Tarek Maghary von Majesty

(11.11.2005, Interview geführt von Maddin)

Trotz seiner noch jungen 26 Jahre ist Tarek Maghary schon eine feste Institution in der deutschen Metal Szene. Neben seiner Tätigkeit als Sänger und Bandkopf von Majesty hat er sein eigenes Underground Label gegründet, besitzt einen Ton – und Lichttechnik-Verleih, verfügt über ein eigenes Studio und ist zudem noch unter die Buchautoren gegangen. Mit seinem Solo Projekt Dawnrider und dem Album „Fate is Calling (Pt.1)“ ist ihm eine der besten True Metal Scheiben des Jahres gelungen.
Höchste Zeit für Squealer.net sich mal mit dem sympathischen Metal Maniac zu unterhalten.

Squealer.net: Bevor wir zu Dawnrider kommen noch mal kurz nachgefragt: Wie ist denn das Keep it True Festival gelaufen?

Tarek: Es war toll. Wir waren mit fast 1500 Leuten nahezu ausverkauft und die Stimmung war spitze. Allerdings steckte auch wieder mal ein Haufen Arbeit darin. Da bist Du 4-5 Tage im Dauerstress.

Squealer.net: Für mich ist das Dawnrider Album ein echtes Highlight in diesem Jahr. Bist du rundum zufrieden mit der Scheibe oder gibt es Dinge die Du im Nachhinein anders gemacht hättest?

Tarek: Erstmal Danke für das Lob, freut mich natürlich. Eigentlich habe ich nichts zu meckern. Entscheidend sind für mich aber auch hauptsächlich die Eindrücke der Fans und die sind vorwiegend positiv.

Squealer.net: Hast Du die Songs alle ausschließlich für Dawnrider geschrieben oder sind auch einige „Majesty Überbleibsel“ dabei?

Tarek: Die Songs wurden alle ausschliesslich für Dawnrider geschrieben. Da sie von den Texten her Bezug zu meinem Buch hatten, waren sie dementsprechend episch, dramatisch angelegt, was nicht unbedingt zu Majesty gepasst hätte. Jeder Song ist ein Teil der Geschichte und funktioniert auch nur in diesem Zusammenhang.

Squealer.net: Auf welchen der beteiligten Gäste bist Du besonders stolz?

Tarek: Natürlich auf alle. Ganz besonders aber auf Ross The Boss, von dem ich ein riesiger Fan bin. Er war auch zwei Tage bei mir zu Besuch um seine Parts einzuspielen. Das war schon ein tolles Erlebnis mit einem meiner Idole ein paar Bierchen zu heben.

Squealer.net: Hast Du bereits beim komponieren die Songs auf die jeweiligen Gastsänger zugeschnitten?

Tarek: Ja, im Grunde schon. Beim Schreiben der Songs dachte ich mir schon, dass dieses oder jenes auf diesen oder jenen Sänger passen würde. Mir ging es auch nicht um irgendwelche großen Namen. Entscheidend war für mich das Charisma der ausgewählten Gäste. Jeder der Leute hat seine eigene Art einen Song zu singen und das war mir wichtig für die Aufnahmen.

Squealer.net: Haben die Gäste beim Einspielen noch Einfluss auf die Songs genommen?

Tarek: Eigentlich nicht. Es kamen schon mal Vorschläge, die eine oder andere Textzeile vielleicht eine Oktave höher oder tiefer zu singen, aber niemand wollte den Charakter des Stücks verändern.

Squealer.net: Wie liefen die Aufnahmen ab? Waren alle Leute persönlich mit Dir im Studio? Wie lange hat der gesamte Prozess gedauert?

Tarek: Den Rough Mix hab’ ich erstmal quasi im Alleingang aufgenommen. Logischerweise waren die Amerikaner beispielsweise nicht hier im Studio. Deren Aufnahmen wurden dann per Fedex gebracht. Hier gab es auch teilweise Verzögerungen, wenn z. B. in den Staaten jemand gerade umgezogen ist oder Änliches. Da hab’ ich manchmal ganz schön lange auf die Bänder gewartet. Aber im Endeffekt hat ja dann doch alles geklappt. Die ganze Sache hat insgesamt allerdings etwa 1 ½ Jahre gedauert.

Squealer.net: Gibt es Wunschkandidaten, die Du gerne dabei gehabt hättest, bei denen es aber nicht geklappt hat?

Tarek: Ja, die gab es. Ich möchte sie aber nicht nennen, weil sie dann hoffentlich beim 2. Teil dabei sind.

Squealer.net: Womit wir beim Thema wären. Gibt es auf jeden Fall einen 2. Teil oder ist das vom Erfolg abhängig?

