Squealer-Rocks.de DVD-Review
Nuclear Assault - Louder Harder Faster

Genre: Thrash Metal
Review vom: 02.06.2007
Redakteur: Märchenonkel
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Nachdem ja sogar Bands, die nur ein Album im Rücken haben, selbigem sofort eine DVD hinterher schmeißen um den geneigten Fan zu „beglücken“, lassen sich natürlich auch alteingesessene Recken wie Nuclear Assault nicht lumpen und schwimmen da im Strom mit. Dem ist eigentlich nichts entgegen zu setzen. Im Fall von Nuclear Assault wäre aber gegen den Strom vielleicht besser gewesen. So viel vorweg…

Der Schwerpunkt der ersten DVD „Louder harder faster“, die Danny Lilker und Konsorten und kredenzen, liegt auf ihrem letzten Auftritt während des „Louder harder faster“ Festivals aus dem Jahr 2005. Die Halle ist nicht die größte, so dass die Intensität eines Nuclear Assault Gigs gut rüberkommt. Das Publikum geht ordentlich ab, was von den 4 Kameras auch optimal eingefangen wird. Auch die Bandmitglieder werden durchgehend in verschiedenen Positionen, bzw. aus verschiedenen Perspektiven gefilmt. Das ist dann aber auch schon alles, was man an Positivem zu dem Gig sagen kann. Die Gitarren kommen definitiv zu undifferenziert daher und das Schlagzeug ist viel zu laut abgemischt. Überhaupt ist der Sound einfach zu breiig, was gerade bei Liedern wie „New song“, welches eigentlich ein sehr cooles und prägnantes Mainriff hat, extrem nervt. Das Ganze erreicht mit Mühe und Not gerade Bootleg Niveau, was sich auch im 5.1 Surround Sound Mix nicht ändert. Klar, es ist eigentlich löblich, wenn eine Band den Sound eines Gigs nicht(!) im Studio nachbearbeitet, es wäre im Fall von Nuclear Assault aber wahrscheinlich sinnvoller und den Fans fairer gegenüber gewesen, wenn man leichte Korrekturen vorgenommen hätte. Bei knapp über einer halben Stunde Spielzeit fehlen natürlich auch diverse Klassiker der Band, was, zumindest den Eindruck des Live Parts, zusätzlich noch schmälert.

Warum beschränkt sich eine Band wie Nuclear Assault, die immerhin seit 1984 existiert, auf nur einen, dazu noch diverse Band Hits (z.B. „Hang the pope“) vermissen lassenden, äußerst kurzen Gig? Da hätte man echt mehr herausholen können. Wie es besser gemacht wird, haben ja unlängst Amon Amarth bewiesen!

Also weiter zum Bonusmaterial. Zunächst kommen da die Videos. Lediglich zwei finden sich auf „Louder harder faster“. Aber beide sind von der Qualität und dem Filmischen her sehr gut gemacht. Besonders die Country Verarsche „Long haired asshole“ weiß zu gefallen und ist definitiv hervorragend umgesetzt mit allerlei schwarzem Humor. Geiles Video!

Als weiteren Reiz für Fans haben Nuclear Assault einige Songs von alten Live-Shows (z.B. im Hammersmith, in Japan (vor imposanter Kulisse), im CBGB´s, etc.). Die Qualität in Ton und Bild ist da sehr unterschiedlich. Die Spanne reicht hier von guter Bootleg Quali bis zu einfach nur grottig schlecht. Dem 80er Charme tut das (in den meisten Fällen) eigentlich keinen Abbruch. Für Fans sicherlich sehr interessant!

Dazu gibt es noch diverse Slide Shows von den Gigs und dem Videodreh zu sehen, sowie einige unreleased Tracks („Celtic frosty cold beer“; „Folsom prison blues“) und Demoversionen älterer Songs. Das ist zwar ganz cool zu hören, aber man muss dabei die ganze Zeit auf das Menüfenster blicken, was irgendwann auch nervt. Hier wäre eine Animation vielleicht auch besser gewesen. Klar, man kann jetzt sagen: Es geht doch um die Musik. Stimmt. Aber andauernd auf ´nen roten Bildschirm zu gucken ist einfach stupide, sorry!

Ebenso verhält es sich bei dem Interview mit Danny Lilker und Glenn Evans. Hier wird zwar großzügigerweise mittig ein Bild gezeigt, das war’s dann aber auch. Warum zur Hölle wurde das denn nicht gefilmt? Beziehungsweise das Interviewvideo auf die DVD gepackt? Es ist interessant was die beiden zu erzählen haben, aber sich das bei ´nem Standbild zu geben ist echt sch…

Fazit: Definitiv nur was für Fans! Die werden an der über 3 Stunden langen „Louder harder faster“ DVD sicherlich ihren Spaß haben. Alles in allem ist der Beigeschmack aber doch eher fade. Was auch daran liegt, dass man die komplette Spielzeit über das Gefühl hat, es handelt sich hier um lieblos zusammengeschustertes Material. Für die erste DVD einer Kultband wie Nuclear Assault also zu wenig.



Tracks (Main Video):
1. Rise from the ashes
2. Brainwash
3. F#
4. New song
5. Critical mass
6. Game over/Butt fuck
7. Sin
8. Price of freedom
9. Long haired asshole
10. Trail of tears


Video Clips:
1. Price of freedom
2. Long haired asshole


Line-up:
John Conolly - Vocals, Guitars
Danny Lilker - Bass
Anthony Bramante - Guitas
Glen Evans - Drums

DISCOGRAPHY:

1987 - Game Over
1988 - Survive
1989 - Handle With Care
1991 - Out Of Order
1992 - Live At Hammersmith Odeon
1993 - Something Wicked
2003 - Alive Again
2005 - Third World Genocide

SQUEALER-ROCKS Links:

Nuclear Assault - Third World Genocide (CD-Review)

Nuclear Assault - Louder Harder Faster (DVD-Review)


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