Squealer-Rocks.de CD-Review
Space Odyssey - Tears Of The Sun

Genre: Heavy Rock
Review vom: 01.12.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Noch vor einem halben Jahr beklagte ich mich im Review zum Time Requiem Album „Optical Illusion“, dass die Band von Richard Andersson genauso klingt wie sein zweites Projekt Space Odyssey. Und siehe da: als ob der Gute mein Wehklagen gehört hätte, präsentiert er der verdutzten Hörerschaft eine faustdicke Überraschung. Von einem Stilbruch zu sprechen wäre zwar übertrieben, aber man muss schon zweimal auf die CD schauen um zu glauben, dass hier tatsächlich ein neues Space Odyssey Scheibchen unsere Lauscher erfreut.

Die sonst so dominanten, neo – klassischen Keyboard Rasereien des blonden Schweden sind so gut wie nicht mehr existent. Um den Meister überhaupt wahrzunehmen, bedarf es schon des genauen Hinhörens. Andersson hält sich absolut im Hintergrund und belässt es fast ausschliesslich bei begleitenden Hammond Orgel Klängen. Die neue Marschroute sollte der Weltraum Irrfahrt durchaus eine breitere Masse an Publikum bescheren, denn so mancher Freund von gediegenen Hardrock Sounds mit 70er Flair liess sich in der Vergangenheit wohl etwas von den Tasten – Wuseleien abschrecken.

All jenen Rock - Puristen kann nun Entwarnung gegeben werden. „Tears of the Sun“ ist ein absolut erdiges Album und strotzt nur so vor Dio, Rainbow, Black Sabbath und sogar Whitesnake Verweisen. Neben Richard Andersson’s songschreiberischen Fähigkeiten ist dies hauptsächlich ein Verdienst seiner - wie immer – grandiosen Gastmusiker. Allen voran – auch wie immer – Göttergitarrist Magnus Nilsson, der mal so nebenbei auch den Bass eingespielt hat. Der Mann beherrscht wirklich alle Facetten der Rockmusik bis auf’s I – Tüpfelchen. O.K. – das weiß man. Genauso, wie man weiss, dass Drummer Jörg Andrews zu den besten seines Fachs gehört. Sein proggiges Spiel verleiht den ansonsten ziemlich straighten Nummern eine ganz besondere Note.

Man wusste allerdings nicht, dass sich im schwedischen Underground ein Sänger namens David Fremberg tummelt, der über ein derart geiles Organ verfügt, dass er sich weder hinter einem Ronnie James Dio, einem David Coverdale oder einem Tony Martin zu verstecken braucht. Ähnlich wie Jorn Lande verfügt der Skandinavier über ein Repertoire, das von extrem Heavy bis rauchig – bluesig reicht. Dem Umstand, dass Astral Doors Frontbarde Patrik Johansson – der das letzte Space Odyssey Album „The Astral Episode“ eingesungen hat – verhindert war, verdanken wir das Vergnügen, diesen neuen Stern am Firmament der gottgleichen Vokalisten entdecken zu dürfen. Glück im Unglück nennt man so etwas wohl.

Eine perfekte Truppe also, die hier die komplette Bandbreite des guten alten Hard and Heavy der späten 70er und frühen 80er präsentiert. Von schnell bis schleppend, von metallisch bis rock’n’rollig ist alles vertreten, was ein Rocker der alten Schule für seinen Seelenfrieden braucht. Und wer mal ganz genau in seinen CD Schrank guckt, wird exakt zwischen „Holy Diver“ und „Heaven and Hell“ noch eine freies Plätzchen entdecken. Diese leere Stelle hat einen tieferen Sinn, denn da gehört „Tears of the Sun“ hin!

Tracklist:
1. The Bohemian Werewolf
2. Obsession
3. Miracles in Daylight
4. Killing the Myth
5. Dark Wings of Universe
6. The Awakening
7. Tears of the Sun
8. The Northern Silence
9. Bloodspill

Line up:
Richard Andersson (k), (Hammond), (backing v)
David Fremberg (v)
Jörg Andrews (d)
Magnus Nilsson (g), (b)

DISCOGRAPHY:

2003 - Embrace the Galaxy
2005 - The Astral Episode
2006 - Tears Of The Sun

SQUEALER-ROCKS Links:

Space Odyssey - Tears Of The Sun (CD-Review)
Space Odyssey - The Astral Episode (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren