George von Winter's Verge

(17.02.2010, Interview geführt von Colin)

Die Insel Zypern ist den meisten Metallern wahrscheinlich durch ihre Geschichte und die Aufteilung zwischen Griechen und Türken bekannt. Dass Zypern seit Anfang 2010 auch auf der metallischen Landkarte auftaucht, haben wir einer Formation namens WINTER’S VERGE zu verdanken. Jene Band veröffentlichte mit „Tales Of Tragedy“ eine starke Power-Metal-Scheibe und da war es für uns nur logisch den Herren von der Insel mal auf den Zahn zu fühlen. Sänger George war bereit sich unseren Fragen zu stellen.


Hey George, Glückwunsch zur neuen CD. Wie geht es euch so?

Hey, vielen Dank, uns geht es gut! Das was alles im Moment passiert, ist sehr aufregend für uns.

Nachdem „Tales of Tragedy” nun veröffentlicht ist, wie zufrieden seid ihr mit dem Album?

Wir sind mit diesem Album sehr viel zufriedener als noch mit dem Vorgänger. Die Aufnahmen liefen viel besser und unserer Meinung nach sind die Songs auch besser geschrieben. Als Musiker haben wir uns ein Stück weiter entwickelt und Erfahrungen gesammelt. Darin kann man wohl den wesentlichen Unterschied sehen. Dennoch ist es auch klar, dass jeder Musiker nie 100%ig mit seiner Leistung zufrieden ist, nachdem er das Endresultat gehört hat. Aber ich glaube, wir haben das Beste abgeliefert, das uns möglich war. Alles ist wirklich unglaublich!

Ich bin der Ansicht, dass euch bei „TOT” sowohl ein sehr guter als auch ein sehr ausgewogener Sound gelungen ist. Wie lange wart ihr im Studio? Sind alle eure Songs während der Proben entstanden oder habt ihr auch einige im Studio geschrieben? Vermutlich war letzteres eher schwierig, da ja heutzutage die Plattenfirmen nicht mehr die Menge an Geld in eine gute Produktion stecken wie früher einmal.

Das ganze Album war schon nach zweieinhalb Wochen eingespielt. Wir sind mit allen Songs bereits im Gepäck ins Studio gegangen. Aber nachdem wir einen Teil davon aufgenommen und es uns dann wieder angehört hatten, haben wir hier und da noch ein Paar Veränderungen vorgenommen, hauptsächlich beim Schlagzeug und den Gesangslinien. Ich glaube aber, dass es beim Songwriting besser ist wenn man sich die Zeit nimmt, sich das Ganze einmal richtig anzuhören und zu sehen was man noch ändern und verbessern könnte. Was deine Feststellung zu den Plattenfirmen angeht gebe ich dir Recht. Aber, wenn man mal darüber nachdenkt, gab es in dem Business wesentlich mehr Geld vor der Zeit der von Raubkopien und Downloads! Kann man ihnen wirklich einen Vorwurf machen?

Wie sind die Resonanzen auf „TOT” bis jetzt? Wie ich gelesen habe, erstreckten sich die Reaktionen auf „Eternal Damnation“ von „sehr gut“ über “großartig“ bis hin zu “einfach durchschnittlicher europäischer Power-Metal“. Wie sehen dieses Mal die Reviews aus?

Die fallen für das neue Album viel besser aus. Wir sind sehr glücklich darüber zu sehen, dass Leute sehen wie wir uns verbessern! Aber wenn man es dennoch realistisch betrachtet – nicht jeder kann einen mögen. Die einen mögen einen, die anderen hassen einen. Alles eine Frage des Geschmacks!

Inwiefern beeinflussen Kritiken die Art und Weise wie ihr eure Stücke schreibt?

Naja, wie ich bereist gesagt habe, sehen wir Reviews nur als Meinungen derer, die sie schreiben. Lediglich wenn in allen dieselben Kritikpunkte vorkommen, denken wir darüber nach. Wenn alle unabhängig voneinander dasselbe sagen, dass etwas mit den Album nicht stimmt, dann gehen wir davon aus, dass irgendwas wirklich nicht ok ist. Das sind Dinge, an denen wir arbeiten und was wir in Zukunft ändern werden.

