Squealer-Rocks.de CD-Review
Space Odyssey - The Astral Episode

Genre: Progressive (Power) Metal
Review vom: 27.03.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Wäre Tastengott Richard Andersson ein professioneller Verkaufsmanager, würde er sein neues Album wahrscheinlich mit dem Werbeslogan "Drei zum Preis von Einem“ anpreisen. Und damit würde er nicht lügen, denn mit "The Astral Episode“ bietet er uns eine wunderbar wuselige Prog Scheibe an, die gleichzeitig auch die langerwartete neue Rainbow-Reunion Scheibe, sowie eine neue Black Sabbath Scheibe mit Dio beinhaltet. So doof dieser Vergleich auch klingen mag – ich halte ihn schon für gerechtfertigt. Um diesen blöden Spruch zu untermauern, muss man allerdings die sehr komplexe CD Stück für Stück auseinander nehmen – Kinder, da müsst Ihr jetzt durch!

"Through Dreams and Reality“ beginnt mit einem Symphony X- artigen High Speed Keyboarddominierten Gefrickel und eine gewisse Hektik macht sich breit. Dann ein Break, ein geiles Riff und schon sind wir in den Siebzigern. Doch nicht nur Patrik Johansson’s Gesang – der schon bei seiner Stammcombo Astral Doors als Dio/Tony Martin Doppelgänger eine gute Figur macht – lassen Erinnerungen an "Rising“ wach werden. Es sind halt schlicht und einfach die Melodien. Zudem wird sich Andersson schon was dabei gedacht haben, einen derartigen Sänger verpflichtet zu haben. Zwischendurch wird immer wieder munter geprogt und der erste "2 in 1“ Song gibt meiner abstrusen Einleitung recht.
Als nächstes folgt der Titelsong, der die traditionellen Wege ein wenig verlässt und eine Band wie Masterplan in ihre Schranken verweist. Trotz des – wieder mal – wuseligen Mittelteils gibt’s hier eine vertrackte, flotte und relativ eingängige Melodic Prog Nummer, deren Refrain Freudentränen garantiert.
"Lord of the Winds“ ist Retro total, hört sich ein bisschen wie "Heaven and Hell“ an und der Refrain ist fast schon frech bei Axel Rudi Pell’s "Land of the Giants“ geklaut. Gut - Pell klaut bei Blackmore, also schliesst sich der Kreis.
Song Nr.4 nennt sich "Dazzle the Devil“ und ist Rainbow pur. Andersson beschränkt sich hier auf Begleitung und ich habe meine Zweifel, ob unser Ritchie einen derart furios gezockten Solopart wie ihn Magnus Nilsson (der ausserdem noch den Bass bedient) hier zelebriert, hinbekommen würde. Es liegt mir fern Blasphemie zu üben, aber was dieser junge Herr hier – zusammen mit Andersson’s Kompositionen und Johansson’s Gesang - veranstaltet macht eine Regenbogen Wiedervereinigung zwar nicht unnötig, aber doch entbehrlich.
"Back to the dark“ könnte auf "Holy Diver“ oder auch "Heaven and Hell“ stehen. Schleppend, mit einer tollen Melodie und einem Gitarrensolo, für das man keine Worte findet. Und zum dritten Mal in Folge hält sich der Schöpfer dieser geilen Platte angenehm im Hintergrund.
Dafür legt er mit "Presence of mind“ umso furioser los. Ein Instrumental in der Tradition von "Difficult to Cure“. Gitarre und Keyboard duellieren sich hier, dass es eine wahre Pracht ist. Und endlich kann ich mal Schlagzeuger Andreas Brobjer erwähnen, der mit seinem Drumming nicht nur begleitet, sondern starke Akzente setzt (übrigens das ganze Album über). Ein super interessantes Stück, was ruhig noch etwas länger hätte sein dürfen.
Egal – das folgende"Reversation“ bietet eine Mischung aus altem Rock und leicht vertrackten Klängen, und besitzt eine Melodie die jeden – JEDEN- durchdrehen lässt.
Das Gitarrensolo ist…jau, hatten wir schon. Das mit den Keyboards und dem virtuosen Schlagzeug ebenso.
Bleibt also der letzte und längste Song "The Seventh Star Fantasy“: Boah, ey – watt’n Hammer!!
Beginnt mit einem Horror Chor wie in "Das Omen“. Nur kommt hier nicht Teufelssprössling Damien um die Ecke, sondern ein nicht minder packendes Monsterriff.
Die folgende Strophe ist eine Mischung aus ruhigen Blind Guardian Sachen und – wie sollte es anders sein – "Temple of the King“. Sehr folkig, das Ganze.
Es gipfelt schließlich in einem bombastischen Chorus, der diesen Song zu etwas "epischem“ macht.

Mögt Ihr Rainbow? Kaufen! Mögt Ihr Black Sabbath mit Dio? Kaufen! Mögt Ihr leichtverdaulichen Prog mit 'nem tollen Sänger? Kaufen! Mögt Ihr gute Musik? KAUFEN!!

Tracklist:
01. Through Dreams and Reality
02. Astral Episode
03. Lord of the Winds
04. Dazzle the Devil
05. Back to the Dark
06. Presence of Mind
07. Reversation
08. The Seventh Star Fantasy

Line Up:
Richard Andersson – Keyboards
Magnus Nilsson – Guitars and Bass
Patrik Johansson – Vocals
Andreas Brobjer – Drums

DISCOGRAPHY:

2003 - Embrace the Galaxy
2005 - The Astral Episode
2006 - Tears Of The Sun

SQUEALER-ROCKS Links:

Space Odyssey - Tears Of The Sun (CD-Review)
Space Odyssey - The Astral Episode (CD-Review)

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