Maurice, Damage und Mads von Breed

(27.07.2007, Interview geführt von Jack)

Dass die Norweger von Breed uns nicht nur einen äußerst partytauglichen Mix aus Heavy Rock und Metal aufs Butterbrot schmieren (das wissen wir ja seit dem vor einigen Monaten erschienenen selbstbetitelten Debüt), sondern auch überaus sympathisch, bodenständig und humorvoll um die Ecke kommen und auf Eisbären zur Arbeit reiten, erfuhr SQUEALER-ROCKS.de vor Kurzem im Gespräch mit den drei Bandmitgliedern Maurice Adams (Gesng), Damage Karlsen (Gitarre) und Mads Mowinkel (Bass). Lest hier, über was sich die vier unterhalten haben.

Squealer-Rocks.de: Hi Leute! Zunächst möchte ich euch zu eurem Debüt gratulieren, das für mich in diesem Jahr eines der besten im Metal darstellt. Wie ist denn so das Feedback bis jetzt?

Breed: Vielen Dank dafür! Das Feedback für dieses Album war wirklich sehr gut; hier zuhause und überall in Europa - es scheint so, als hätten wir den Nerv von einer Menge von Leuten getroffen. Wir sind von den großartigen Reviews und so weiter verblüfft.

Squealer-Rocks.de: Wenn man sich den Sound von Breed so anhört, bemerkt man, dass ihr eine Art von Metal zelebriert, welche in der heutigen Musikszene wirklich unterrepräsentiert ist. Seht ihr euch daher selbst als "einen der letzten Bewahrer" des groovigen Metals?

Breed: So weit würde ich nicht gehen, von "einem der Letzten" zu sprechen, aber es ist ein unterrepräsentiertes Genre, das stimmt - was aber irgendwie unerklärlich ist, da jeder es so sehr zu lieben scheint! Wir spielen einfach das, was wir für uns als richtig erachten, und glücklicherweise sind eine Menge Leute froh darüber, dass wir das tun.

Squealer-Rocks.de: Richtig. Nimm eine gute Portion des guten, alten Bay Area Thrash Metals, eine Prise Motörhead und Black Label Society und was du bekommst ist ein verdammt mächtig den Arsch tretendender Rock'n'Roll Song, der direkt aus der Hölle kommt. Denkt ihr, dass das eine gute Beschreibung für fast alle Lieder eures Debüts ist?

Breed: Ich denke, dass das eine verdammt geile Beschreibung ist! (lacht) Aber im Ernst - du hast hier eben Teile unsrer Lieblingsmusik genannt, also denke ich, dass es nur natürlich ist, sich von ihr inspirieren zu lassen. Aber wir haben nie versucht uns nach irgendetwas Bestimmten anzuhören. Damage (Karlsen, Gitarre Anm.d.Red.) kommt für gewöhnlich mit einer Grundidee daher und dann fangen wir einfach an damit zu spielen und es zu formen, in dem wir jedem Lied sozusagen sein eigenes Leben lassen. Wir wollten eben ein arschtretendes Metal Album schreiben, sauber und geradlinig.

Squealer-Rocks.de: Apropos Debüt! Es ist dennoch schwer zu glauben, dass dies eure erste CD ist. Es ist erstaunlich, da man auf BREED diese typischen Anfängerfehler wie eine schlechte Produktion oder schlecht arrangierte und unfertige Lieder nicht findet. Woher stammt diese Feinfühligkeit der Erfahrung? Stimmt es im Übrigen, dass ihr diese in dieser Konstellation gar nicht habt?

Breed: Wenngleich dies das Debüt Album von Breed ist, haben wir doch alle schon jahrelang in anderen Bands gespielt - und je mehr Lieder du schreibst, desto besser wirst du darin. Ich denke auch, dass, da wir alle einen etwas unterschiedlichen musikalischen Hintergrund haben, wir ziemlich gut darin sind den Schwachpunkt eines Songs aufzufinden, den einige der anderen in der Band nicht hören können; zum Beispiel ob ein Riff zu lange gespielt wird, würde der Schlagzeuger beispielsweise nicht hören, da er sich in diesem Moment auf das Spielen eines schwierigen Beats konzentriert.

