Squealer-Rocks.de CD-Review
Tokyo Dragons - Give Me The Fear

Genre: Rock'n'Roll
Review vom: 28.10.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



2 Songs in den englischen Charts und als Produzent tritt Pedro Ferreria in Erscheinung, der sich mit den höchst erfolgreichen Veröffentlichungen von The Darkness einen Namen gemacht hat. Klar, dass ich als Berufspolemiker sofort einen Hype rieche, soll doch hier augenscheinlich im Fahrwasser dieser unsäglichen Teenie - Kapelle kräftig abkassiert werden.
Na, ja – ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Zwar ist die musikalische Ausrichtung und die Machart der Songs schon auf die (hauptsächlich jugendliche) Zielgruppe zugeschnitten, allerdings muss man den Briten mit dem japanischen Namen zu Gute halten, dass sie zweifellos Eier haben. Wenn auch lange nicht so große wie die ständig zitierten Altvordern der Szene.

Rose Tattoo, AC/DC und Krokus sind die ersten Bands, die einem beim Hören in den Sinn kommen. Dazu noch ne Prise Kiss, ein bisschen Poison und der eine oder andere Ramones Verweis. Man kann hier schon fast nicht mehr von Einflüssen sprechen. Einige Passagen kommen dem Begriff der Kopie schon sehr nahe. Der komplette erste Teil von "Do you wanna?“ ist gitarrentechnisch beispielsweise nichts anderes als „Whole lotta Rosie“. Das Riff der neuen Single "Teenage Screamers“ ist dem von "Down the Drain“ einer gewissen Schweizer Band auch mehr als ähnlich.
Und wer sich mal den Spass macht, Nazareth’s "Hair of the dog“ auf 45 U/min abzuspielen, hat das Gitarrenthema von "Rockin’ the Stew“ auf 30 Jahre altem Vinyl.
Leute mit einer ordentlich sortierten Plattensammlung werden auf dem ganzen Album derartige "Einflüsse“ finden. Die betont antiquiert gehaltene Produktion verstärkt diesen Effekt natürlich noch.

Doch wie schon gesagt, so schlimm ist das alles aber dennoch nicht. Besser junge Musiker huldigen den alten Helden, anstatt irgendwelchen Trends hinterher zu laufen. Ziemlich gute Laune macht die Scheibe nämlich auf jeden Fall. Die Songs halten durchgehend den gleichen Standard, es gibt keinen Ausfall oder eine Quotenballade zu vermelden und härtetechnisch ist auch alles in Ordnung.
Rock’n’Roll Fans sollten auf jeden mal reinhören, auch wenn die Klasse der o. g. Namen nicht mal annähernd erreicht wird.
Vielleicht bin ich aber einfach nur zu alt.

Tracklist:
1. What the Hell
2. Get’ em off
3. Do you wanna?
4. Come on Baby
5. Let it go
6. Johnny don’t wanna ride
7. Teenage Screamers
8. Ready or not
9. Burn on
10. Rockin’ the Stew
11. Chasing the Night

Line up:
Steve Lomax – Guitars, Vocals
Mathias Stady – Bass
Mal Bruk – Guitars
Phil Martini - Drums

DISCOGRAPHY:

2005 - Give me the Fear
2007 - Hot Nuts

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Tokyo Dragons - Give Me The Fear (CD-Review)
Tokyo Dragons - Hot Nuts (CD-Review)

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