Squealer-Rocks.de CD-Review
Jaded Heart - Helluva Time

Genre: Hard Rock
Review vom: 07.09.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Der neuen Scheibe von Jaded Heart durfte man durchaus mit Spannung entgegen sehen, haben sich doch vor nicht allzu langer Zeit die Wege von Frontmann und Bandgründer Michael Bormann und dem Rest der Truppe getrennt.

Deshalb bleiben Fragen offen: Wie verkraften Jaded Heart den Abgang des Ausnahme-Frontmanns, der letzten Endes den Sound der Band kräftig prägte? Leidet die Qualität unter der Trennung. Und kann der Schwede Johan Fahlberg ein würdiger Nachfolger werden?

Nach dem ersten Durchlauf sind all diese Fragen beantwortet. Mit Fahlberg, der vorher das Mikro bei Scudiero stemmte, haben die Deutschen ein echtes Juwel gewinnen können, ein ganz traditioneller Hardrock-Frontmann, der perfekt zum Bandsound passt. Insofern stehen die Zeichen gut für die Zukunft von Jaded Heart, auch wenn mit „Helluva Time“ nicht der ganz große Überflieger gelungen ist. Klar, mit Meisterwerken wie dem letztenjährigen Output „Trust“ oder insbesonder „IV“ haben die Jungs die Messlatte selbst verdammt hoch gelegt, und solche Scheiben produziert man nun mal nicht jedes Jahr.

Aber was heißt das schon, tritt doch auch „Helluva Time“ immer noch dem Großteil der Konkurrenz locker und mit Wucht in den Allerwertesten. Am Stil hat sich nichts geändert, warum auch? Jaded Heart praktizieren einen ziemlich angenehmen Rock. Nicht so soft, dass sie in die Pop-Ecke gedrängt werden könnten, aber immer mit Melodie und stimmigen Hooks. Progressives Liedgut jedenfalls sollte keiner erwarten von den Deutschen, ihr Zuhause ist die Tradition – gut so. Die stärksten Momente hat der Fünfer dabei, wenn es ordentlich quietscht im Gebälk, wie beispielsweise bei „Frozen Heart“ oder dem Groover „Somewhere“. Auch das schleppende „Love & Desire“ kommt ziemlich gut, genau wie der fetzige Opener „Tomorrow Comes“ oder die gelungen Power-Ballade „Hole In My Heart“.

Ihr merkt schon, die Songs von „Helluva Time“ sind fast beliebig anspielbar, was zum einen daran liegt, dass der absolute Smasher auf dieser Scheibe fehlt, andererseits das Niveau durchgehend verdammt hoch ist. Ob es wirklich der Coverversion von Anastacia’s Mega-Hit „Paid My Dues“ bedurft hätte, sollte jeder selbst entscheiden, mein Ding ist es nicht. Ändert aber nichts am Fazit: Auch wenn ich Michael Bormann trotz allem eine Träne nachweine, macht Nachfolger Johan Fahlberg seine Sache großartig, und so kommt mit „Helluva Time“ das erwartet starke Scheibchen auf uns zu. Fans traditioneller Rock-Klänge haben einen weiteren Pflichtkauf vor sich.


Tracklist:
01. Tomorrow Comes
02. Hole In My Heart
03. Somewhere
04. Dreams You’ll Never See
05. Who’s Foolin’
06. Paid My Dues
07. Without You
08. Love & Desire
09. No One
10. Shores Of Paradise
11. Frozen Heart
12. Love To Live

Lineup:
Johan Fahlberg (v, g)
Barish Repic (g, v)
Henning Wanner (k, v, g)
Axel Kruse (d)
Michael Müller (b, v)

DISCOGRAPHY:

1994 - Inside Out
1997 - Slaves & Masters
1998 - Mystery Eyes
1999 - IV
2001 - Diary 1990 – 2000 (Best Of)
2002 - The Journey Will Never End
2004 - Trust
2005 - Helluva Time
2007 - Sinister Mind
2009 - Perfect Insanity

SQUEALER-ROCKS Links:

Jaded Heart - Helluva Time (CD-Review)
Jaded Heart - Trust (CD-Review)
Jaded Heart - Sinister Mind (CD-Review)
Jaded Heart - Perfect Insanity (CD-Review)

Michael Müller von Jaded Heart (Interview)
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