Squealer-Rocks.de CD-Review
Six Feet Under - Commandment

Genre: Death Metal
Review vom: 24.04.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 23.04.2007
Label: Metal Blade



Es gibt zum Glück noch Bands, die sich selbst treu sind und absolut nichts auf Veränderungen in ihrem Sound geben. Six Feet Under, die Band um Ex- Cannibal Corpse Frontsau Chris Barnes und seiner Metzelmeute ist so ein Fall. Seit dem Debüt „Haunted“ hat sich an dem Stil der vier Amis nicht allzu viel geändert. Und das ist gut so!

Auf der anderen Seite ist genau das der Punkt, den viele an der Band bemängeln. Zu monoton würden die Songs klingen und die Combo schon seit der zweiten Scheibe im kreativen Bereich stagnieren. Das interessiert Six Feet Under natürlich nicht die Bohne. Die Jungs spielen ihren Stiefel mehr als souverän herunter und lassen sich von äusserlichen Einflüssen nicht irritieren. Und wenn man mal ehrlich ist: Zu Chris Barnes´ Splatterorgien passt halt kein technischer Death Metal, wie ihn zum Beispiel Death (R.I.P.) gespielt haben.

Ohne Intro und jegliche Schnörkel bricht also direkt der „Doomsday“ los. Schöner Old-School Mid-Tempo Death Metal wabbert da aus den Boxen. Zwei Sachen fallen einem hier schon beim ersten Hören auf: Die Produktion ist um Längen besser als auf dem Vorgänger „13“ und stellt die Musik in das richtige Licht, um die abermals sehr geschmackvollen Lyrics von Mr. Barnes zu unterlegen. Womit wir beim zweiten Punkt wären. Der Six Feet Under Shouter verzichtet beinahe über die gesamte Albumlänge von „Commandment“ auf sein seltsames Gequieke, dass er als Stilelement auf „13“, meiner Meinung nach, etwas überstrapaziert hat. Gut so, denn diese Art von Ausdrucksform passt dann doch eher zu diversen erkälteten Black Metal Combos. Ansonsten kommen die Growls von Herrn Barnes auf dem neuen Album noch einen Zacken fieser daher als auf den Vorgängern.

Musikalisch gibt es auf „Commandment“ die übliche Mischung aus groovenden Mid-Tempo Stampfern und Up-Tempo Nackenbrechern, wie sie Six Feet Under schon seit Jahren spielen. Das ist jetzt keineswegs als negative Kritik gemeint, denn kein Fan der Band will von den Jungs aus Florida was anderes hören, als ihre Interpretation des Death Metals. Es dominieren klar die groovenden Parts innerhalb der Songs (wie z.B. in „The evil eye“), die hier und da durch schnellere Momente aufgelockert werden und die Songs dadurch niemals Gefahr laufen zu zähflüssig aus den Boxen zu tönen. Die langsameren Songs wie „Ghost of the undead“ kommen dank der sehr guten, fetten Produktion (die Gitarren knallen endlich wieder richtig) schön brutal daher und machen keine Gefangenen.

Demgegenüber stehen die schnelleren, ebenfalls für Six Feet Under typischen, Songs wie etwa „The edge of the hatchet“ oder „Resurrection of the rotten“. Die sind auf „Commandment“ zwar nicht allzu häufig vertreten, bringen dafür aber die entsprechende Abwechslung auf die Platte. Die flotten Headbanger leiden aber keineswegs unter mangelnder Härte und Brutalität (was bei schnelleren Songs ja durchaus mal vorkommen kann). Hier also ein weiterer Pluspunkt für Six Feet Under. Mit „The edge of the hatchet“ haben die Jungs um Chris Barnes auch wieder einen Up-Tempo Hit kreiert, der live wohl ein neuerliches Highlight sein dürfte.

Wie eingangs erwähnt, sind sich Six Feet Under treu geblieben. Auf „Commandment“ befinden sich zwar keine neuen Elemente, dafür aber auch qualitativ kein Schrott. Dank der viel besseren Produktion macht die Scheibe mehr Spass als der Vorgänger. Fans der Band werden die Scheibe sowieso kaufen und alle die Old School Death Metal nicht abgeneigt sind, sollten das Album mal anchecken!
Anspieltipps: The edge of the hatchet, Ghosts of the undead, Doomsday, Thou shall kill



Tracklist:
1. Doomsday
2. Thou shall kill
3. Zombie executioner
4. The edge of the hatchet
5. Bleed to death
6. Resurrection of the rotten
7. As the blade turns
8. The evil eye
9. In a vacant grave
10. Ghosts of the undead


Line up:
Chris Barnes – Vocals
Terry Butler – Bass
Greg Gall – Drums
Steve Swanson - Guitar

DISCOGRAPHY:

1995 - Haunted
1996 - Alive and dead (EP)
1997 - Warpath
1999 - Maximum Violence
2000 - Graveyard Classics
2001 - True Carnage
2002 - Double dead (Live)
2003 - Bringer Of Blood
2004 - Graveyard Classics 2
2005 - 13
2005 - A decade in the grave (Best of)
2007 - Commandment
2008 - Death Rituals


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Six Feet Under - Commandment (CD-Review)
Six Feet Under - Death Rituals (CD-Review)

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