Squealer-Rocks.de CD-Review
Pink Cream 69 - In10sity

Genre: Heavy Rock / Hardrock
Review vom: 01.04.2007
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Wüsste ich ganz genau, dass dieses Review nur Leute lesen, welche auch die letzten PC 69 Alben kennen, wäre meine Arbeit schnell erledigt.
Denen würde ich das sagen, was sie eh schon vermuten / erwarten: “Ist eigentlich wie immer, kannste blind kaufen.“
Das ein „wie immer“ bei dieser Band kein Zeichen von Monotonie, sondern ein Qualitätssiegel ist, wissen Freunde von „Karlsruhe’s Best“ sowieso und dem Rest werde ich diese Tatsache jetzt auf freundliche Art und Weise erklären.

Wobei die Freundlichkeit hier schon mal auf der Strecke bleiben kann. Die zehnte Scheibe der Band, mit dem treffend genialen Wortspiel „In10sity“ betitelt, ist so ein Teil, dass Du beim Autofahren hörst, bei dem Du wie ein Bekloppter aufs Lenkrad hämmerst, lauthals mitbrüllst und den Typen an der Ampel neben Dir, die Dich wie ein Affe im Zoo betrachten, entgegenschleuderst: „Glotz nicht so dämlich, Mann! Hör Dir lieber mal diese geile Mucke an!“

Klar, nette Geschichte; doch tatsächlich ist es den Pinkies wieder mal gelungen, ein Album zu veröffentlichen, dass dem Attribut „Perfekt“ verdammt nahe ist.
Dazu kommt, dass ich dieser Truppe schon fast eine Exotenstellung in der Szene zukommen lassen möchte. Vergleichsmöglichleiten gibt es kaum, denn stilistisch sind PC 69 zu hart, um als Melodic Rock durchzugehen und zu soft für den Metal Bereich.
Da ich hier aber für die zukünftigen Fans der Band schreibe – die Kenner hämmern gerade sowieso im Takt den Bildschirm kaputt – werfe ich mal wohlklingende Namen wie Pretty Maids, Europe ( die ersten beiden Alben), Van Halen (mit Hagar) oder Skid Row (mit Bach) in die neugierige Runde. Das aber auch nur, um mal eine Schublade zu öffnen und um nicht unerwähnt zu lassen, dass die deutsch – griechisch - amerikanische Combo in einer ranggleichen Liga spielt.

In der gleichen Liga befinden sich auch alle der 13 Nummern auf „In10sity“. Die einzelnen Songs schwanken qualitativ lediglich zwischen „sehr gut“ und „hammergeil“.
Wobei – im Gegensatz zum Vorgänger „Thunderdome“ - diesmal wieder die „Hammergeilen“ ganz klar die Oberhand gewonnen haben.

Bereits der Opener „Children Of The Dawn“ ist eine Art Arbeitszeugnis des Quintetts und absolut repräsentativ für das komplette Album: eine mitreissende, fett riffende Hymne, incl. Gänsehaut – Refrain, dezenten Breaks und eine emotionale Achterbahnfahrt dazu. Denn auch textlich sind die 69ers alles andere als Mittelmaß und Worte wie „Holy War“ stehen hier nicht für lächerlich – pathetische Heldenpossen, sondern entstammen hoch brisanten Lyrics über die unfassbar grausamen Religionskriege weltweit.
Wie gesagt, in diesem Song spiegelt sich alles wider, was diese Truppe ausmacht und hierbei sollte jeder – egal ob Metal oder Hardrock Fan – mit noch zwei funktionierenden Hörnerven einen Ohrgasmus vom feinsten erleben.

Da wir uns alle einig sind, dass ein Granaten – Song nicht ausreicht, um 15 Tacken europäischer Währung hinzulegen, hat man hier gleich 13 Bomben gestreut – um mal im martialischen Jargon zu bleiben.
Von daher erübrigt es sich auch, weitere Nummern großartig hervorzuheben.
Außer vielleicht das grandiose „Out Of This World“ mit seinem stampfenden Chorus.
Oder noch das treibende „New Religion“ mit seiner unglaublichen Hookline.
Evtl. noch….ach, völlig egal, welchen Track man sich nun raussucht, man wiederholt sich eh nur.

Selbst kritische Hörer werden nicht abstreiten können, dass hier alles – wirklich ALLES – passt.
Dennoch möchte ich ganz besonders die Schlagzeugarbeit von Kosta Zafiriou hervorheben. Der Mann schafft es, die Songs durch sein originelles Spiel enorm zu bereichern; da werden Akzente gesetzt. Gerade bei dieser geradlinigen Art von Musik, wo die Drums oft wirklich nur schlichte Begleitung sind, ist es mir noch nicht untergekommen, dass man als „Laie“ sagt: „Ohne die geilen Drums wäre der Song nur halb so gut.“

Falls doch noch ein Altfan mitgelesen hat: die „Neue“ ist echt genauso gut wie „Sonic Dynamite“ und „Endangered“ – vielleicht sogar ein bisschen besser.
Ist es nicht schön, wenn hochgesteckte Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen werden?



Tracklist:
01. Children of the Dawn
02. No Way out
03. Crossfire
04. I’m not afraid
05. A new Religion
06. The Hour of Freedom
07. Stop this Madness
08. Desert Land
09. Out of this World
10. It’s just a state of Mind
11. Wanna hear you rock
12. My darkest Hour (European Bonus Track)
13. Last Train to Nowhere

Line up:
David Readman - Vocals
Alfred Koffler – Guitars
Uwe Reitenauer – Guitars
Dennis Ward – Bass
Kosta Zafiriou - Drums






DISCOGRAPHY:

1989 - Pink Cream 69
1991 - One Size Fits All
1993 - Games People Play
1995 - Change
1997 - Live
1997 - Food For Thought
1998 - Electrified
2000 - Mixery
2000 - Sonic Dynamite
2001 - Endangered
2004 - Thunderdome
2007 - In10sity
2009 - Live in Karlsruhe (CD) 2009 - Live in Karlsruhe (DVD)

SQUEALER-ROCKS Links:

Pink Cream 69 - Thunderdome (CD-Review)
Pink Cream 69 - In10sity (CD-Review)
Pink Cream 69 - Live in Karlsruhe (CD-Review)
Pink Cream 69 - Ceremonial (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren