Squealer-Rocks.de CD-Review
Hanoi Rocks - Another Hostile Takeover

Genre: Sleaze Rock
Review vom: 26.11.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Wenn wir über eine finnische Glam / Sleaze-Band reden, die in den 80ern das Genre maßgeblich mitbestimmt und definiert hat, dann meinen wir natürlich Hanoi Rocks, denn die Truppe um Frontmann Michael Monroe liefert in dieser Dekade einige echte Highlights ab.

Aber die Rock’n’Roll-Welt ist nicht gerecht und schon gar nicht fair, und so kam es, dass sich die Kollegen von Mötley Crüe oder Aerosmith an die Spitze der Charts spielten, während es mit Hanoi Rocks bergab ging. Als Schlagzeuger Razzle dann bei einem Autounfall sein Leben verlor (übrigens in der Karre von Crüe-Frontmann Vince Neil, der dann auch wegen fahrlässiger Tötung veruteilt wurde), war es um die Band geschehen. Nach nur fünf Jahren war Schluss, 1985 lösten sich Hanoi Rocks auf.

Es dauerte lange, genau bis zum Jahr 2002, bevor Frontmann Michael Monroe und Gitarrist Andy McCoy die Band wieder auferstehen ließen. Und jetzt also steht „Another Hostile Takeover“ in den Regalen, der neueste Output des finnischen Vierers. Und so furchtbar viel geändert hat sich nicht gegenüber den glorreichen früheren Zeiten, auch wenn die Jungs den Fuß schon öfter mal vom Gaspedal nehmen und nicht jeder Song wirklich ein Volltreffer geworden ist. Mit „Back In Yer Face“ steht jedenfalls ein prächtiger Sleaze-Rocker am Start, und zum Abschluss gibt’s mit „Heaven Is Gonna Be Empty“ einen nicht weniger prächtigen Rock’n’Roll-Rausschmeißer. Dazwischen ziehen Hanoi Rocks alle Register, wobei insbesondere das sperrige „Talk To The Hand“ richtig geil rüberkommt. Oder nehmen wir die Rockabilly-Nummer „Love“ – so trocken, dass es selbst im Monsun-Regen mächtig staubt! Überhaupt, die coolen, ungewöhnlichen Nummern, wie der Groover „Hurt“ oder das an beste Aerosmith-Zeiten erinnernde „Reggae Rocker“ lassen Hanoi Rocks auch anno 2005 noch deutlich über der Masse ähnlich gelagerter Bands stehen. Da sieht man auch Ausrutscher wie die ZDF-Hitparaden-kompatible Schnulze „Miss Lonely Hearts“ mit einem schier unsäglichen Refrain nicht mehr so eng.

Sind wir ehrlich: Die glorreichen 80er sind vorbei, und auch Hanoi Rocks werden ihre Meisterwerke von damals nicht mehr toppen. Trotzdem: Auch heute noch zeigen die Jungs um Frontmann Monroe sämtlichen Nachwuchsrockern, wie saucooler Sleaze-Glam-Mix richtig geht und sind damit nach wie vor eine Bank für Fans dieses Genres. Welcome Back!


Tracklist:
01. Intro
02. Back In Yer Face
03. Insert I
04. Hurt
05. The Devil In You
06. Love
07. Talk To The Hand
08. Eternal Optimist
09. Insert II
10. No Compromise, No Regrets
11. Reggae Rocker
12. You Make The Earth Move
13. Insert III
14. Better High
15. Dear Miss Lonely Hearts
16. Insert IV
17. Center Of My Universe
18. Heaven Is Gonna Be Empty (Bonus Track)

Lineup:
Michael Monroe (v)
Andy Mc Coy (g)
Connie Bloom (g)
Andy “A.C.” Christell (b)
Lacu (d)

DISCOGRAPHY:

1981 - Bangkok Shocks Saigon Shakes Hanoi Rocks
1982 - Oriental Beat
1983 - Self Destruction Blues
1983 - Back To Mystery City
1984 - All Those Wasted Years
1984 - Two Steps From The Move
1984 - Bangkok Shocks Saigon Shakes Hanoi Rocks + Oriental Beat
1985 - Rock 'n' Roll Divorce
2003 - Twelve Shots On The Rocks
2003 - Twelve Shots On The Rocks
2005 - Another Hostile Takeover
2007 - Fashion (Single)
2007 - Street Poetry

SQUEALER-ROCKS Links:

Hanoi Rocks - Another Hostile Takeover (CD-Review)
Hanoi Rocks - Fashion (Single) (CD-Review)
Hanoi Rocks - Street Poetry (CD-Review)

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