “Flies & Lies”) und das ist das Kennzeichen der Band!

Wo seht ihr den dann die Hauptunterschiede zum Vorgänger?

Mit „Flies & Lies” wurde die Band sehr von den „großen” Metal Bands beeinflusst (z.B. In Flames...) während sich der Einfluss in „Psychromatic” fast komplett aufgelöst hat und so konnten wir unserer Persönlichkeit und Natur freien Lauf lassen.

Habt ihr gar keine Angst, dass die Fans einen solchen krassen schritt nicht mitgehen und die Scheibe boykottieren werden?

Das war unsere größte Sorge während wir das Album geschrieben haben... Aber (und darunter müssen vielleicht auch einige Fans leiden), wie schon gesagt, das war halt eine natürliche und nicht gewollte Entwicklung, aber von uns allen voll unterstützt! Damit wissen wir wenigstens wer uns wirklich liebt und wer nicht, denn das sind Raintime und nicht die italienische Kopie von In Flames!!

Was bedeutet der Titel „Psychromatic” und welche Intention hat das Cover der neuen Platte.

Das Wort „Psychromatic” fasst genau die Bedeutung des Albums zusammen: Psycho & Colour.
Die Farben sind einer der Hauptthemen der CD und ihre unbewusste Präsenz in unserem Leben (was wir auch im Booklet in Vorschein bringen wollten, in dem wir zu jedem Lied die erste Farbe die uns in den Sinn gekommen ist assoziiert haben und somit das Publikum aufgefordert haben das selbe zu tun) hat alles mehr „Psycho” gemacht! Das Albumcover repräsentiert die Farben der Lieder die in die CD „eindringen”. Da sie in einem Rechteck sind und herum gar nichts ist, müsste euch klar machen, dass wir nicht normal sind!!!!! ;)

Wie sieht’s den mit einer Tour aus? Wie wollt ihr die Platte supporten?

Unser nächstes Konzert in Deutschland wird (wieder) beim „Dong Open Air” sein, also könnt ihr uns dann wieder sehen! Im Moment konzentrieren wir uns mehr auf die Organisation einer Tournee in Amerika und erst danach kommt endlich auch Europa.

Zukunftspläne?

Wie schon gesagt, unser erstes Ziel ist eine Tournee in Amerika und danach in Europa zu organisieren. Mit ein bisschen Glück wollen wir dann versuchen unser nächstes Ziel zu erreichen: eine Live DVD! Und ich denke mal, dass es bis jetzt doch schon so einiges ist!! :)

Wie immer gehören euch die letzten Worte. Was habt ihr noch auf dem Herzen?

Nur eine Sache:
LEUTE, KAUFT CDS! DOWNLOADED SIE NICHT! BITTE UNTERSTÜZT NICHT DEN UNTERGANG DER MUSIK!!!!!!

Dem kann ich mich nur anschließen. Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft.

Ich danke dir für das nette Gespräch und “Chapeau” für das Magazin!

Ich hoffe, dass ich euch endlich mal auf Tour sehen kann.

Keine Angst, wir werden uns bald wiedersehen! :)

Cheers, Colin.

CIAO CIAO!


DISCOGRAPHY:

2005 - Tales From Sadness
2007 - Flies & Lies
2010 - Psychromatic

SQUEALER-ROCKS Links:

Raintime - Flies & Lies (CD-Review)
Raintime - Psychromatic (CD-Review)
Acido von Raintime (Interview)


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