Tarek: Ich möchte natürlich gerne einen 2. Teil herausbringen, mache es aber von den Reaktionen der Fans abhängig. Logischerweise muss sich das Teil auch verkaufen. Wenn Teil 1 in den Regalen liegen bleibt, macht es keinen Sinn einen 2. Teil herauszubringen. Da die bisherigen Kritiken positiv sind, bin ich aber guter Dinge.
Es sind aber bisher noch keine neuen Dawnrider Songs geschrieben.

Squealer.net: Du weißt aber auch, dass gute Kritiken nicht zwangsläufig gute Verkäufe nach sich ziehen?

Tarek: Ja, das weiß ich. Muss ich halt abwarten.

Squealer.net: Wird das Album auch mal live aufgeführt? Evtl. mit anderen Sängern?

Tarek: Nicht mit anderen Sängern. Aber vielleicht ergibt sich bei einem Majesty Gig mal die Gelegenheit, mit gerade anwesenden Musikern etwas vom Album zu spielen. Ansonsten wäre eine komplette Darbietung natürlich zu aufwändig.

Squealer.net: Mein Vorschlag: Du lädst alle Musiker zum KIT ein und Ihr spielt dann das Album live.

Tarek: (Lacht) Ja, das wäre natürlich ein Traum.

Squealer.net: Wenn Du nichts dagegen hast, möchte ich noch ein paar allgemeine Punkte ansprechen.

Tarek: Klar, gerne.

Squealer.net: Mir fällt auf, dass bei Underground Konzerten und kleineren Club Gigs immer weniger Leute erscheinen. Man sieht dort hauptsächlich die „üblichen Verdächtigen“ meiner doch schon gehobenen Altersklasse. Ich vermisse den Nachwuchs im Metal Bereich. Stirbt die Szene aus?

Tarek: Nein, das sehe ich nicht ganz so dramatisch. Bei vielen Majesty Konzerten sehe ich auch 14 -15 Jährige, die total auf richtigen Metal abfahren. Irgendwann werden die Kids mal die Schnauze voll haben, von diesem ganzen Charts Kram und nach ehrlicher Rockmusik verlangen. Überlege mal, wie lange es unsere Szene schon gibt die hat schon so einiges überlebt.

Squealer.net: Irgendwann werden die ganzen großen alten Bands wie Priest, Maiden, AC/DC etc. mal abtreten. Glaubst Du, dass es dann überhaupt noch härtere Bands, Metal Bands, in die großen Hallen schaffen werden?

Tarek: Auch hier bin ich zuversichtlich. Ausserdem gehört Heavy Metal einfach auf die große Bühne. Klar, Club Konzerte sind auch klasse, aber ich verbinde Metal auch immer mit einer riesigen, mächtigen Show. Und ich hoffe natürlich, dass auch in der Zukunft noch Metal Bands die großen Hallen voll machen können.

Squealer.net: Also ist die Textzeile „Bring Metal into the Stadiums“ vom Majesty Album „Reign in Glory“ aus tiefstem Herzen gesprochen?

Tarek: (lacht) Na klar!

Squealer.net: Nenne mir mal bitte Deine 5 absoluten Lieblingsalben.

Tarek: Oh, das ist schwierig, da gibt’s ne ganze Menge. Als erstes natürlich „Kings of Metal“ von Manowar.
Dann die „Invictus“ von Virgin Steele.
Hm – und von Jag Panzer die…nee, von Jag Panzer alles.
Dann fällt mir spontan noch „Number of the Beast“ von Maiden und die
„Painkiller“ von Priest ein.

Squealer.net: Und welche Alben stehen z. Z. auf Deiner Einkaufsliste?

Tarek: Zum einen das neue Album von Intruder, das ist echt stark. Und ausserdem die neue Wizard. Bin bisher immer noch nicht dazu gekommen, sie zu hören.

Squealer.net: Zum Abschluss noch die Frage nach der Tour. Hier bei uns im Kohlenpott war ja live - technisch noch nicht soviel von Euch zu sehen.

Tarek: Das stimmt, im Ruhrgebiet waren wir noch nicht oft. Anfang nächsten Jahres erscheint das neue Majesty Album und im Anschluß gibt’s dann eine ausgedehnte Tour.

Squealer.net: Inclusive Ruhrgebiet?

Tarek: Versprochen.


DISCOGRAPHY:

2000 - Keep it True
2002 - Sword and Sorcery
2003 - Reign in Glory
2004 - Metal Law (Live DVD)
2006 - Sons of a new Millenium (EP)
2006 - Hellforces

SQUEALER-ROCKS Links:

Majesty - Hellforces (CD-Review)
Majesty - Sons Of A New Millenium (EP) (CD-Review)
Majesty, Mystic Prophecy, Evergrey - Bochum, Matrix (Live-Review)
Tarek Maghary von Majesty (Interview)


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