WINTERS’S VERGE kommt aus Zypern. Wie ist es, als Metalband auf einer Insel zu spielen, die von zwei starken Glaubensrichtungen beeinflusst und geteilt ist? Bekommt ihr öfter Probleme mit den Behörden oder ähnliches aufgrund eurer Herkunft, wenn man in einer Band wie WINTER’S VERGE spielt?

Wir stammen vom griechischen Teil Zyperns, aber ich bin der Meinung, dass Musik ein Lebensstil ist und es dabei keine Rolle spielt, welcher Religion man angehört. Wenn man Heavy Metal hört, kann man alles glauben was man will. Am Ende sprechen wir eh alle dieselbe Sprache! Bis jetzt hatten wir auch noch keine Probleme mit den Behörden. Wir hoffen, das bleibt auch so!

Gibt es eine große Metal-Szene auf Zypern? Kannst uns ein wenig darüber erzählen?

Die Metal-Szene auf Zypern ist sehr klein. Wir sind nur eine Truppe von 1500-2000 Metal-Heads. Aber wir mögen zwar wenige sein, aber mit vollem Herzen dabei. Es gibt etliche Bands auf der Insel, die verschiedene Stilrichtungen des Metal spielen. Jeder kennt jeden und wir alle unterstützen die Metal-Szene auf Zypern.

Wie war eure Tour mit STRATOVARIUS? Habt ihr dabei ein Paar neue Fans gewinnen können? Spielt ihr in diesem Sommer auch ein Paar Festivals?

Es war eine unglaubliche Erfahrung! Wir haben viel gelernt und hatten jede Menge Spaß dabei. In allen Ländern waren die Fans wirklich fantastisch und wir danken allen sehr für die Unterstützung, die wir von ihnen erhalten haben. Danke euch allen, Leute! Was diesen Sommer angeht, können wir noch nichts sicher sagen. Aber wir würden sehr gerne auf einigen Festivals spielen. Wenn wir näheres über Termine wissen, werden wir es euch sofort wissen lassen oder es auf unserer Myspace-Seite posten.

Lass uns auf eure Songtexte zurück kommen. Gibt es ein Textkonzept hinter „TOT“? Wenn man nur von den Titeln ausgeht, könnte man meinen, dass einige zusammen gehören.

Es gibt kein spezielles Konzept auf „TOT”, ausgenommen vielleicht, dass der Song „I Swear Revenge“ die Fortsetzung von „Eternal Damnation“ vom ersten Album ist. Man kann alle Stücke auf „TOT“ als kleine separate Geschichten sehen, die in einem Buch gesammelt wurden. Die „Tales of Tragedy“ eben.

Was sind deine persönlichen Favoriten auf „TOT”?

Ich mag sie alle, aber „The Captains Log”, „For Those Who Are Gone”, „Old Man’s Wish” und „Dark Entries” stechen für mich besonders hervor.

Welche musikalischen Einflüssen spiegeln sich auf „TOT” wider und welche Bands beeinflussen WINTER’S VERGE im Allgemeinen?

Wir sind 5 Typen mit verschiedenen Einflüssen. Stefanos hört gerne klassische Musik und auch einige Symphonic-Metal-Bands wie EPICA. Harry mag METALLICA, DREAM THEATRE und RAGE. Chris hingegen ist mehr der Hard-Rock-Typ und Miguel hört alles von Black-Metal bis Power-Metal und auch noch alles dazwischen. Ich selbst bin mehr der Melodic-Metal-Fan, also Bands wie STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA und KAMELOT. Wir haben von allem ein bisschen und wenn man alles zusammen mischt, kommt WINTER’S VERGE dabei raus!

Was habt ihr in Zukunft noch vor?

Einen Video-Clip zu drehen steht an erster Stelle. Außerdem wollen wir bei ein Paar der kommenden Festivals spielen. Dabei können wir dann auch unsere Fan-Gemeinde erweitern!

Vielen Dank für das Gespräch, George!

Ich danke Dir, Colin!


DISCOGRAPHY:

2006 - Another Life... Another End
2008 - Eternal Damnation
2010 - Tales Of Tragedy

SQUEALER-ROCKS Links:

Winter's Verge - Tales Of Tragedy (CD-Review)
George von Winter's Verge (Interview)


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