Squealer-Rocks.de CD-Review
Talisman - 7

Genre: Hard Rock / Melodic Rock
Review vom: 30.10.2006
Redakteur: Maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Seit nunmehr 16 Jahren gehören Talisman zur absoluten Speerspitze des melodischen Hardrocks. Wenig verwunderlich, schliesslich hat die schwedisch – amerikanische Institution bisher nur hochklassiges Material veröffentlicht und verfügt mit Bass – und Songwriter Gott Marcel Jacob, sowie Goldkehlchen Jeff Scott Soto über zwei der aktivsten und beeindruckensten Persönlichkeiten im gesamten Business. Bei all den zahlreichen Aktivitäten der Talismänner – Soto ist unlängst als Sänger der Melodic Rock Legende Journey verpflichtet worden, Jacob komponiert nebenher für die halbe skandinavische Musikszene – müssen wir geradezu dankbar sein, nach 3 Jahren mal wieder ein neues Studio Album serviert zu bekommen. Auch wenn es gerne öfter sein dürfte!

Denn wie erwartet ist auch „7“ ein ganz feines Scheibchen geworden. Und wie immer in der Tradition von Talisman geht man mit jeder neuen Veröffentlichung andere Wege als beim Vorgänger. War „Cats and Dogs“ noch geprägt von fast schon untypischer Härte, verbunden mit extrem funkig / souligen Klängen, ist die „Sieben“ wieder ein kleiner Schritt zurück zu alten Tugenden.

Klein nur deshalb, weil man sich nicht selbst kopiert, sondern eine fantastische Brücke zwischen Tradition und Moderne, sowie zwischen Gefühl und Härte zieht. Es gibt in der Tat wenige Bands, die dieses Kunststück vollbringen können.

So wähne ich mich beim Eröffnungsriff und dem flotten Drumming des Openers „Falling“ schon fast in Punk Regionen. Setzt Meister Soto jedoch mit seiner grandiosen Stimme zu einer noch viel grandioseren Melodie an, ist wieder alles in bester Ordnung. Richtig bange wird mir dann bei den ersten Tönen von „Nowhere fast“: Scratching!! Gottlob auch hier falscher Alarm! Ein Refrain zum Niederknien in bester 80er Manier harmoniert überraschend gut mit einer leicht funkigen Strophe.

Apropos Funk: Marcel Jacobs und Jeff Scott Sotos Vorliebe für diesen Stil ist immer noch präsent. Der Groover „Succumb 2 my desire“ würde auch einem gewissen Glenn Hughes gut zu Gesicht stehen und es ist wohl kein Zufall, dass die ansonsten recht romantisch - hymnische Nummer „Rhyme or reason“ zumindest am Anfang an Seals „Crazy“ – das Talisman schon mal gecovert haben – erinnert.

Abgesehen davon wissen die Herren aus Nordeuropa und Amerika ganz genau, welche Elemente ein solides, gutes Hardrock Teil braucht: flotte Dinger, die uns wünschen lassen, wir könnten Cabrio in Kalifornien fahren; relaxte Nummern, die wir in selbigem Bundesstaat an der Strandbar hören möchten; Lovesongs, die wir mit einer Traumfrau im Arm am Malibu Beach geniessen möchten.

O.K. – solche Sounds sind uns schon öfters in die Ohren gelaufen. Aber selten sind sie mit solch einem Können und solch einer Intelligenz verbunden, wie es Talisman schaffen. Mit „7“ wird ein erneutes Fanal dafür gesetzt, das sich musikalischer Anspruch und Eingängigkeit nicht ausschliessen müssen.


Tracklist:
1. Falling
2. Nowhere fast
3. Rhyme or reason
4. End of the Line
5. The 1 I’m living 4
6. On my Way
7. Forevermore
8. Succumb 2 my Desire
9. Shed a Tear Goodbye
10. Troubled Water
11. Back 2 the Feeling

Line Up:
Jeff Scott Soto (v)
Fredrik Akesson (g)
Marcel Jacob (b), (g), (k)
Jamie Borger (d)

DISCOGRAPHY:

1990 - Talisman
1993 - Genesis
1994 - 5 out of 5 (Live in Japan)
1994 - Humanimal
1994 - Humanimal Part 2
1995 - Life
1996 - Truth
1996 - Human Clay
1997 - U 4 I A
2002 - Live at the Sweden Rock Festival
2003 - Cats and dogs
2005 - Five Men Live
2005 - The World’s best kept secret (DVD)
2006 - 7

SQUEALER-ROCKS Links:

Talisman - 7 (CD-Review)
Talisman - Five Men Live (CD-Review)

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