Squealer-Rocks.de: Neben dem gewaltigen Rock'n'Roll Spirit, den ihr kreiert habt, habt ihr auch eine wunderschöne Ballade, genannt "My Fever", geschrieben. War es bereits von Anfang an euer Plan den Leuten auch die ruhige Seite von Breed zu zeigen, bevor ihr euch daran gesetzt habt das Album zu schreiben, oder war es mehr ein Zufall, dass das Album eine Ballade beherbergt?

Breed: Das Lied wurde von Maurice (Adams, Gesang Anm.d.Red.) geschrieben.

Maurice Adams: Ich hab es in Bier und Whiskey eingelegt geschrieben, nach einer Sauftour mit Damage. Es sitzt tief in mir und ist gewissermaßen was Persönliches.

Breed: Wir hatten von Beginn an darüber geredet, solch einen Song auf das Album zu packen, also gehört er da auch hin. Aber wir schauen lieber auf die "fröhlichen" als auf balladesken Stücke. "Fever" ist mehr so ein Stimmungs-Ding, du kannst auf Repeat drücken und dich einfach treiben lassen.

Squealer-Rocks.de: Damage Karlsen an der Gitarre und ein Lied mit dem Titel "Underlined". So wie ich das sehe, liebt ihr Pantera und ich lese daraus, dass dieser Song Dime gewidmet ist, der am 8.12.2004 ermordet wurde. Was dachtet ihr, als ihr von dieser schrecklichen Tat gehört habt? Fürchtet ihr, dass so was wieder passieren könnte?

Breed: Es gibt da draußen immer ein Arschloch, das für seine/ihre Überzeugungen bereit ist alles zu tun. Es gibt nichts, was man zur Tragödie um Dimebags Tod sagen könnte. Unser ganzes Album ist Dime gewidmet für seine Inspiration und den Metal im Allgemeinen.

Squealer-Rocks.de: Ihr sucht noch immer nach einem festen Schlagzeuger. Wann ist es soweit, dass ihr den Namen bekannt gebt? Habt ihr schon ein paar Anwärter? Und wann werdet ihr Deutschland erobern, indem ihr auf Tour kommt?

Breed: Während wir gerade reden, hören wir uns Schlagzeuger an. Sein Name wird bekannt gegeben, sobald wir uns sicher sind, ein neues hingebungsvolles Mitglied in der Band zu haben.

Mads Mowinkel: Wir reden gerade über die Schwanzlänge des Drummers im Vergleich zu den restlichen Bandmitgliedern. (lacht)

Breed: Wir kommen so bald wie möglich nach Deutschland, wir müssen nur eine Tour zusammenbekommen. Aber ich verspreche dir, dass wir kommen und einige Clubs in deiner Nähe aufreißen werden.

Squealer-Rocks.de: Erzählt mir bitte noch was über die norwegische Metalszene. Ist es wirklich wahr, dass der Black Metal eure heimatliche Szene dominiert?

Mads Mowinkel: Ja, das stimmt. Wir reiten auch jeden Tag auf Eisbären zur Arbeit. Und wir sind die Hauptstadt Schwedens. (grinst) (die Mitglieder der Band kommen aus Bergen Anm.d.Red)

Breed: Nein, das ist nicht wahr. Es gibt hier zwar eine Menge Black Metal Bands, aber tatsächlich ist die Szene sehr vielfältig. Es gibt auch eine Fülle an Death, Elektro, Thrash und Power Metal, sowie Hard Rock Bands hier.

Squealer-Rocks.de: Das wär's! Vielen Dank für eure Antworten. Ich hoffe, dass wir uns bald auf Tour sehen werden. Schlussendlich gehören die letzten Worte euch!

Breed: Breed würden gerne Squealer-Rocks und all seinen Lesen danken, sowie Stephan Treu von True Music Promotion und allen Leuten, die uns geholfen haben.
Aber am aller meisten geht ein großes "HELL YEAH!!!" an alle unsere Fans da draußen, wir wären nichts ohne euch.
Wir werden so bald wie möglich nach ganz Europa kommen und euch die Ärsche aufreißen. Nochmals Danke.
Spielt das Album LAUT!!


DISCOGRAPHY:

2007 – Breed

SQUEALER-ROCKS Links:

Breed - Breed (CD-Review)
Maurice, Damage und Mads von Breed (Interview)


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