Squealer-Rocks.de DVD-Review
Heaven & Hell - Live From Radio City Music Hall

Genre: Heavy Metal
Review vom: 09.09.2007
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Eingefleischten Black Sabbath Fans erzähl ich wohl nichts Neues, wenn es darum geht Heaven & Hell noch großartig vorzustellen. Verbirgt sich hinter diesem Projekt doch niemand anders als Ronnie James Dio, Tony Iommi, Geezer Butler und Vinnie Appice. Jene Besetzung, die schon 1980/81 während der Heaven And Hell Tour beisammen ist und anschließend Mob Rules einspielt, bevor man Ende 1982 das Line Up aufgrund persönlicher Differenzen ad acta legt. 1992 findet man sich zum Dehumanizer Album wieder zusammen, aber während der Konzertreise durch die USA brechen die alten Probleme wieder auf, die erneut zu einem Bruch untereinander führen.



Jetzt, im Jahre 2007, hat man sich zum dritten Mal reformiert und man scheint besser als früher miteinander zu harmonieren. Woran das liegt? Keine Ahnung, vielleicht hat man aus den Fehlern in der Vergangenheit gelernt, vielleicht liegt es daran, daß Iommi und Butler inzwischen die Finger von den Drogen lassen und eigentlich hätte ja Ur-Drummer Bill Ward, der auf Heaven and Hell noch zu hören ist und einen Teil der damaligen Tour absolvierte, mit von der Partie sein sollen, aber der hatte wohl keine Lust, so daß man gleich auf dessen Nachfolger Vinnie Appice (der kleine Bruder von Carmine Appice / u. a. Vanilla Fudge, Rod Stewart, Ozzy Osbourne) zurückgriff.

Der Sound auf vorliegender DVD ist richtig amtlich und fett, die Bilder glasklar und die Band sehr spielfreudig. Vor allem Dio wagt sich immer wieder an den vordersten Bühnenrand, um die Hände der Fans abzuklatschen. Was die Songauswahl betrifft - laut Tony Iommi tourt man aus dem einfachen Grund unter dem Namen Heaven And Hell, damit man nicht gezwungen ist, jeden Abend "Paranoid" und "Iron Man" zu spielen. Tatsächlich gibt es während der gesamten Tour kein Material aus der Zeit mit Ozzy zu hören. Das schafft ausgiebig Platz für diejenigen Sachen, die Sabbath insgesamt mit Dio so verbrochen (Achtung Ironie) hatten. Als da wären die nagelneuen Sachen wie "The Devil Cried" und "Shaddow Of The Wind", "I" und "After All (The Dead)" vom sträflich unterbewerteten Dehumanizer Album und die allseits bekannten Klassiker wie "Mob Rules", "Heaven And Hell" oder "Neon Knights".

Allerdings greifen Iommi und Co. auch ganz unten in der Songkiste und fördern so einige Songs zu Tage, welche einen sehr langen Schlaf hatten. "Sign Of The Southern Cross", der wahrscheinlich beste Track von Mob Rules, der seit 1981 nicht mehr im Programm gewesen ist genau wie "Falling Of The Edge Of The World" aus dem gleichen Album, den man seinerzeit nur ganze 4 mal live interpretiert hat. Desweiteren "Lonely Is The Word" und "Lady Evil" (irgendwann foltere ich mal das Forum mit den ganzen Setlisten, die es auf jeder Sabbath Tour zu hören gab *lol*).

Die typischen Tony Iommi Gitarren Soli, die ich ja immer als ziemlich langweilig einstufe, bleiben ausnahmsweise mal gänzlich außen vor. Es gibt aber ein langes und sehr gutes Schlagzeug Solo von Vinnie Appice, welches sogar in der zweiten Hälfte von Scott Warren's Keyboards hervorragend getragen wird. Auffällig auch die Wah Wah Effekte mit dem Fußpedal von Geezer Butler während "Sign Of The Southern Cross". Ansonsten sei erwähnt, daß sich der Basser ähnlich wie Iommi kaum aus seinem 10 cm Aktionsradius herauswagt. Von Warren, dem Leihkeyboarder aus der Dio Band, ist dagegen überhaupt nichts zu sehen. Daß man die Tastenklimberer seit je her hinter die Bühne verbannt, hat bei Sabbath ja schon immer Tradition. Einzig und allein Dio turnt fleißig auf der Bühne herum und schafft es dabei trotz seines Alters immer noch, eine gesangliche Höchstleistung abzuliefern.

Beeindruckend ist auch das Stage Set - Heaven And Hell spielen vor einer Kulisse, die eine verfallene Kathedrale darstellt. Appice's Drumkitt steht auf einem dreistufigen Podest, links und rechts neben ihm die aufgetürmten Boxen, welche sich hinter einem Gatter versteckt halten und über ihm drei gigantische Kirchenfenster, in welche zahlreiche Potraits diverser Sabbath Alben hineinproduziert werden. Welch ein Glück, daß unser Papst diesen Frevel wahrscheinlich niemals mitbekommen wird.

Was die Aufmachung betrifft - Live From Radio City Music Hall gibt es zwar seperat als DVD und Doppel CD zu kaufen, aber da ich ja kein Völlegefühl kenne, mußte ich mir natürlich die De Lux Edition davon holen. Zwei CD's, welche sich als Soundtrack zur DVD verstehen, liegen ebenso bei wie vier Postkarten von Dio, Iommi, Butler und Appice, einen eingeschweißten Tourpass, ein Poster sowie ein Booklet, das allerdings recht spärlich ausfällt. Das Bonusmaterial ist auch auf der einfachen DVD Ausführung vorhanden - Interviews und Statements der Heaven And Hell Members, der Fans und Bühnenarbeiter usw incl. einem sehr interessanten Blick hinter die Bühnenkulisse. Untertitel sind zumindest auf Englisch vorhanden!

Fazit
Eine DVD, die man kaufen oder sich schenken lassen sollte - dazwischen gibt es nichts!

Trackliste

DVD:
01. E5150/After All (The Dead)
02. The Mob Rules
03. Children Of The Sea
04. Lady Evil
05. I
06. The Sign Of The Southern Cross
07. Voodoo
08. The Devil Cried
09. Computer God
10. Falling Off The Edge Of The World
11. Shadow Of The Wind
12. Die Young
13. Heaven And Hell
14. Lonely Is The Word
15. Neon Knights

Bonus
Heaven And Hell Road Movie
Hail To The Gods Of Metal
Meet The Mob
Radio City


Aufgenommen in der Radio City Music Hall in New York City am 30. März 2007

Line Up
Ronnie James Dio (v)
Geezer Butler (b)
Tony Iommi (g)
Vinnie Appice (d)

Keyboards by Scott Warren

DISCOGRAPHY:

Sorry, noch keine Discography eingestellt.

SQUEALER-ROCKS Links:

Heaven & Hell - The Devil You Know (CD-Review)

Heaven & Hell - Live From Radio City Music Hall (DVD-Review)
Heaven & Hell - Neon Knights - Live At Wacken (DVD-Review)


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