Squealer-Rocks.de CD-Review
Bleeding Hearts - Böse Liebe (EP)

Genre: Folk Punk Rock
Review vom: 01.01.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Wie sangen Rammstein auf ihrer neuen Platte REISE, REISE: „Die Liebe ist ein wildes Tier / Sie ahnt dich, sie sucht nach dir / Nistet auf gebrochenem Herzen / Geht auf Jagd bei Kuss und Kerzen.“ Mit etwa dem selben Inhalt schrieben die vier britischen Folk Punk Rocker diesen Jahres eine 5-Track-EP – nur die musikalische Umsetzung unterscheidet sich dabei aber gehörig von Rammstein.

Den Anfang macht ein Bleeding Hearts typischer traditioneller und schneller Rocksong, namens „Queen Of Happy“, der auf eingängige Weise die Marschrichtung zeigt – und zwar als bedingungsloser Rock von der Insel. Gegen Ende des Stückes folgt ein Soundwechsel, oder besser gesagt: jedes Instrument bekommt seine Soli, bevor die Gesangslinien „Happy, happy, happy...“, auf fast schon metallischer Art, alles in Grund und Boden stampfen.

Weiter geht’s mit dem gitarrenlastigen „Böse Liebe (Some Kind Of Love Song)“. Hier steht der Folk eher im Hintergrund, denn der Hard Rock regelt das musikalische Geschehen in „Böse Liebe“. Die vielen Geschwindigkeitsvariationen – Strophen (ruhig) zu Pre-Chorus (wild) zu Chorus (ein bisschen ruhiger) – sorgen für eine schöne Abwechslung, die vielen andren Bands (ohne jetzt Namen zu nennen) im Laufe der Jahre abhanden gekommen ist.

Zurück zu den folkloren Wurzeln der Band führt Track Nummero drei, „Million Miles“. Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Songs klingt das Lied etwas balladesk, wobei es für Bleeding Hearts standesgemäß die gleiche Power besitzt (ob ruhig, aggressiv, oder etwas dazwischen), was vor allem im Refrain deutlich wird.

Fließend geht „Million Miles“ in „I Wish I'd Never Met You“ über, das ein wenig an das geniale „Brand New State“ von THE MERCHANTS OF PROPAGANDA erinnert. Der Song erweist sich als flotter Rocker mit dem gewissen Touch Geige – ihr wisst schon, was ich meine. Übrigens, bei dem Klangbildwechsel gen Ende könnte man denken, ein neues Stück beginne.

Zum krönenden Abschluss servieren die Bleeding Hearts mit der „Musterballade“ „Requiem“ einen netten Kontrast zum Rest der CD. Wenn mich jemand nach den besten Balladen des Jahres 2004 fragen würde, müsste ich lügen, wenn ich „Requiem“ wegließe. Die Zeilen „Sometimes I wish that this will all fall down / All fall down, until there’s nothing left at all“ haben nicht nur einen krassen Inhalt, den jeder auf sich selbst beziehen kann, sondern auch eine ebenso exzellente musikalische Umsetzung. Unbeschreiblich!

Fazit: Ich bin (fast) sprachlos! Es ist unglaublich, was die Bleeding Hearts für geniale Songs schreiben können. Das 2003er THE MERCHANTS OF PROPAGANDA zeigte schon was in diesen vier steckt, aber die EP BÖSE LIEBE legt noch einen oben drauf. Jedes Lied, ein Volltreffer! Dazu noch exzellente Texte und dieser einzigartige traditionelle Klang. Einfach ein Genuss für jedes Gehör! Ich bin schon gespannt auf das für nächstes Jahr angekündigte Album!


Tracklist:
1. Queen Of Happy
2. Böse Liebe (Some Kind Of Love Song)
3. Million Miles
4. I Wish I'd Never Met You
5. Requiem

Anspieltipps: Queen Of Happy, Böse Liebe, Million Miles, I Wish I’d Never Met You, Requiem

Band Line-Up:
Steve "Foxie" Brown – Gitarre, Gesang
Nick Gibbs – Fiedel, Keyboards
Gel Newey – Bass, Gesang
Gaz Hunt – Schlagzeug, Gesang

DISCOGRAPHY:

2001 – Fly In The Face Of Fashion
2002 – Anarcoustica
2003 – The Merchants Of Propaganda
2004 – Böse Liebe (EP)

SQUEALER-ROCKS Links:

Bleeding Hearts - Böse Liebe (EP) (CD-Review)
Bleeding Hearts - Fly In The Face Of Fashion (CD-Review)
Bleeding Hearts - The Merchants Of Propaganda (CD-Review)

Steve "Foxie“ Brown von Bleeding Hearts (Interview)
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