Squealer-Rocks.de CD-Review
Mark Sweeney - Slow Food

Genre: Pop/Rock
Review vom: 20.04.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 27.04.2007
Label:



Hinter dem Namen „Mark Sweeney“ verbergen sich viele Gesichter. Das bekannteste Gesicht (ginge es nach den Google-Hotspots) spielt Baseball bei den San Francisco Giants und verdient jährlich circa 900.000 Dollar dafür, dass er einige Male im Viereck herum rennt. Doch keine Angst, ihr werdet jetzt keiner „Baseball meets Rock“ Compilation ausgesetzt. Dafür sorgt Gesicht Nummer zwei, das als Sänger bei der eidgenössischen Hartwurst-Institution Crystal Ball seine Brötchen verdient. Und so fleißig wie die Schweizer nun mal sind, versucht er sich heuer an seiner ersten Soloplatte. Schauen wir mal, was bei SLOW FOOD herausgekommen ist.

SLOW FOOD, der Titel ist hier Programm! Auf SLOW FOOD knallt nichts, kracht nichts, tut keiner dem anderen weh und alle haben einander lieb. Na dann: Peace! Titel wie „Back The Tears“, „Might Be Love“, „Together Forever“ oder „Must Be Paradise“ verlangen keine weitere Stellungnahme seitens des Verfassers dieser Zeilen. Schmalz, Schmalz und noch mal Schmalz. Und zwischen all dem Schmalz gibt’s zur „freudigen“ Abwechslung eine Ballade, die mächtig auf die Tränendrüse drücken soll. Klar, mir kommen dabei auch die Tränen, aber aus ganz anderen Gründen.

Bei aller Liebe (hm, SLOW FOOD wartet tatsächlich mit dem Kontrastprogramm zum Manowar Vokabular auf), aber werter Herr Sweeney: Wer solch eine fantastische Rockstimme sein Eigen nennt, muss uns doch nicht die Ohren mit „Hausfrauenkost“ der Marke Bon Jovi ab den seichten Nummern von KEEP THE FAITH oder neueren, noch schleimigeren Bryan Adams zuheulen.

Den bequemen, selbstredend balladesken Opener „Singing For You“ lasse ich mir ja gerade noch gefallen. Als finales Stück würde er höchstwahrscheinlich so manche Hard Rock Platte und den Urlaub mit der Herzallerliebsten vergolden und versüßen. Wenn sich Letztere allerdings während der folgenden Pop-Schlaftablette „What Is Wrong With This World“ immer noch an mich rankuschelt, dann kippe ich mir lieber einige Liter Bier hinter die Binde, laufe „Highway To Hell“ grölend über den Strand und gib ihr klar zu verstehen: „Das war’s, Ciao Bella!“

Vielleicht findet sie auch jemanden, der mit ihr den, mich spontan an „Country Roads“ und „One To Make Her Happy“ (Marque) erinnernden, „Superman“, den ich in abgespeckterer Form unter Umständen beim Musikantenstadl suchen würde, singen möchte... bevor es soweit kommt, resigniere ich lieber – selbst wenn „Heaven“ ein rockigeres Auftreten proklamiert. Bei solchem Schalala und Tralala könnte ich alsbald doch noch Gefallen am Baseball finden.

Fazit: Wer sich an 50 Minuten reinster, in Pop gewälzter Gebügeltheit (an dieser Stelle auch mal einen Gruß an Co-Songwriter, Produzent Michael Bormann) ergötzen kann, wird unter allen Balladen von SLOW FOOD sicher das eine oder andere persönliche Schmankerl finden. Die beinharten Rocker (huch, klopfe ich mir da gerade selbst auf die Schulter?) sollten den Namen Sweeney jedoch schleunigst wieder mit Crystal Ball in Verbindung bringen. In diesem Sinne: „Tear Down The Wall“

Tracklist:
1. Singing For You
2. What Is Wrong With This World
3. Superman
4. I'm Back
5. Don't Hold Back The Tears
6. Might Be Love
7. The Season
8. Heaven
9. Must Be Paradise
10. Together Forever
11. Now Or Never
12. Is It This?
13. It's About Time

DISCOGRAPHY:

2007 – Slow Food
2010 - All In

SQUEALER-ROCKS Links:

Mark Sweeney - Slow Food (CD-Review)
Mark Sweeney - All In (CD-Review)

Mark Sweeney von Crystal Ball (Interview)
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